Mir fällt nichts ein, viel Spaß :)
Kapitel 56_Freund oder Feind - Teil 3 / Unter eisblauen Augen
Gaaaanz vorsichtig steckte Kiba den Kopf aus dem Schatten, nur so weit, dass er reden konnte. „Ich kann die Taschenlampe nicht mit in den Schatten nehmen. Ich bin im Wald viel lauter als du. Soll ich versuchen, Holly abzulenken, während du mit der Taschenlampe zur Schule rennst?", flüsterte er Carag zu.
Carag verwandelte den Kopf in den eines Menschen, um zu antworten. „Ich würde es lieber andersherum machen. Lieber lenke ich die anderen ab und du versuchst dann mit der Taschenlampe unbemerkt abzuhauen. Wenn mich jemand findet, kann ich viel schneller fliehen. Das wäre in einem echten Einsatz ja auch besser."
Kiba nickte, auch wenn es ihm nicht behagte, mit einem so auffälligen Gegenstand durch den Wald zu rennen. Carag hatte recht, er wäre auf der sicheren Seite, würde er die Lampe nehmen, aber Kiba dafür einem umso größeren Risiko ausgesetzt.
„Dann machen wir es so", stimmte er zu.
Carag nickte und verwandelte sich wieder zurück. Lautlos verschwand er im Wald und bald schon hörte Kiba Laub rascheln und Zweige zerbrechen.
Dieses Mal konnte Kiba jedoch nicht einfach aus dem Schatten greifen und mit dem Licht darin verschwinden. Sobald ich die Lampe nehmen will, kann ich nicht mehr in den Schatten. Lichtquellen konnten nicht mit in die Schattenwelt transportiert werden. Den Rückweg würde Kiba in der Außenwelt gehen müssen.
Angespannt wartete er im Schatten. Überlegte, ob er einfach rennen sollte oder schleichen. Für ihn war der Wald finster und brachte ihm nicht sehr viele Informationen. Theoretisch hätten sie schon die ganze Zeit beobachtet und belauscht werden können.
Kryos Präsenz konnte er nicht spüren und Holly war noch etwas weiter weg, aber das hieß nicht, dass Thabita hier nirgends war. Oder vielleicht war Holly schon auf dem Weg hierher.
Er spürte sein Herz stark und schnell klopfen. Adrenalin durch seine Adern pumpen, dass seine Aufmerksamkeit und Reaktionszeit beschleunigte und seine Sinne erstrecken ließ. Das war der Nervenkitzel, die Aufregung, die ihm nichts ausmachte. Die Gefahr, die er auf gewisse Weise liebte. Dadurch erfüllte er perfekt die Bedingung, um ein Agent zu werden.
In unglaublicher Geschwindigkeit, raste Kiba durch den Schatten, checkte die komplette Umgebung ab, suchte nach dem Gegner. Niemand schien in der Nähe zu sein.
Noch einmal atmete er tief durch, ehe er hinter einem Baum den Schatten nun komplett verließ. Augenblicklich fühlte er sich schutzlos und angreifbar. Beobachtet. Seine Schritte waren viel lauter, als ihm lieb war. Blätter raschelten unter ihm, was bestimmt keinem wachen Tier in der Nähe entging.
Im Licht der Taschenlampe überfuhr ihn eine Gänsehaut. Es schien, als stünde er im Rampenlicht, damit sich alle nur auf ihn konzentrierten. Als würde das Licht selbst rufen: Er ist hier! Er ist hier!
Sofort schnappte er sich die Lampe und trat schleichend, aber doch möglichst zügig, den Rückweg an. Jedes einzelne Blätterrascheln, ließ ihn aufschrecken, wobei es eigentlich nur der kalte Nachtwind war.
Kiba versuchte, auf sein Bauchgefühl zu hören. Auf diese Weise, versuchte sein Unterbewusstsein mit ihm zu kommunizieren und dem entging deutlich weniger als Kibas Bewusstsein. Ein Gefühl ist Folge einer wichtigen Information, die einem entgangen ist.
Sobald Kiba das Ende des Waldes sah, rannte er. Seine Aufregung hatte ihn schon die ganze Zeit dazu angetrieben, jetzt gab er nach und rannte einfach so schnell er konnte, in Richtung Schule.
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IMVELO || Woodwalkers FF
FanficWoodwalkers - Die Schnittwelt der Menschen und Tiere, ein uraltes Geheimnis, gefährdet und gehütet von allen, die es kennen. Eine Natur, die Menschen als Übernatürlich bezeichnen. Doch tief versteckt wird eine weitere Natur gehütet. Eine Magie, mit...