Das nächste Mal sah James den Jungen mit den tiefen, schwarzen Locken, grünen Augen und der Slytherin-Krawatte um den Hals zwei Tage später auf dem Hogwartsgelände um den großen See herum. Er hatte sich heute mit dem Rest der Rumtreibergruppe dort an einer alten Eiche auf einer weichen Decke niedergelassen um für die nächste Kräuterkunde Klausur zu lernen.
Regulus wirkte sehr kühl auf ihn aber irgendwie auch gefasst und lief hinter dem Blondie Evan Rosier und Barty Crouch, dessen besten Freund, den kleinen Hügel hinunter zum Ufer des Seees, sodass James den perfekten Blick auf die drei hatte und vor allem den Jüngsten von oben bis unten mustern konnte.
Vielleicht bildete er sich das nur ein, doch dieser schien in ihrer abwesenden Zeit ein paar Zentimeter höher gewachsen zu sein und irgendwie auch noch ein bisschen schmaler um die Taille und im Gesicht dadurch. Seine markanten Wangenknochen ragten scharf hervor, wie bei einem hautlosen Schädel.
Einer seiner Freunde bemerkte das Starren in die Richtung und zwickte ihn belächelnd in die Schulter. Blitzschnell drehte James sich zu Remus um, rückte näher und pikste ihn zurück. „Was soll das?", rief er grinsend und machte sich auf eine jugendlich, spaßige Schlägerei mit dem Werwolf bereit, jedoch tat dieser nichts dergleichen, sondern zog beide Augenbrauen hoch und deutete in Richtung der Slytherins. „Wenn du denen Löcher in die Seele schaust wird er wahrscheinlich nicht wieder mit dir reden. Du musst dich mal ein bisschen interessant machen, Jamie, und nicht wie ein Opfer nach seiner Aufmerksamkeit verlangen." Remus zwinkerte ihm selbstbewusst zu.
Verwirrt nahm James diesen Hinweis an und blickte fragend durch die Runde, in welcher jetzt alle Wind vom Geschehen bekommen hatten und zuhörten. Sirius räusperte sich aufdringlich. „Machst du das bei mir etwa auch so oder warum weißt du darüber so gut Bescheid?", fragte er Remus herausfordernd und wickelte sich dabei grinsend seinen Bleistift um eine Strähne.
Danach war es kurz still.„Na ich weiß nicht. Deine Aufmerksamkeit bekomme ich ja auch ohne auch nur danach zu fragen."
Sie lachten sich gegenseitig an und kämpelten dann belustigt auf der Decke miteinander, wobei Sirius steht's versuchte die Überhand zu erlangen, was Remus natürlich nicht mit sich machen ließ. „Warte nur ab, bald bekommst du gar nichts mehr!"
James verdrehte verzweifelt die Augen.
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Natürlich hatte Regulus mitbekommen, dass James Potter mit seinem Bruder und deren Freunden gar nicht so weit weg in eine dicke Jacke eingekuschelt saß und sich wahrscheinlich fragte, wieso er neulich im Zug weggelaufen war..
Deswegen zwang er sich auch krampfhaft, nicht in die Richtung zu schauen, sondern konzentrierte sich auf seine eigenen Mitschüler, die jetzt einen Wettstreit daraus machten, wer mehr Sprünge mit den Steinen über die Oberfläche des Wassers schaffte. Das war ihm zu doof, also setzte er sich stumm hin und beobachtete sie.„Wie war dein Weihnachten eigentlich, Reggie?", fragte Evan plötzlich interessiert und schaffte die Sekunde danach ganze 6 Sprünge mit seinem Stein, was Barty nur dumm staunen ließ.
„Nun..", fing er nachdenklich und leise an, „Ich war bei meiner Familie, wie jedes Jahr."
Er log seine Freunde nicht gerne an, vor allem bei Evan hatte er ein schlechtes Gewissen, aber zum jetzigen Zeitpunkt gab es einfach keinen anderen Lösungsweg für ihn.
Seine Gedanken schwirrten umher, während er den dunklen Mantel fester um sich zog und leise fröstelte. Hogwarts beschützte ihn, in Hogwarts würde er bleiben wollen.Nach einer Sekunde der Nichtachtung nahm er plötzlich eine Figur im Augenwinkel wahr, die sich langsam auf ihn zubewegte.
Panisch drehte er sich zur Seite und traf haargenau Potter's gold-braune Augen, welche so mit Wärme und Herzlichkeit gefüllt waren, das Regulus bei dem Gedanken schlecht wurde, wie von zu vielen Süßigkeiten.„Na Potter", begann Barty zu sticheln sobald dieser nur noch wenige Meter entfernt war und warf dabei gekonnt seinen nächsten Stein hoch und fing ihn dann jedes Mal wieder mit Leichtigkeit. „Bist du über die Ferien noch nerviger geworden, oder was willst du hier?" Er hatte ein reinblütiges Grinsen auf den Lippen, bereit für Ärger und den Zauberstab zu zücken, wenn er es darauf anlegen würde.
Als James langsamer wurde musterte er seinen Gegenüber monoton und verschränkte seine Arme siegessicher vor der Brust. „Tut mir leid Gentleman, aber leider habe ich kein Interesse daran, euch mit meinen Worten zu vernichten." Heute nicht, dachte er. „Ich wollte mit Regulus sprechen", verkündete er anschließend und deutete hinter die beiden, als der Angesprochene plötzlich aufstand und schnell mit dem Kopf schüttelte.
James sollte ihn um Himmels Willen nicht an diese Leute verraten. Sie sollten niemals auch nur den Hauch einer Ahnung davon haben, das sie sich überhaupt besser kannten. Das brachte das ganze Gleichgewicht auseinander und könnte schlussendlich gefährlich für beide werden.
Er wollte ihm gerne an den Kopf werfen, wie dumm er sich gerade verhielt, aber wenn er sich so anschaute, konnte er sich wirklich nicht über James beschweren. Schließlich war er derjenige, der ihn erst zu diesem Geständnis gebracht hatte.Regulus wurde blass im Gesicht, was den Gryffindor sofort beunruhigte, aber bevor er was zu ihm sagen konnte, mischte Evan sich ein: „Ich glaube nicht das er, wieso auch immer, mit dir reden wollen würde." Seine tiefblauen Augen musterten ihn abwertend. „Hau ab."
Gerade wollte er Evan am Kragen packen und am liebsten anschreien, ihm alles erzählen, was in den letzten Wochen passiert und nicht passiert war und das er unglaublich sauer und trotzdem einfach erleichtert über Regulus Anwesenheit war. Doch das war die Sekunde danach schon nicht mehr von Nöten.
„Lass gut sein, Ev. Wir gehen..", hauchte Regulus seinem Freund zu und stumm folgten die beiden ihrem Freund dann wieder zum Schloss.
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Habe gestern Wonka im Kino gesehen und bin sooo beeindruckt, ich liebe wirklich Musical-Filme!!! 🥹
Findet ihr Thimotheé da Regulus-Coded?
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Schicksalswege ||Jegulus ff||
FanficEinige Sekunden war es still, dann begann Regulus peinlich berührt zu lachen und wischte sich übers Gesicht. James hatte ihn zuvor noch nie wirklich Lächeln oder Lachen gesehen, doch jetzt, als es geschah, glaubte er dahinschmelzen zu müssen. „Du b...