Cessy
Mit dem letzten Koffer aus dem Kofferraum des Großraum Taxis, stehe ich vor einem großen, sehr schönen, sehr einsamen Haus.
Das Ferienhaus besteht komplett aus Holz, der rustikale Look und die Größe sind beeindruckend. Trotzdem schiele ich vorsichtig zu dem umliegenden Wald.
Überall wo ich hin sehe sind Bäume, Wiesen und Büsche.
Das wird fantastisch hier, voller Energie schiebe ich den letzten großen Koffer in das Haus.
Ich habe insgesamt fünf Koffer mitgenommen, ein halber Umzug.
Ich weiß nicht, wie lange ich bleiben werde und da ich keine Ahnung habe, wie lange die Hitze noch bleibt, musste ich auch schon wärmere Kleidung einpacken.
Jaja, ein Frauenproblem, aber ich möchte nicht vorzeitig abreisen müssen, weil mir kalt ist.
Und das wird mir hier sobald es kalt wird, Schnee fällt und die dunklen Winter Monate wieder anfangen.
Schwer schnaufend wuchte ich den Koffer auf das Bett, Wintermonate, und das ging mir durch den Kopf, während mir der Schweiß am Rücken runter lief.
Weil wir aktuell 31 Grad haben, am Ende des Sommers.
Ohja, ich drehe wirklich bald durch.
Nach den unzähligen Anziehsachen, die ich alle in den Kleiderschrank verfrachtet habe, lege ich mir eine kurze schwarze Radler Leggings und ein luftiges weißes T-Shirt raus aufs Bett. Die Dusche ruft gleich nach mir, aber erst muss ich schauen, ob ich genügend Lebensmittel mitgenommen habe.
Hier oben mal eben einkaufen zu fahren, wird etwas schwierig, vor dem Kühlschrank wird mir klar, dass ich unter Nahrung wohl nur Wein verstanden habe.
Seufzend ergeben ich mich meinen Schicksal und springe für eine Katzenwäsche unter die Dusche.
Mit meiner auserwählten Kleidung, einem unordentlichen Dutt und meiner Umhängetasche mache ich mich auf den Weg, um in die nächste Ortschaft zu laufen.
Ich hätte mir ein Taxi nehmen können, aber diese Ruhe hier wollte ich unbedingt erkundigen.
Die Kühe und Schafe, die mir über die Trampelpfade entgegenkommen, zaubern mir ein Grinsen ins Gesicht.
Nach den ganzen Jahren in Berlin kommt es mir hier vor, als wäre ich in einem ganz anderen Land, alles ist ruhig, die Luft ist frischer und das ganze Grün um mich herum lässt erahnen, dass hier die Natur Vorrang hat.
Das macht mich unglaublich glücklich, nicht von Menschenmassen umgeben zu sein, keine hupenden Autos, keine Busse und Bahnen die Krach machen, keine Leute, die lautstark streiten.
Einfach Ruhe, und dazu noch ein fantastischer Ausblick, egal wohin man sieht.
Ich schlendere absichtlich langsam über die Wege, sehe mir alles an, ab und an streichel ich eine Kuh, die an den Zaun gerast.
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Anonyme App Teil 2
RomanceMitten im Leben, das würden zumindest tausende Menschen sagen. Wenn man aber mitten im Leben neu anfangen muss, sieht das alles schon anders aus. Die Ehe gescheitert, die Gefühle eine Achterbahnfahrt und das Liebesleben eine Katastrophe, Cessy hat...