3. Salbeifell erzählt: Steinblütes Leid

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gewünscht von Thefatcat1308
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Die Begriffe für diese Geschichte sind:
- Depression (6)
- Geburt (9)
- Trauriges Ende (32)

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⚠️TRIGGERWARNUNG⚠️: Depression, Wahnsinn
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Schattenpfote nickte Graupelz und Gelbpfote im Vorbeigehen flüchtig zu und betrat den Ältestenbau. Er legte die Mooskugel ab und hob den Kopf, um die Ältesten und seine Wurfgefährtin zu begrüßen, aber anstatt von Tannenpfote saß eine silbergrau-weiße Kätzin neben Salbeifell und suchte sie nach Zecken ab. Schattenpfote begegnete ihrem Blick und ihm wurde heiß unter dem Pelz. Schnell wandte er sich ab.

"Ähm...hallo Lilienpfote. Was machst du hier?", stotterte er verlegen.

"Ich kümmere mich um Salbeifells Zecken", antwortete die Kätzin freundlich.

"Und...wo ist Tannenpfote? Ich dachte, sie sollte mir helfen", murmelte der Schüler. "Also ich freue mich natürlich, dass du da bist, aber ich dachte, Tannenpfote wäre hier."

Lilienpfote schnurrte belustigt. "Deine Schwester hat Bauchschmerzen und ist in ihrem Nest. Deshalb helfe ich dir. Lass und das Nestmaterial wechseln."

Schattenpfote nickte nur. Zeit mit Lilienpfote zu verbringen und mit ihr zu plaudern war eigentlich toll, aber der Kater wusste, dass er wie ein Mäusehirn stottern würde, deshalb überlegte er sich krampfhaft etwas anderes. Nach kurzem Überlegen hatte er eine Idee. Er würde Salbeifell bitten, eine Geschichte zu erzählen. Allerdings viel ihm nichts ein, was er gerne hören würde, also stellte er die erstbeste Frage, die ihm in den Sinn kam.

"Salbeifell, warum hat Graupelz eigentlich keine Verwandschaft im Clan? Sind alle tot?" Was für eine mäusehirnige Frage, dachte er sofort. Graupelz ist schon älter. Da ist das kein Wunder. Als er jedoch den traurigen Blick der Ältesten sah, wusste er, dass sie eine Geschichte für ihn hatte.

"Ja", sagte Salbeifell leise, "alle Katzen aus Graupelz' Familie sind tot und einige waren das viel zu früh." Sie schwieg.

"Bitte, Salbeifell", flüsterte Lilienpfote, "erzähl uns die ganze Geschichte."

***

Wortlos blickte Steinblüte auf die beiden Bündel neben ihr. Nass, kalt und reglos, kein Hauch von Leben in ihnen, ihren beiden Jungen. Schmerz, schlimmer als die Wehen, ließ ihr Herz verkrampfen. Sie waren tot, beide. Gestorben, bevor sie das Licht der Welt erblickt hatten. Wie durch einen dichten Nebel hörte die Kätzin Stimmen. Eine Zunge leckte ihren Kopf, aber sie nahm es kaum wahr. Mit leerem Blick starrte sie auf die beiden Kätzchen. Das eine hellgrau, das andere golden.

Plötzlich zog sich ihr Bauch zusammen und die Königin schrie auf. Nach Luft schnappend fuhr sie ihre Krallen aus, spannte ihre Muskeln an. Noch eine Wehe? Würde sie eine dritte Totgeburt zur Welt bringen?

Ein schmerzerfülltes Stöhnen drang aus der Brust der leidenden Kätzin. Wie lange schon hatte sie Junge gewollt, wie sehr hatte sie sich gefreut, als sie erfahren hatte, dass sie trächtig war. Alles schien perfekt, bis zu dem Tag, an dem sie ihren ersten Wurf verlor. Es war eine qualvolle, schmerzhafte Fehlgeburt. Zuerst hatte Steinblüte niemandem davon erzählt, aber Farnglut war sofort aufgefallen, dass etwas nicht stimmte und sobald sie ihrem Gefährten die traurige Wahrheit offenbart hatte, wurde sie von ihm in den Heilerbau befördert. Der goldbraune Kater hatte ihr versichert, dass alles wieder gut werden würde und dass sie noch Eltern werden würden. Steinblüte hatte sich damals an seine Worte geklammert wie an einen Strohhalm. Sie hatte gehofft, bis zu diesem Tag, an dem sie zwei reglose Katzenjunge neben sich liegen hatte...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 11 ⏰

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