Mein Blick schwiff über den langen Korridor, bis hin zu meiner im Plexiglas widerspiegelnden Gegenseite. Ohne stehen zu bleiben versuchte ich immer wieder meine Haare zurechtzulegen, äußerst unsicher jedoch.
Wieso saßen diese Biester auch nie richtig!
Und das auch noch an einem wichtigen Tag wie heute!
In Gedanken schimpfend wandte ich meinen Blick wieder in Richtung Gang, wobei ich fast einen Kollegen anrempelte und über meine eigenen Füße zu stolpern drohte.
Heute war eindeutig nicht mein Tag.Dabei lernte ich doch den ach so „belehrten und begehrenswerten" neuen Firmenchef kennen, dessen wundersam, für meinen Geschmack zu reizenden Eigenschaften schon in aller Munde waren.
Ach was hasste ich es doch, neue Bekanntschaften schließen zu müssen, der Arbeit wegen, und dann auch noch in so hoch gestellter Position.
Bei Azubis oder neuen Angestellten war es mir ja normalerweise regelrecht gleichgültig, was es vielleicht allerdings nicht sein sollte, aber naja.
Da ich aber glücklicherweise die fantastische Fähigkeit der Es interessiert mich nicht, aber ich sehe interessiert aus-Miene besaß, wollte ich mich auch nicht zu sehr beschweren und schwang die große Glastür des Chefbüros auf. Warum war eigentlich auch alles in dieser Firma mit Glas abgrenzt?
Die Büros, Glasfenster überall, die Konferenzräume, Glas rundherum, die Toiletten, Glas wohin das Auge reichte! Ein Wunder, dass nicht auch noch die Toilettenkabinen mit Glasfenstern geschmückt waren, aber wahrscheinlich wird dies eine der ersten Änderungen des Chefjünglings sein.Laut Aussagen der Sekretärinnen im Eingangsbereich, die die Ehre hatten ihn heute Morgen schon begutachten zu können, schien er „extrem jung für einen Chef solch großer und polarisierender Firmen" und noch dazu „äußerst elegant mit dem jugendlichen Aussehen eines Highschoolschülers" zu sein.
Kaum zu glauben, dass solcher Tratsch innerhalb von drei Arbeitsstunden den Weg durch das ganze Gebäude gefunden hatte, ja wahrscheinlich wusste auch die Presse schon von unserem neuen „Highschool Quaterback-Chef".„Sie sind Mrs. Harriet Stones, habe ich da Recht?", riss mich eine Stimme aus meinem sarkastischen Gedankengang und es brauchte erst einige Sekunden, bis ich realisiert hatte, dass mit mir gesprochen wurde.
„Ah, ja. Es freut mich wirklich sehr Sie kennen zu lernen Mr....", von dem ganzen Sarkasmus war mir doch gleich der Name entronnen, wie peinlich!
„Diamonds, Bryan Diamonds. Sehr erfreut", antwortete mir durchaus sehr jung scheinende Mann in Anzug und Krawatte.
Doch er wirkte keines Falls erfreut.
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You're my business
RomanceSie hätte die neue CEO sein können, aber lehnte ab. Doch wie sollte sie dem gutaussehenden, jungen Mann, der an ihrer Stelle die Position übernommen hatte, einfach vertrauen? Kurzerhand bewirbt Harriet sich getarnt für die Stelle seiner persönliche...