Kapitel 12 - Ort des Geschehens

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>>Ich sagte doch schon, dass es mir leid tut.<<, sagte Dagma zickig und verdrehte die Augen.

>>Wie konntest du ihn einfach so schlagen?!<<, fragte ich sie zornig.

>>Wir können doch nicht ewig warten bis Dornröschen erwacht!<<, gab sie fauchend zurück, drehte sich mit Schwung herum, so dass ihr blättriges Haarkleid durch die Luft wehte und verließ die Beatrice.

>>Hach... Ich hoffe sie geht nicht zu weit weg...<<, sagte ich in Gedanken und seufzte.

>>Hey Steve, das wird schon wieder.<<, versuchte Stanley mich aufzuheitern, ich hatte ganz vergessen, dass er ein paar Schritte von mir entfernt auf einem provisorischen Bett der Beatrice saß.

>>Danke Kumpel.<<, sagte ich nur und versuchte die Sorge zu verdrängen und wieder an Ginas Rettung zu denken.

Wenn meine Frau einmal sauer ist, nützt es auch nicht's sie zu bedrängen, sie brauch ihre Zeit und dann können wir darüber reden. Außerdem wird es sie bestimmt glücklich machen, wenn mir Stanley vielleicht etwas über Gina oder ihren Aufenthaltsort berichten kann.

>>Also... weißt du etwas über Gina? Wo sie jetzt sein könnte?<<

>>Nun, ich gehe davon aus, dass sie immer noch in der riesigen Höhle ist, in die sie verschleppt wurde.<<, sagte er und rieb sich über die Stirn, >>Leider kann ich mich nur teilweise an alles erinnern.<<

>>Riesige Höhle?!<<

>>Ja... wir waren gerade dabei nach Nahrung zu suchen, beziehungsweise ein neues Gebiet zu erforschen. Dort entdeckten wir eine Höhle und wollten diese auch erkunden, doch bevor wir nur einen Fuß herein setzen konnten, wurden wir von einem gigantischen, plüschigen, leuchtenden Monster angegriffen. Die blauen Pikmin die wir hatten, waren allerdings nicht starkt genug, um es zu besiegen, es schüttelte sie ab und rannte auf uns zu. Es krallte sich Gina und warf mich in den See, der sich unweit von der Höhne befand.<<

>>Das heißt... mit hoher Wahrscheinlichkeit ist sie jetzt dort gefangen?<<, fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits kannte.

>>Ich fürchte ja. Aber ich kann euch dort hin bringen. Alleine konnte ich es leider nicht weit schaffen.<<

>>Nun, dann werden wir heute alles vorbereiten und morgen mit der Beatrice dort landen... gibt es in der Nähe so etwas wie eine Lichtung?<<, fragte ich.

>>Ja, die Höhle liegt etwas tiefer und der Weg dorthin ist stark bewachsen, aber davor gibt es eine recht große Wiese.<<, antwortete Stanley.

>>Na das klingt doch gut, also machen wir alles bereit für den Start, gleich morgen früh. Stanley, denkst du du könntest schon einmal beginnen und die Route eingeben? Ich möchte noch einmal nach Dagma sehen.<<

>>Natürlich Captain!<<, antwortete er wie ein übermotivierter Pfadfinder.

>>Gut!<<



Als ich aus der Luke der Beatrice schaute, sah ich sie. Dagma saß nicht weit von dem Raumschiff entfernt auf einem Stein... mit einem Stein... und sie schmissen Steine weg... was eine Ironie. Ich näherte mich ihr langsam und als ich dann fast bei ihr wahr... drehte sich der kleine Stein- Pikmin um und sah mich ganz böse an. Ach herrje, was hat er denn? Er kam mit einem Kieselstein auf mich zu und warf ihn mir auf den Fuß.

>>Ey, was soll das?<<, fragte ich ihn, obwohl ich wusste, dass er mich nicht verstand.

Der Stein verschränkte seine Ärmchen vor dem Körper und sah mich weiterhin böse an.

>>Dagma, nun sag doch was zu deinem steinigen Freund... er ist böse.<<

Das schien dem Steinchen gar nicht gefallen zu haben, denn er nahm einen weiteren Kiesel, warf ihn nach mir und zeigte dann auf meine Frau.

>>Was willst du mir denn sagen...<<, äußerte ich verzweifelt, denn der Kleine ließ mich nicht durch.

Doch er zeigte nun auf ein paar Blumen und dann auf Dagma.

>>Oh, ich glaube jetzt verstehe ich es.<<

Also ging ich zu den Blumen, pflückte schnell einen kleinen Strauß zusammen und lief zurück zu den beiden. Es hatte funktioniert, der kleine Stein ließ mich durch und ich setzte mich zu meiner Frau.

>>Hey Liebes, es tut mir leid, ich wollte dich nicht so anfauchen.<<, sagte ich und gab ihr den Blumenstrauß.

>>Ist schon okay, ich hätte ihn nicht schlagen dürfen...<<, antwortete sie und sah erst zu mir und dann wieder nach unten, >>Ich habe doch nur solche Angst um Gina. Stanley ist ja kein schlechter Mensch, im Gegenteil, aber ich hätte doch so gern unsere Tochter in den Arm geschlossen und naja... irgendwie gab ich Stanley immer die Schuld dafür, dass sie ins All reisen wollte.<<

>>Ein bisschen hatte er den Schlag schon verdient. Ich meine manchmal tut einem ein Schlag auf den Hinterkopf ja auch ganz gut und er trieb die ganze Reise ins All ja an.<<, antwortete ich und grinste sie an, >>Und unsere Tochter vermisse ich genauso sehr wie du, nur bringt es uns nicht's die Fassung zu verlieren.<<

Dagma sah wieder zu mir und ich konnte ein kleines Lächeln erkennen.

>>Ach Steve, ich liebe dich!<<

>>Ich dich doch auch mein Liebes.<<, sagte ich und streichelte ihre Wange.

>>Nun gut... hat Stanley etwas erzählt, was uns weiter bringt?<<

Wir saßen noch eine ganze Weile auf dem großen Stein... mit dem kleinen Stein, er wollte einfach nicht gehen und ich erzählte Dagma was ich nun über Gina wusste. Danach bereiteten wir uns noch auf die morgige Reise vor und gingen dann schlafen.





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