Kapitel 4

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Aufmerksam beobachtete er die sich vor ihm abspielende Szenerie. Sein Herzschlag beschleunigt, sein Körper erfüllt von einer angenehmen Wärme. Dieses perfekte Zusammenspiel, diese Chemie zwischen den Beiden, diese...WAS? Abrupt brach er ab, wurde ohne Vorwarnung zurück in die Realität gerissen, als er die beinahe schüchternen Worte des jungen Burschen vernahm. Perplex hob er die Augenbraue, erhob sich von seinem Sessel, bevor er langsam, die Rothaarige vollends ignorierend auf den zu Boden blickenden Jüngling zutrat. "Was hast du da grade gesagt?", knurrte er leise, was den Burschen wie versteinert innehalten ließ, ihm mit einem Mal den Atem verschlug. "Antworte!", setze er nach, wobei seine Stimme hörbar an Strenge gewann. "Ich...ich...", druckste Felix überrumpelt, worauf Arthur schnaubend den Kopf schüttelte, seine Hand tief in seinen Locken vergrub: "Bring einen Ton heraus, du Nichtsnutz. WAS WILLST DU?" Er schluckte, zitterte am ganzen Leib, bis er leise, einem Wimmern gleich zu sprechen begann: "Euch, Sir". Vollkommen verdutzt, beinahe überfordert von Situation hielt er inne. Er liebte es zu spielen. Egal ob Mann oder Frau, doch nie war es mehr als das. - Ein Spiel. Eine Nacht, ein paar Stunden. Mehr nicht. Nichts, und niemand, konnte sein Interesse länger als das aufrecht erhalten, ihn länger als das für sich gewinnen. Was also wollte dieser Bursche? Was erwartete er? Dass er sich ihm annahm? Nein. Er lachte leise, beugte sich langsam zu ihm hinunter: "Mich kann man nicht haben, mein Hübscher." raunte er, verfestigte seinen Griff und zog ihn mit einem unnachgiebigen Ruck dicht an sich heran: "Komm heute Abend zu mir und ich zeige dir, was ich dir bieten kann, aber JETZT gehorchst du deiner Mistress! Verstanden?" Eifrig nickend verzog der Schönling das Gesicht, genoss offensichtlich den Schmerz, welchen er sich durch seine eigene vehemente Geste zufügte, bis er durch einen kraftvollen Stoß hart auf dem Boden aufprallte, wimmernd vor den Füßen dieser Schönheit zum Liegen kam. "Er gehört dir...", grinste er zufrieden, richtete sich auf und kehrte ohne ein weiteres Wort, ohne einen weiteren Blick zu seinem Sessel zurück.

Nachdenklich wanderte ihr Blick vom hübschen Bündel zu dem seltsam einnehmenden Arschloch in ihrem Sessel. Schwer schluckend stellte sie fest, wie sehr dieser kurze Wortwechsel, das verheißungsvolle Versprechen darin, ihren verräterischen Körper in Flammen aufgehen ließ. Sie mochte den Gedanken, das dieser süße Schönling sich von IHM führen ließ. Nein sie mochte es nicht nur, der Gedanke verwandelte ihr Höschen binnen Sekunden in ein durchnässtes Stückchen Stoff, dass sie unter dem Suit unangenehm darauf aufmerksam machte, wie sehr sie das sehen wollte.

"Du hast gehört was Dein... Herr... Dir befohlen hat." Deutlich spürte sie den Schauer, den dieses einzelne Kleine Wort von ihren eigenen Lippen, in ihr auslöste. Verwirrt zog sie die Brauen zusammen und schüttelte den Kopf, den Gedanken verwerfend, bevor sie weitersprach: " Wirst Du Dich in meine Hände begeben, oder ziehst Du es vor, mein Studio zu verlassen?" hektisch begann der Junge zu nicken, was ihm augenblicklich eine Ohrfeige einbrachte und ein scharf Gezischtes:

"Du bist ausgebildet, man antwortet nicht in Gesten. Das mag er Dir durchgehen lassen, aber bei mir benimmst Du Dich gefälligst, wie es sich für einen artigen Sklaven gehört. Und nun stell Dich an die Wand. Deine Strafe fürs Lügen steht aus, zudem wirst du zwanzig weitere Streiche für das Bitten um eine andere Hand erhalten und zehn für die Antwort mit einer Geste. Du wirst jeden Schlag artig mitzählen und Dich am Ende bedanken. Ob Du für das Durchstehen Deiner Strafe allerdings Lohn erhältst, werde ich nicht mehr entscheiden, das obliegt nun Master Lorenz."

Schwer schluckend straffte sie sich, brachte doch allein das Aussprechen seines Namens mit dieser Betitelung ihr einen neuerlichen Feuerstur durch jede Faser ihres Körpers. "Nachdem Du Deine Strafe erhalten hast, wirst Du Deine Sachen nehmen und gehen. Also los, stell dich an den Balken dort und hebe die Hände... nein, weißt Du was? Ich habe eine bessere Idee." Langsam wandte sie sich Lorenz zu, sah ihm unvermittelt in die Augen.

"Du sehnst Dich nach ihm? Dann sieh ihn gefälligst in an, wenn Du meine Hand erfährst." Mit einer raschen Bewegung zog sie den aus Edelstahl und Kunstleder geschmiedeten mobilen Pranger heran und platzierte ihn so, dass Felix, Lorenz ungehindert ansehen konnte. Die Geige öffnend bedeutetes sie dem nun sichtlich zitternden Jungen, sich zu positionieren. Tatsächlich schien er sich an den Anblick des Mannes im Anzug zu klammern, als er seinen Kopf und die Hände in die dafür vorgesehenen Mulden legte und sie den Bügel über ihm fixierte.

"Sag uns Felix, warum verdienst Du Strafe und was tut ein guter Sklave?"

Ruhig lag ihre Hand auf dem zitternden Leib des Jungen und strich beruhigend seinen Rücken hinab. Zu erkennbar zeichnete sich seine Reaktion auf die angeordnete Strafe in seiner deutlich ausgebeulten Hose ab. Vielleicht lag es aber auch an Mr. Lorenz Anwesenheit und der Tatsache, dass sie, neben seinem Wunsch nach Schmerz, auch das Verlangen nach diesem Mann stillte. Und wenn sie ganz ehrlich zu sich selber war, so konnte sie weder die Reaktionen ihres Körpers noch den Wunsch leugnen, dass sie Felix gerne gegen Lorenz getauscht hätte. Würde er ihr seine Schreie schenken, oder es still ertragen?

"Ich habe gelogen und ein falsches Alter angegeben. Das war ein sehr schweres Vergehen und ich bitte euch Göttin, um Strafe hierfür." Riss er sie aus ihren Gedanken.

Nur zögerlich, nein mit Zittern in der Stimme fuhr er fort: "Ich habe um eine andere Hand gebeten, obwohl die Göttin, die ich mir erträumte vor mir steht und gewillt ist mir zu geben, was ich brauche, um ein guter Junge zu sein... darum..." Schluchzten unterbrach seine Worte und sie sah, wie hart er mit sich kämpfte. "...Darum bitte ich euch um Strafe Göttin, bitte straft mich hart für dieses unfassbare Vergehen, euch vor den Kopf gestoßen zu haben. Ich erbitte mehr Schläge hierfür, wenn ihr mir die Gnade euerer Hand erweisen würdet, Mistress."

Noch immer fuhr sie, mit ihren ungewohnt unbedeckten Fingern über die zarte Haut seines Rückens, spürte sein Zittern, die Gänsehaut und... die Verzweiflung. Sie verstand, wie schwer es ihm gefallen sein musste, auszusprechen, was Mr. Lorenz in ihm ausgelöst hatte.

"Und ich habe in Gesten geantwortet. Das wird meiner Mistress nicht gerecht und Worte sind es, die ein Sklave zu sprechen hat, wenn er den Befehl oder eine Frage erhält. Darum bitte ich euch Göttin, bitte bestraft auch das."

Für einen Moment schloss sie die Augen, bevor sie sich straffte und zu ihrem eigenen Erstaunen Arthurs Blick suchte. Fragte sie diesen aufgeblasenen Wichtigtuer gerade tatsächlich still um Erlaubnis, ihrem eigenen Kunden zu geben, wofür er sie bezahlte? Sie musste den Verstand verloren haben und doch zögerte sie den ersten Schlag anzubringen.

Mit absoluter Verwunderung registrierte er ihr Zögern, ihr stilles Gesuch nach Bestätigung, nach Erlaubnis. Er schmunzelte, leckte voller Ungeduld über seine Lippen, bevor er tatsächlich kaum merklich nickte, ihr die stumme Erlaubnis erteilte die Strafe an diesem so unschuldig wirkenden Jungen zu vollziehen. Würde er es ertragen? Er schluckte fest, griff nach seiner Krawatte, welche er mit fahrigen Fingern lockerte. Würde er selbst es ertragen? Zu sehen, wie dieser zarte Schönling schrie, wie er wimmerte, ihm dabei in die Augen sah oder würde er schweigen, es tapfer ertragen - Für IHN!


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