12 - Ich liebe dich

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[Louis]

Harry sah mich an, als wäre er vom Blitz getroffen worden. „Wirklich?" hauchte er und ich nickte fest.
„Ich hab nie aufgehört damit, Harry. Ich habe dich nicht verlassen, weil ich dich nicht liebe. Das war es nicht. Ich wollte dich vor der Situation schützen. Aber ich liebe dich so sehr, dass jeder Tag ohne dich einfach nur grausam war." sagte ich erneut und sah ihn an, bei dem Gedanken an die Zeit ohne ihn, kamen mir beinahe wieder die Tränen.
„Unser Start war vielleicht anders, als man es erwarten würde, aber du hast dich einfach in mein Herz geschlichen. Stück für Stück. Und als ich dich verlassen habe, ist es zerbrochen. So habe ich mich jedenfalls gefühlt, bis zu dem Moment auf Lottie's Terrasse, als ich in deinen Armen lag..."
Ich redete einfach weiter, denn mit einem Mal fiel die Nervosität von mir ab und ich wollte ihm alles erzählen. Harry sah mich mit großen Augen einfach nur an, was mir recht war, denn ich war noch nicht fertig.

„Jedenfalls, Harry...Ich liebe dich. Und ich habe keine Ahnung, ob du mir je verzeihen kannst. Aber ich hoffe es inständig. Ich bin so kaputt, ich weiß, aber ich brauche dich in meinem Leben..."  Ich stoppte mich nun doch selbst, sah zu ihm und wischte mir aufkommende Tränen weg.
In diesem Moment kam die Kellnerin mit unserem Essen und ich schaute weiter auf den Boden, während sie die Teller vor und abstellte.
„Vielen Dank." hörte ich Harry sagen, dann entfernte sich die junge Frau.

„Lou, hör bitte auf zu weinen."
Ich sah zu ihm. „Ich verdiene es nicht, aber bitte Haz...sag mir, dass du mir verzeihst..." flüsterte ich und sah ihn flehend an.
Sein Blick war weich und er sah mich an.
„Lou, ich liebe dich über alles, nach wie vor und vermutlich für immer. Logisch verzeihe ich dir."
Ich sah ihn an und meine Augen wurden groß. „Du liebst mich immer noch?"
Er lachte. „Wieso sollte ich denn nicht? Ich bin doch nach Doncaster gekommen, oder? Wieso hätte ich das machen sollen?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Weil du dachtest, dass ich mir was antue..." murmelte ich und sah ihn an.
Harry nickte. „Lass mich das anders formulieren..." sagte er. „Weil ich dachte, die Liebe meines Lebens will sich etwas antun, ganz genau. Weil der Gedanke dich zu verlieren für immer, für mich nicht auszuhalten ist."

Mein Herz wummerte kräftig in meiner Brust, während ich versuchte nicht in Tränen auszubrechen. „A-aber...die...warte...deines Lebens?" hauchte ich und er nickte sofort.
„Was ist denn mit Grace? Ich bin nicht mehr alleine..." flüsterte ich und sah ihn weiter unsicher an.
„Du meinst deine Tochter, die ein Teil von dir ist, die zu dir gehört? Lou, ich bin keine zwölf mehr. Grace wurde vor mir gezeugt...Ich will dich auf jedem Weg deines Lebens begleiten dürfen. Gracey gehört zu dir und damit auch...wenn du mich lässt...zu mir."

Mit meinem Vorsatz, nicht in Tränen auszubrechen, war es in diesem Moment vorbei. Harry hatte mir das gesagt, wonach mein Herz geschrien hatte. Ich stand auf und sah ihn an, ging auf ihn zu.
„Lou?" fragte er mich und sah sich kurz um.
„Ist mir scheiß egal...Und hier ist doch sonst niemand." sagte ich und schlang die Arme um ihn, ehe ich meine Lippen auf seine presste.
Er erwiderte den Kuss sofort und zog mich an sich, sodass ich fast auf seinem Schoß saß.
„Bitte geh nie wieder..." flüsterte er, während er mir die Tränen sanft weg wischte.
„Niemals mehr." hauchte ich und sah ihm in die Augen. „Ich liebe dich, Haz."
„Mein Schatz..." flüsterte er und strich mir über die Wange. „Ich hab dich endlich wieder..."

Ich nickte und lächelte ihn weinend an. „Und ich dich. Oder?"
Harry lachte. „Falls du gerade in deiner ungeschickten Art fragst, ob wir wieder zusammen sind, dann ist die Antwort Ja." Ich grinste und küsste ihn wieder.

Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich hatte ihn wieder, er hatte mir meine Fehler verziehen. Die Zukunft hatte dunkel ausgesehen, jetzt wirkte sie mit einem Mal verblüffend hell. „Lou..." unterbrach er meine Gedanken. „Du sitzt auf meinem Schoß...in einem Restaurant..." Harry schmunzelte und ich wurde leicht rot, rutschte von ihm herunter und setzte mich auf meinen eigenen Stuhl.
„Wollen wir jetzt essen?" fragte er schmunzelnd und ich nickte leicht, lachte leise und nahm die Gabel in die Hand.
Essen wirkte immer mehr wie eine unlösbare Aufgabe, doch ich versuchte es, Harry zuliebe. Als ich jedoch ein viertel der Portion aufgegessen hatte, legte ich die Gabel nieder.

How To Love Your Enemy | Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt