Kapitel 21

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Träge versuche ich meine Augen zu öffnen, doch ich schließe sie sofort wieder, weil die hellen Sonnenstrahlen meine Sicht blenden. Noch ein paar Minuten, dann stehe ich auf und komme zurück in die Realität.

Ruhig atme ich ein und aus, während ich meinen Rücken an das warme und feste Gefühl hinter mir drücke, bis sich dieses leicht bewegt. Ich fühle mich frei und gleichzeitig eingeengt, warm, bequem, weich und nackt – warum zur Hölle bin ich nackt?

Scharf schnappe ich nach Luft, als plötzlich eine schwere Hand auf meiner Taille liegt. Dann spüre ich, dass ich mich an einen nackten, gut trainierten Oberkörper schmiege. Es kribbelt überall, aber es ist ein angenehmes Gefühl.

Der harte Körper presst sich überall an meinen Körper – von meinem Hals über meinen Rücken bis zu meinem Hintern und weiter zu meinen Füßen. Mein ganzer Körper ist mit dem Körper hinter mir verbunden. Die Hand um meine Taille umschließt mich fest, aber auch sanft – an dieser Stelle kribbelt es besonders.

Eine Welle der Erregung zieht sich blitzschnell durch meinen ganzen Körper. Mein Körper spannt sich an, bis ich realisiere, dass es nicht irgendein Mann ist, sondern Adriano  – der Mann, den ich liebe und der mich liebt, genau das hat er mir gestern Nacht gesagt.

Ich denke an die vergangene Nacht zurück – wir zusammen, Mund an Mund, Körper an Körper, nah beieinander, ineinander. Die Realität bricht wieder über mich herein. Er liegt hinter mir, nah bei mir, wir liegen haut an Haut, seine Brust drückt sich gegen mich, jeder Atemzug ist spürbar an meinem Ohr, meinem Hals, meinem ganzen Körper.

Wir haben wirklich miteinander geschlafen, und es war wunderschön. Dann bin ich einfach auf ihm eingeschlafen. Langsam versuche ich mich aus seiner Umarmung zu befreien. „Du willst mich doch wohl nicht verlassen", murmelt er an meinen Rücken, weshalb mein ganzer Körper anfängt zu vibrieren. Noch näher zieht er mich an sich.

Seine Stimme hat mir jegliche Luft genommen, die zärtliche Intensität durchzieht meinen gesamten Körper. Der Raum wird von Stille und Wärme erfüllt, als ich mich ergebe und beschließe, noch einen Augenblick in dieser innigen Umarmung zu verweilen.

Das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit überkommt mich, nur weil er bei mir liegt. Seine Worte durchbrechen die Stille: „Ich werde dich nicht aufgeben." Dann dreht er mich zu sich, so dass ich genau in seine schockobraunen Augen sehen kann. Er lächelt mich leicht an. „Ich werde alles probieren, dich aus dieser Zwangsheirat zu befreien", flüstert er nah an meinem Mund und gibt mir einen leichten Kuss auf die Lippen.

In diesem Moment überkommt mich ein Gefühl der Dankbarkeit. Dankbar dafür, dass ich jemanden wie ihn an meiner Seite habe, jemanden, der bereit ist, für unsere Liebe zu kämpfen. Seine Worte hallen in meinem Kopf wieder, während wir uns in dieser innigen Umarmung verlieren.

Die Sonne wirft warme Strahlen auf uns und erhellt den Raum in ein goldenes Licht. Es fühlt sich an, als ob die Welt draußen für einen Moment stehen bleibt, während wir beide in unserer eigenen kleinen Welt sind.

So verweilten wir eine gewisse Zeit, bis ich das Wort ergriff: „Wie bist du überhaupt hier hereingekommen?" „Jetzt zerstöre doch nicht diesen Moment", meckerte Adriano mich an.

Gekonnt ignorierte ich seine Aussage. „Wie willst du hier wieder herauskommen?" fragte ich nun neugieriger, da mir das Angst machte. „Wenn meine Candela also wirklich darüber reden möchte, dann tun wir das halt eben." „Adriano, wie?" fragte ich nun nochmal strenger. „Adora, dein Ton", sagte er ernst.

„Ich werde schon irgendwie hier herauskommen", sagte er und legte eine Hand auf meine Wange. Vor lauter Stress hatte ich mich nämlich im Schneidersitz vor ihn gesetzt. „Und jetzt leg dich bitte noch einen Moment neben mich. Ich möchte den Moment noch ein wenig genießen, bevor wir uns dann doch erst wieder auf deine Hochzeit sehen können", sagte er. Ich konnte bei jedem Wort, das er von sich gab, spüren, wie er sich immer mehr anspannte. Ich hatte das Gefühl, er würde gleich platzen, so wie seine Muskeln fast heraussprangen.

Moglie MafiosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt