𝐈𝐜𝐡 𝐝𝐮𝐫𝐜𝐡𝐛𝐫𝐞𝐜𝐡, 𝐧𝐢𝐞𝐦𝐚𝐥𝐬 𝐝𝐞𝐧 𝐊𝐫𝐞𝐢𝐬 𝐖𝐞𝐢𝐥 𝐝𝐢𝐞 𝐀𝐝𝐝𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐛𝐥𝐞𝐢𝐛𝐭 𝐟𝐨𝐫 𝐥𝐢𝐟𝐞

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Ich war so unendlich froh, als ich mich am Freitag um 13 Uhr in mein Bett fielen ließ und komplett fertig von der Woche war. Lex hatte sich nicht gemeldet, doch ich entschied mich noch etwas abzuwarten und ihn ansonsten morgen anzuschreiben. Meine Mutter war gerade in einer Konferenz, weshalb ich leise sein musste. Malte übernachtete diese Nacht bei uns, doch jetzt waren beide in Maltes Wohnung. Peppi schlief unter der Heizung, während ich mir einen Salat machte und mich in mein Bett chillte. Als ich so auf Tik Tok scrollte, bemerkte ich, dass ich vorhin eine Nachricht von Linus bekommen habe.

                             Linus 🦶

Lex geht's gar nicht gut.
Er fragt wann du
wieder nach Hamburg
kommst.

                                                            Bin unterwegs.



Ich überlegte nicht lang und packte die wichtigsten Sachen in meinen Rucksack. Sprich, Kosmetiktasche, Klamotten usw. Als ich die Bücher aus meiner Tasche nahm, welche dort seit gestern auf meinem Sessel rumlagen, schaute ich mir das andere Buch an, was eher wie ein Tagebuch aussah.

If you're going to fall in love with me, here are some of the things you should know before. i cry often. whether it's during a movie, a Sad song on the radio, or a regular Sunday morning. in cry even when i speak of things that have hurt me, even if they no longer hurt anymore. I am afraid of being left. and i am afraid of not being good enough.
I will tell you the ways in which i hate myseIf, and not believe a single word you say when you disagree with each and every reason. you can tell me you love me countless times, but i will still be afraid of you leaving me. Don't blame yourself. I have to expect the worst, because I always get the worst.
When i fall in love with you, I will love each crack in your skin and every freckle of light in your eyes. i will fall in love with the way you look while you're sleeping, and the way your mouth curves when you say my name. i can be difficult to love, but for me loving you will always be so easy. All i ask is that you don't give up on me, and in return, i will never give up on you, and I will love you with my entire heart. and if one day you decide to leave, i will still think highly of you, i will still remember the kind hearted person you are.

Sprachlos stellte ich die Bücher wieder in mein Regal. Ich hatte das Gefühl, ich könnte kein einziges Wort rausbekommen. Wortlos verabschiedete ich mich von Peppi und ging dann raus. Total verwirrt wäre ich sogar noch in den falschen Bus gestiegen, um zum Bahnhof zu fahren.
,,Komme Sonntag wieder, muss schnell zu Lex, sorry." Schrieb ich meiner Mutter als ich am Gleis Stand.

Nach dem dritten Mal klingeln wurde mir ehrlich gesagt ziemlich mulmig.
,,Lex bist du da? Mach bitte auf." Ich klopfte nochmal an der Tür. Nach weiteren zwei Klingel versuchen suchte ich nach einem Notfallschlüssel im Blumen Topf oder so. Und tatsächlich fand ich einen unter der Fußmatte. Ich nahm vertrauten Geruch war und wusste, hier war ich zuhause.
,,Lex?" Ich zog meine Jacke aus und legte meinen Rucksack erstmal in den Flur.
,,Lex bist du da?" rief ich nochmal, bevor ich Spülgeräusche aus dem Bad bemerkte. Langsam öffnete ich die Tür und sah, wie Lex schweißgebadet und zitternd neben der Toilette saß.
,,Lex ach du Scheiße was ist los?" fragte ich aufgeregt, während ich seine klatschnasse Stirn anfasste.
,,Gott du zitterst ja wie verrückt." stellte ich immernoch aufgeregt und komplett überfordert fest.
,,Lara. Lara ich schaff das nicht. Ich hab's versucht. Ich hab's schon so oft versucht ich kann das nicht." sprach er mit zitternder Stimme und total aufgeregt. Ich hatte zwar absolut keine Ahnung wovon er gerade redete, aber ich hatte Angst, dass er sich nur noch mehr aufregen würde, wenn ich jetzt nachfrage.
,,Hey Lex psshht. Beruhig dich."
Ich nahm seine Hände.
,,Schau mich an. Atme mit mir. Ein...Aus... Ein...Aus..."
Er atmete etwas ruhiger, doch zitterte immernoch extrem, sodass ich mir immer mehr Sorgen machte.
,,Kannst du Thilo her holen bitte?" brachte er heraus.
,,Klar."
Ich setzte mich neben ihn, wobei ich weiterhin seine Hand festhielt.
,,Thilo kannst du her kommen?" fragte ich sofort, nachdem er den Anruf annahm.
,,Ich hab jetzt eigentlich gleich nene Termin, ist es wichtig?" fragte er.
,,Lex geht es gar nicht gut er atmet schwer, zittert und-"
,,Bin gleich da." unterbrach er meinen Satz und legte auf.
Keine 5 Minuten später hörte man das Türschloss klicken und Thilo kam ins Bad gerannt, während ich Lexs Mund abwischte, nachdem er sich wieder im Klo übergab.
,,Lex mein großer. Nicht aufgeben. Wir schaffen das klar?" sprach Thilo ihm gut zu und kramte in seiner Tasche rum.
,,Lara geh raus bitte." bat Lex mich. Mit ungutem Gefühl setzte ich mich ins Wohnzimmer und wartete dort, wobei ich mir allmögliche Gedanken machte. Villeicht würde ich ja endlich erfahren wieso es ihm immer so schlecht ging. Villeicht macht dann alles einen Sinn.
,,Lara?" Thilo setzte sich neben mich.
,,Lex schläft jetzt. Kannst du ab und zu kontrollieren ob noch alles gut ist bitte. Ich muss jetzt schnell los ich muss zu meinem Termin und wenn etwas ist ruf mich bitte an okay?"
Ich nickte nur und begleite ihn zur Tür.
,,Danke Thilo." lächelte ich.
,,Selbstverständlich."

Nun wurde ich allerdings ziemlich neugierig und ging erstmal ins Bad, in der Hoffnung irgendetwas zu finden, was mir einen Hinweis geben könnte. Tatsächlich lag auf dem Waschbecken eine leere Packung „Oxycodon" 80 mg. Was auch immer das für ein Medikament sein sollte, ich steckte mir die Leere Packung ein. Man weiß ja nie. Im Mülleimer fand ich einen Leeren Blister. Wieder von diesen Oxycodon Tabletten. Da ich noch nie von diesem Medikament gehört habe, googelte ich es erstmal.

Oxycodon ist ein stark wirkendes semisynthetisches Opioid mit hohem Suchtpotenzial, das vor allem als Schmerzmittel bei starken Schmerzen des Menschen angewendet wird.

Hohes Suchtpotenzial...

Als ich mich auf die Bettkante setzte, merkte ich wie tief und ruhig er schlief. Die Erlebnisse des ganzen Tages kamen wieder hoch und ich hatte das Gefühl in ein riesengroßes Loch zu fallen. Kurzerhand entschied ich mich dazu, Kaya anzurufen.
,,Kaya bist du zuhause?" fragte ich.
,,Bin noch unterwegs komme so in einer Stunde nach Hause. Alles okay Maus? Du wirkst so besorgt."
,,Ja, ne, also ich- es ist alles gerade bisschen viel."
,,Alles klar ich versteh. Wenn du willst kannst du vorbei kommen, Sevi ist in unserer Wohnung. Komme so schnell wie möglich okay Maus?"
,,Mh, Dankeschön."

Ich schrieb Lex eine Nachricht wenn er aufwachen sollte, schnappte mir meine Sachen und machte mich auf den Weg zu Thilos Wohnung.
,,Na, Kaya hat mir schon erzählt. Willst du mal mit Papa Sevi reden?" meinte Sevi, als er mir die Tür öffnete.
,,Ja."
Wir setzten uns auf den Balkon und Sevi zündete sich erstmal eine Zigarette an.
,,Willst du auch?"
,,Gib schon her."
Ich nahm einen kräftigen Zug und merkte direkt wie die Spannung aus meinem Körper ging. Ich merkte wie ich mich  endlich entspannte.
,,Ich hab das bei Lex gefunden." Ich zeigte Sevi die leere Oxycodon Packung.
,,Oh je. Ich nehm an du weißt bereits was das ist."
,,Konsumiert er das Zeug?" fragte ich nach.
,,Ja. Wir alle. Beziehungsweise ein paar von uns nicht mehr."
,,Weißt du warum er angefangen hat?"
,,Seine Mutter. Glaube ich. Er ist einfach nicht mehr klar gekommen und ist dann auf Xans, Oxy und Lean hängen geblieben."
,,Das was er in seinen Texten immer erwähnt oder?" fragte ich.
,,Genau. Hast du nie etwas mitbekommen?"
,,Nicht wirklich. Ich bin erst in der fünften Klasse nach Neumünster gezogen. Vorher habe ich mit meiner Mutter und Joel in Berlin gewohnt. Mein Erzeuger hat sich irgendwann mal wieder gemeldet und irgendwie sind wir dann nach Neumünster gezogen. Ich war noch recht jung."
Sevi hörte mir aufmerksam und gespannt zu.
,,Ich weiß das noch genau. Am ersten Schultag bin ich komplett verwirrt durch die Flure gegangen. Lex hat mich aufgefangen und mir den Weg gezeigt. Er war in meiner Parallelklasse. Immer wenn wir uns im Flur gesehen haben, haben wir uns gegrüßt. Er sah so anders aus. Ich kannte nichtmal seinen Namen. Nh paar Wochen später hatte ein Mädchen aus meiner Klasse unsere und die Parallelklassen zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen. Dort hab ich ihn wieder gesehen und wir haben uns zum ersten Mal richtig unterhalten. Es fühlte sich so an kannten wir uns schon so lang. Es fühlte sich so an als wären wir lang schon zusammen. Hab ihm meine Nummer gegeben und das erste was er mir schreibt:,, ich hab Fortnite battlepass."
Gott wie ich mich in diesen Typ verliebt hab. Er hat mich so gerettet. Vor meinem Vater, vor „Freunden", vor mir selbst. Er hat sich immer mit meinem Vater angelegt, wenn er mir unrecht getan hat. Er war so perfekt. Nach seinem 16 Geburtstag. Nachdem seine Mutter verstorben ist, hat sich so viel geändert. Plötzlich war er einfach weg. Er war wie ein neuer Mensch. So... so kalt. Das einzige was ich dann noch hatte waren die Fotos auf meinem Handy. Es ging so schnell aufeinmal war alles zu Ende.
Eine Träne kullerte meine Wange runter.
,,Wegen den Pillen?" fragte Sevi.
,,Wahrscheinlich wegen den Pillen." 
,,Das klingt so traumhaft."
,,Glaub mir Sevi, es war traumhaft."
Solange wie ich nicht mehr geraucht hatte, fühlte ich mich so sorgen frei. So entspannt.
,,Maus?" rief Kaya.
,,Kayaaaa." Ich rannte direkt in ihre Arme und begann ihr alles zu erzählen.

Nachdem es langsam anfing zu dämmern, entschied ich mich dazu, wieder zu Lex rüber zu gehen. Kaya meinte, ich solle mich bei ihr noch nachschminken, da meine Mascara durch das ganze weinen total verwischt war.
,,Kämpf um ihn, vertrau mir." gab Sevi mir noch mit auf den Weg, bevor ich nach draußen ging.
Ich wusste jetzt schon, dass mich das einige Tage kosten wird, um das alles zu verarbeiten.

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Jungs und Mädels das hat so lange gedauert 🤡
Mich würde ehrlich eure Meinung dazu interessieren, weil ich nicht ganz mit dem Ende zufrieden bin. Ich war zwar noch nie dabei, wenn ein Mensch Entzugserscheinungen hat, aber ich würde es mir so ungefähr vorstellen und hoffe ich hab das ganz gut rüber gebracht.

Auch wenn in dieser Story einige Drogen/Medikamente vorkommen, möchte ich es keinesfalls Verherrlichen! Drogen und Medikamente können schlimme Dinge anrichten. Wenn man von der Sucht betroffen ist, sollte man sich Hilfe suchen 🫶🏻

𝐓𝐚𝐤𝐞 𝐦𝐲 𝐛𝐫𝐞𝐚𝐭𝐡 - Lexika ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt