Kapitel 19

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Mr. Winter aka Lysander POV

Sehr geehrter Mr. Winter,

Mrs. Autumn lädt Sie und Harris Webster, zu einem Casino-Abend ein.
Wir bitten Sie sich um 23 Uhr am folgenden Samstag bereitzuhalten, Sie werden abgeholt.

Gerne nehmen Sie jeweils eine Begleitperson mit. Achten Sie jedoch ausschließlich darauf, dass es Ihnen nur gestattet ist, eine weibliche Begleitung mitzunehmen.

Wir freuen Uns auf Ihren hohen Besuch.

„Was meinst du, sollen wir hin?", fragte Harris mich, ohne die Augen von der kürzlich eingetroffenen Einladung zu nehmen.

„Wieso fragst du so unsicher? Meinst du es handelt sich um eine Falle?", stellte ich die Gegenfrage und musterte die Einladung ebenfalls. „Keine Ahnung. Es kommt drauf an, wie gut deine Schwester mit deiner Sonnenschwester steht. Oder sie fühlt sich ausgeschlossen und möchte nun auch Mitmischen", vermutete meine rechte Hand. 

„Nun ja. Ich schätze, es könnte nicht schaden das Casino zu besuchen. Das wird bestimmt spaßig", grinste ich nun und machte mir nicht weiter Gedanken über eine mögliche Falle. Immerhin war ich stärker als meine Geschwister zusammen.

„Und an welche Begleitungen hast du gedacht?", fragte Harris mich. „Na an wen wohl? Wir nehmen Meredith mit und...wie nannte Glacier sie nochmal? FlyingB?", rätselte ich laut. „Ah, du meinst die süße mit der Pilotenbrille?", erinnerte sich nun auch der dunkelhaarige. „Ja, ich spreche das mit Glacier ab. Sie ist schlau, sieht gut aus und ist alles andere als schwach. Ein Hauptgewinn für uns. Und bei Meredith müssen wir uns sowieso keine Sorgen machen. Sie ist trainiert", kam es von mir.

Eigentlich, hatte ich gar nichts mit Glacier zu besprechen. Wenn ich es FlyingB befahl mitzukommen, dann blieb ihr nichts anderes übrig.

Momentan war ich sowieso nicht gut auf Glacier zu sprechen. Für meinen Geschmack nahm er sich viel zu viel heraus und ich musste das dringend ändern. Obwohl ich auch sagen musste, dass es mir auf einer verkorksten Art und Weise gefiel, wie er sich verhielt. In meinen oft grauen Alltag, brachte Glacier mit seinen Aktionen, vor allem gegenüber mir, ein wenig Unterhaltung mit ein. Der Jüngere war einer der wenigen, der sich nicht so leicht unterwerfen ließ. Und vielleicht akzeptierte ich es zu oft. Doch daran würde ich wahrscheinlich nichts ändern.

Ich hatte seine Entwicklung in den letzten zehn Jahren ununterbrochen verfolgen können und war wohl selbst einen Teil schuld für die Art wie er heute sich gab.

Von einem frechen Bengel zu einem...größeren frechen Bengel?

Schmunzelnd, warf ich einen kurzen Blick aus dem Fenster. Glacier war eine männliche Diva. Wäre er eine Frau, dann hätte ich wahrscheinlich mehr gefallen an ihm.

Leider war er mit seiner Eigenart in der Lage, mich ein wenig unter Kontrolle zu bekommen. Und wenn es eine Sache gab, die ich überhaupt nicht mochte, dann die Kontrolle zu verlieren.

Und da ich gerade vom Teufel sprach, suchte ich ihn auf, fand ihn bei Dorothee im Arztzimmer. Sie belehrte ihn, unterbrach jedoch, als sie mich erblickte. Irritiert schaute der Jüngere ebenfalls zu mir auf, weshalb ich ihn kurzzeitig musterte. Seine dunklen Augenbrauen waren leicht angehoben, während seine Augen mich fixierten und seine Lippen durch meine Erscheinung zu einem schmalen Strich wurden.

Seine Narbe interessierte mich zwar nicht, doch ich fragte mich, was er darüber dachte? Ich blieb bei der Meinung, dass die eine Schande für sein Gesicht war, doch man konnte nunmal nichts daran ändern. Immerhin, konnte ich sie als Grund nehmen und mich rächen. Nicht mal einen Wimpernschlag hatte ich abgewartet.

Mr. Winters Right Hand || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt