Kapitel 18

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Hello, mir ist leider ein Fehler unterlaufen und ich habe Kapitel 18 und 19 vertauscht, aber jetzt müsste alles richtig sein. Falls es noch immer nicht Sinn ergibt, schreibt gerne!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen (: 

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Die nächsten Tage waren sowohl für Harry als auch für Fenrir die reinste Hölle. Jetzt, wo sie beide Bescheid wussten, dass sie Gefährten waren und zueinander gehörten, war der Trennungsschmerz umso größer. Fenrir gab Draco nach dem Unterricht eine Phiole seines Blutes, um Harry nicht hungern zu lassen, und dass dieser nicht wieder krank wurde. Anfangs hatte sich Harry geweigert, das Blut zu trinken, noch immer der festen Überzeugung, dass sein Vampir ohne Fenrir auskommen würde und sich einen neuen Gefährten suchen würde. Immerhin wollte er ihn sicherlich nicht. Doch dies geschah nicht und so sah er sich gezwungen Fenrirs Blut zu trinken, um nicht wieder krank zu werden.

Fenrirs Unterricht mied er nach wie vor, handelte sich Strafarbeiten bei anderen Lehrern ein oder machte blau, um dem Wolf nicht begegnen zu müssen. Auch ging er nicht mehr raus, zu groß war das Risiko dem Wolf dort über den Weg zu laufen. Es schmerzte sehr und Harry war innerhalb kürzester Zeit nur ein Schatten seiner selbst. Er wusste nicht mal mehr, wieso er sich so sehr weigerte und er tat es irgendwie nur noch aus Prinzip. Immer wieder versuchte er sich in Erinnerung zu rufen, dass der andere ihn nicht wollte, er zu alt war und er ein Arsch war. Doch, wenn er nachts im Bett lag und sich seiner Trauer hingab, wollte er nichts lieber als aufzuspringen, um den anderen zu sehen und ihm nahe zu sein. Sein Vampir sehnte sich, nach Fenrir, doch Harry kämpfte gegen die Sehnsucht an.

Fenrir ging es nicht anders. Er machte sich schreckliche Vorwürfe und fing an, seinen Frust im Alkohol zu versenken. Je weniger er den anderen sah, je mehr ließ er sich gehen. Er hatte sich die letzten zwei Tage krankgemeldet, weil er schlicht einfach zu verkatert oder betrunken war. Er wollte niemanden sehen, nur Harry. Nur sein kleines Kätzchen. Er vermisste ihn schrecklich und es zerfraß ihn nicht genau zu wissen, wieso der jüngere ihn ablehnte und ob es ihm gut ginge.

Er war oft in den Wald gegangen, saß an dem Baum an dem Harry auch gesessen hatte, in der Hoffnung der andere würde auftauchen und alles würde wieder gut werden, doch er kam nicht. Er verließ den Wald immer wieder allein.

Harrys Freunde fingen so langsam an, sich ernsthafte Sorgen zu machen. Harry redete nicht mehr mit ihnen und wies sie immer wieder ab. Sogar Draco ließ er nicht an sich heran, und dabei waren sie am dichtesten. So auch jetzt; Theo, Blaise und Draco saßen um Harrys Bett herum, der sich unter der Decke zusammen gerollt hatte und mit leerem Blick die Wand anstarrte. Draco holte eine kleine Phiole mit einer dunkelroten Flüssigkeit aus seiner Tasche hervor und legte sie zu den leeren Phiolen auf Harrys Nachttisch. Traurig blickten die drei Freunde ihren Freund an und wussten mal wieder nicht, was sie ihm sagen konnten, damit dieser sich besser fühlte oder sich ihnen öffnete.

„Harry?" Harry sagte weder etwas noch bewegte er sich, als er Dracos Stimme wahrnahm und eine Hand an seiner Schulter spürte, die ihn sanft streichelte. Es war nicht die Stimme, die er hören wollte. Es war nicht die sanfte Streicheleinheit von Dracos zierlichen Hand, die er spüren wollte. Er schloss die Augen und kämpfte gegen die Tränen an. Er wusste, es war unfair seinen Freunden gegenüber und sie konnten nichts dafür. Er war ihnen unendlich dankbar, dass sie ihm helfen wollten, auch wenn er es nicht zuließ oder ihnen dabei half. Doch ihm war nicht nach reden, er wollte in dem Loch, in welches er gefallen war, verrotten. Nie wieder aufstehen.

Er konnte es einfach nicht verstehen. Warum mussten sie Gefährten sein? Warum waren sie nicht dasselbe Wesen, es würde alles doch so viel einfacher machen? Warum musste es so ernst sein? Warum konnten sie nicht das haben, was sie vorher hatten? Er hatte das Gefühl, dass es alles kaputt machte. Er wollte ja nicht, dass es kaputtging, doch es kam ihm vor als wäre nichts echt. Es war alles vorbestimmt. Jemand oder etwas hatte es für ihn entschieden und er hatte kein Sagen in der Sache. Harry war so sehr in Gedanken versunken, dass er schlussendlich eingeschlafen war und nicht bemerkte, wie seine Freunde sich zu Dracos Bett zurückgezogen hatten und leise über ihn redeten.

Können Werwölfe und Vampire lieben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt