Kapitel 1 (2018)

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Mein Leben kann nicht besser laufen. Ich bin Vanessa, ein 1,63 m großes, 18 Jahre altes Mädchen mit langem dunkelblondem Haar. Auch mit meinen ungefähr 110 kg Körpergewicht habe ich keine Probleme. Klar sieht man mir das Gewicht an, aber es verteilt sich gut und gleichmäßig auf meinem Körper und dadurch habe ich auch eine D-Körpchengröße, auf die ich, ehrlich gesagt, etwas stolz bin. Und wieso sollte ich auch ein Problem mit meinem Gewicht haben? Meine Mutter und mein Vater unterstützen mich, wo sie nur können. Dazu kommt noch mein wunderbarer 20-jähriger Freund Nico, mit dem ich schon 2 Jahre zusammen bin und der mir jeden Wunsch von den Augen abliest. Also wieso sollte mich so etwas wie mein Gewicht interessieren? 

In ein paar Wochen beginne ich meine Ausbildung im Einzelhandel, auf die ich mich schon sehr freue, und werde mit Nico zusammenziehen. Um es kurz zu machen: Es kann einfach nicht besser laufen. 

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Der Umzug war etwas stressig, aber mittlerweile haben wir uns gut eingelebt. Auf der Arbeit sind auch alle sehr nett und ich fühle mich gleich willkommen. 
Kurz nach meinem 19. Geburtstag sitzen wir auf der Couch, schauen fern und essen die gerade gelieferte Pizza. Eigentlich kocht Nico abends für uns, aber ab und zu sind wir dazu einfach zu faul. Da wir erst Pizzabrötchen hatten, habe ich meine große Pizza nicht ganz geschafft und zwei Stücke übergelassen. Ich bin verwundert, als Nico den Karton greift und sich zu mir wendet. „Weißt du…“ beginnt er zögerlich und ich merke, wie nervös er ist. „Kommt da noch mehr?“, frage ich lachend und versuche die Situation aufzulockern. „Vanni, es fällt mir nicht leicht, das zu sagen, aber …“ Mein Herz schlägt sehr schnell, da ich denke, er will Schluss machen. "...Ich... Ich bin ein Feeder". Ich schaue ihn verwirrt an. „Ein Feeder?“, wiederhole ich ungläubig und sehe wie Nico komplett rot anläuft. „Was ist das?“ frage ich nach. „Naja, jemand, der auf dickere steht, es mag zu sehen, wie sie sich mit Essen vollstopfen und es liebt zu sehen, wenn sie zunehmen“, erklärt er mir. „Also, dass du auch auf Mollige stehst, habe ich mir schon gedacht.“ Ich schaue dabei an einem Körper runter. Aber du willst mich noch dicker machen? „Also soll ich bewusst zunehmen?“ beende ich meinen Satz. Nico nickt einfach nur. So habe ich ihn noch nie erlebt. So verletztlich und zurückhaltend. "Okay, wieso nicht? „Über wie viel Kilo reden wir denn?“, frage ich nach und sehe, wie glücklich er ist. „Ach, vllt so 10 kg“, sagt Nico mit einem riesigen Grinsen. „Ja, okay, wir können es ja mal versuchen.“ antworte ich und wir küssen und lange. 

Wieso ich direkt dafür war, weiß ich nicht. Um meinem Freund eine Freude zu machen? Weil es mich nicht stört? Weil er extrem mein Interesse geweckt hat? Oder einfach alles zusammen? Egal, ich habe eingewilligt, und so schlimm kann es nicht werden, oder? 

Ich nehme die letzten Pizzastücke aus dem Karton, den ich zuvor weggestellt habe, und esse sie vor Nicos großen Augen. Ich fühle mich etwas unwohl, mich so voll zu stopfen und dabei beobachtet zu werden. Doch ich will ihm die Freude nicht direkt wieder nehmen. Als ich nun alles gegessen habe, meint Nico plötzlich mir noch Eis bringen zu müssen. Mittlerweile ist mir schon schlecht von dem ganzen Essen. Trotzdem esse ich es auf, schließlich ist es ja nur gefrorenes Wasser, oder? Ich lehne mich zurück. Dabei sehe ich, wie er auf meinen vollen Bau starrt. „Uggghhhh, mir ist schlecht. Ich glaube, das kann ich nicht…“, sag ich. „Ach, alles Übungssache, Schatz, nach einer Weile ist dein Magen so gedehnt, dass da noch mehr passt.“ unterbricht mich Nico. „Du scheinst dich ja echt gut auszukennen, wie?“ frage ich immer noch mit einem verzogenen Gesicht. So dass er aufsteht und ein Glas Wein holt und danach meinen Bauch reibt. Wir wissen genau, dass ich vom Alkohol Hunger bekomme, wie viele nächtliche Snacks nach Partys mit reichlich Essen bewiesen haben. Kaum habe ich den Wein leer getrunken, merke ich, wie gut es sich anfühlt: diese Fülle, das ganze Esse, und die zährlichen Berührungen. Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie abhängig ich jetzt schon bin …

Grenzen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt