Kapitel 97

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Seit einer Weile unterhielt Tyrone sich mit Flynn über den Mindlink. Wobei er sich vermutlich auch mit anderen Rudelkämpfern unterhielt. Die Arbeit schlief nie, da hatte er genug zu tun.

Zuerst hatte ich versucht ein Buch zu lesen, allerdings war das eine schlechte Ablenkung. Ich konnte mich auf kein Wort konzentrieren.

Deshalb beobachtete ich mittlerweile meinen Mate. Ich lag auf unserem Bett und mit meinem Blick verfolgte ich ihn. Die meiste Zeit ging er im Raum auf und ab. Nur aktuell stand er vor dem Fenster und sah hinaus. Sein Gesichtsausdruck blieb stets derselbe, wie man seine ernste Miene kannte. Ich hätte ja nachgefragt, was allgemein los war, jedoch erwartete ich keine Antwort. Somit war es sinnfrei überhaupt nachzuhaken.

So gerne ich diesen Mann anhimmelte, wäre seine Aufmerksamkeit wesentlich besser. Innerlich musste ich seufzen, denn bei der Arbeit störte ich ungern.

Aurore musste selbstverständlich ihren Senf dazu geben. "Ist dir eigentlich bewusst, wie leicht du seine Aufmerksamkeit bekommen könntest?"

Dem Gedankengang konnte ich nicht ganz folgen, denn Tyrone wirkte vertieft. Vermutlich bekam er in seinem Umfeld nur wenig mit. Wobei er stets auf Alarmbereitschaft war. Seiner Ansicht nach könnte überall das Böse lauern.

"Er arbeitet, da schenkt er uns keine Beachtung." Ich hörte sie leise lachen, da ahnte ich ihn welche Richtung ihre Gedanken gingen. "Aurela, zieh dich aus und dir gehört seine volle Aufmerksamkeit."

"Aurore!"

Meine Wölfin konnte unmöglich sein. Ihr Wunsch nach Welpen schien groß zu sein. Dabei wirkte die Hormonspritze, die wir von Yasmina hatten, ein paar Wochen. Vielleicht lag es auch an den Hormonen, weshalb sie zu diesem Einfall kam.

Meinen Ausruf ignorierte sie und fuhr fort: "Falls es ihm doch entgeht, musst du ihm nur deinen BH zuwerfen." Ich schlug mir eine Hand vors Gesicht, weil es immer absurder wurde. Zu allem Überfluss überbot sie sich mit einer neuen Idee. "Oder noch besser, bewirf ihn mit deinem Höschen. Danach verschiebt unser Mate die Arbeit auf morgen." Bei solchen Aussagen musste man sich fragen, ob sie mitten in ihrer Hitze steckte, dabei hatten wir die gerade hinter uns.

Bestimmend antwortete ich: "Nein, vergiss es."

"Ach, komm schon. Das wird lustig. Ich will seine Reaktion darauf sehen und insgeheim willst du es selbst. Du bist nur zu süß, um die Wahrheit auszusprechen."

Meine Hand nahm ich wieder von meinem Gesicht und verdrehte die Augen. Ich legte mich auf den Rücken und starrte die Decke an. Vielleicht kam Aurore dann auf andere Gedanken.

"Wie wäre es, wenn wir uns einem Tagtraum hingeben? Deine Erregung kann er riechen. Wundervoll, dass unser Mate ein Alpha ist, dadurch ist seine Nase sehr feinfühlig. Das kann ihm nie entgehen."

Ich knurrte sie an, denn sie sollte endlich damit aufhören. Tyrone hatte wichtige Dinge zu klären, da sollten wir ihn nicht stören.

"Aurela, er hatte jetzt genug Zeit. Langsam soll unser Mate Feierabend machen. Wir benötigen Zuwendung und Liebe." Ich versuchte sie zu ignorieren, nur konnte das verdammt schwer sein. Noch mehr, da sie weiter laberte: "Unsere Liebe ist wie eine Kerze. Wenn er uns zu wenig Aufmerksamkeit schenkt, brennen wir sein verdammtes Haus nieder."

Ok, das lief aus dem Ruder. Sie hasste es wirklich ignoriert zu werden. Zuerst die Lampe, dann wollte sie gleich das ganze Gebäude abfackeln. Und das alles, weil der Mann einen wichtigen Job hatte, der viel Arbeit bedeutete.

"Aurore, du solltest etwas mehr Verständnis zeigen."

Die Decke bot keinen spannenden Anblick, da hätte ich mir selbst denken können, dass sie erst recht nicht an etwas anderes dachte. Stattdessen vertiefte sie ihre Idee.

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt