Kapitel 53_Überfall - Teil 2 / Gift

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Und wieder lass ich den Cliffhänger so stehen - scheint wohl irgendwie mein Ding zu sein, sorry X3. Dafür machen wir mit dem Einsatz weiter, viel Spaß und hinterlasst gerne Kommentare :)



Kapitel 53_Überfall - Teil 2 / Gift

In der Dunkelheit leuchteten Kimuras gespenstisch grünen Augen regelrecht und fing den leichten Nebel auf, der sich trotz des Gewitters bilden konnte. Als würde der Boden vor Hitze dampfen, stieg er auf und Kimura stand genau darin. In seiner Hand hielt er ein schwarzes, kleines Gerät, das in der tiefen Schwärze der Nacht blau leuchtete.

Mit einem Elektroschocker, konnte Kimura Ivan nicht gefährlich werden, aber er wusste noch genau, wie Kimura seine Erinnerungen vernichten konnte. Mit elektrischen Schlägen. Dass sich seine eigene Kraft in all den Jahren entwickelt hatte und Stromschläge ihn nichts mehr tun konnten, vergaß Ivan dabei völlig. Seine gesamte Kraft vergaß er. Auch, was Ashdohrn ihm auf dem Hinweg gesagt hatte.

Warum war Kimura hier? Hatte er nur auf Ivan gewartet? Auf eine Möglichkeit, alleine mit ihm sein zu können?

Eine Weile beobachtete Kimura Ivan nur stumm aus leuchtenden Augen. „Hast du Angst?", fragte er irgendwann. Seine Stimme klang ruhig und gefährlich zugleich.

Angst war wohl eine Untertreibung. Alles in Ivan schrie ihn an, wegzurennen, weg von Kimura, aber sein Körper gehorchte den Stimmen nicht. Weigerte sich, Kimura den Rücken zu kehren. Einmal hatte er diesen Fehler getan, er würde ihn nie wieder machen.

Langsam streckte Kimura die Hand nach ihm aus. „Zeit, wieder nach Hause zu gehen."

Nein! Nein! Schrie diese Stimme wieder und wieder, wie ein Echo. Langsam schüttelte Ivan den Kopf. Nicht mit Kimura. Nie wieder. Der Schmerz war wieder so präsent, als wäre es erst gestern gewesen. Ivan spürte, wie die Narbe an seiner Stirn schmerzhaft zu pochen begann. Eine von vielen Narben, die er Kimura zu verdanken hatte.

Die Wärme seiner Elektrizität wich. Ein kalter Schauer lief seinen Rücken hinunter. Er begann den Regen wahrzunehmen, jeden einzelnen Tropfen und die eisige Kälte darin. Den peitschenden Wind, der durch seine Kleidung und Haare fuhr und ihn erzittern ließ.

Er spürte weder die Macht der Blitze um sich herum noch seine eigene in ihm drinnen. Als hätte er keine. Als wäre er kein Erwachter. Als besäße er nicht die Macht, hinter der Kimura seit Jahren her war, mit der er sich verteidigen könnte, und trotzdem wurde er weiterhin gejagt.

Er fühlte sich ausgeliefert, machtlos ... verraten. Wo waren Ashdohrn und Isthona? Merkten sie nicht, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte? Dass Kimura hier war, konnte einem gar nicht entgehen. Diese eisige Ausstrahlung - sie war unverwechselbar, unübersehbar. Unmöglich, nicht zu spüren.

Kimura begann auf Ivan zuzulaufen. Seine Gedanken rasten, doch konnte er keinen klaren erfassen. Er hatte sich eingeredet, keine Angst haben zu müssen. Ashdohrn hatte versprochen, dass auch Kimura gegen sie drei keine Chance hatte.

Jetzt war er doch hier und zwei dieser drei spurlos verschwunden. Ohne Anzeichen, dass sie bald wiederkommen würden - dass sie überhaupt noch da waren.

Ivans Gedanken überschlugen sich, die Panik setzte Vorstellungen in ihm frei, die er nie zu glauben gewagt hatte. Er hatte nie geglaubt, Ashdohrn könnte ihn verraten.

Kimura sagte wieder etwas. Ivan hörte seine Stimme überall. Von allen Seiten flüsterte sie auf ihn ein, lauter, leiser, wie mehrere Stimmen. Legten sich um ihn wie Nebel und verwirrten seine Gedanken. Ließen keine klaren Überlegungen zu.

IMVELO || Woodwalkers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt