Im Schatten des Erfolges ☆ Bill Kaulitz ff ☆

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Während den ganzen restlichen Ferientagen, waren wir damit beschäftigt neue Songs zu schreiben und zu spielen. Wir hatten auch zwei kleine Auftritte in Dorfkneipen, was aber bis zum Videodreh unsere letzten waren. Denn ab jetzt, mussten wir regelmässig ins Studio nach Hamburg, um Durch den Monsun und die ersten Songs für unser Debütalbum aufzunehmen und natürlich das Musikvideo planen.
Den Produzenten wurde ich auch schon vorgestellt und war jetzt sogar rechtlich, per Vertrag ein Mitglied von Tokio Hotel.

Nun war es bereits Mitte Juni, die Schule hatte lange schon wieder begonnen und wir steuerten glücklicherweise auch schon wieder auf die Sommerferien zu. Ich konnte gar nicht richtig realisieren wie schnell alles ging und ehe ich mich versah, waren wir auch schon mitten in den Dreharbeiten.
„Tom, stell dich nicht so an, dass ist nur ein bisschen Make-up." Versuchte eine Kamerafrau ihm klar zu machen, während sie ihm nochmal das Gesicht abpuderte. „Und dann soll ich auch noch meine Dreads offen lassen und ich muss im Backround singen." beschwerte sich Tom. „Komm, nach dem Dreh kannst du sie ja direkt wieder zusammenbinden." Startete sie einen halbherzigen Versuch Tom zu beschwichtigen. Er nahm sich seine Gitarre und stapfte ohne ein Wort zu sagen, barfuss ins Wasser. Ich musste mir bei diesem Anblick ein Lachen verkneifen: „Du siehst ja aus wie ein richtiger Draussi." „Halt doch die Fresse, gleich bist du dran."

Und damit hatte er recht. Das noch eher kalte Wasser sog sich in meine Jeansbeine und ich kam mir noch seltsamer vor, als ich auf einem kaputten Klavier so tun sollte, als ob ich spielen würde, doch kein Ton, ausser ein komisches Klappern der Tasten, zu hören war. Für die extra Effekte wurde ich auch noch mit einem Gartenschlauch abgespritzt und nun stand Tom am Rand der sich hemmungslos kaputt lachte. Aber am schlimmsten von uns allen traf es Bill, der kopfüber an einer Stange hing und seine Lippen zum Lied bewegte und später auch noch, nicht ohne vorher noch eine zusätzliche Schicht Haarspray auf seinen Kopf zu sprühen, seinen Kopf in ein Aquarium stecken musste. Dazu kam, dass sich einige Schaulustige am See versammelt hatten um das Treiben zu beobachten Den Satz: „Könnten Sie bitte irgendwo anders durchschwimmen," musste der Regisseur so häufig sagen, dass ich es beim besten Willen nicht mitzählen könnte.
Im grossen und Ganzen war der Dreh eher anstrengend und vor allem nass und nicht im geringsten so aufregend wie wir uns das vorgestellt hatten. Doch mit dem Gedanken daran, dass unser Video später bei Viva laufen würde, war alles nur halb so schlimm und auch amüsant.

Am nächsten Tag, ging es auch direkt weiter und wir drehten auf einem Feld. Das war um einiges angenehmer und machte sogar spass, jedenfalls mir. Tom sah das wohl etwas anders, laut eigenen Aussagen, auch wenn wir alle davon überzeugt waren, dass er es heimlich liebte so im Mittelpunkt zu stehen.

„So geschafft," Gustav liess sich neben mich auf's Sofa in der Bandgarage fallen, mit seiner eben geöffneten Bierdose. Auch die anderen machten es sich mit einer Dose Bier auf dem Sofa bequem, Bill und ich tranken da lieber eine langweilige Cola. „Wir haben jetzt sogar ein eigenes Musikvideo, aber Morgen müssen wir trotzdem zur Schule gehen," klagte Bill. „Hm also wenn wir erstmal berühmt sind, müssen wir dass bestimmt nicht mehr," sagte ich halb im Scherz. „Träum weiter," Georg warf mir ein T-Shirt das neben ihm lag in's Gesicht, „wie willst du berühmt werden, wenn wir aus sonem Kaff wie Loitsche kommen." „Wir könnten Pornos drehen, dann bekommen wir bestimmt Aufmerksamkeit." Warf Tom ein. „Du spinnst echt," lachte Gustav, in dass wir alle einstiegen.

Der Wunsch berühmt zu werden, fühlte sich so verboten an, denn wie hoch war denn die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet wir entdeckt werden würden? Ja, fast bei null. Doch irgendwie mussten wir es aus diesem Dorf raus schaffen, ich lebte zwar noch nicht lange hier, doch auf jeden Fall schon lange genug. Von Bill und Tom wusste ich, dass es ihnen genauso ging, Georg und Gustav war dass egaler. Sie hatten es auch nicht so schwer in der Schule, wie wir. Täglich mussten wir uns Beleidigungen anhören und Bill und Tom kamen auch häufiger mal mit einem blauen Augen nach Hause. Mich als Mädchen schlugen sie jetzt nicht und die Beschimpfungen gingen mir beim einen Ohr rein und beim anderen direkt wieder raus, aber es war schlimm mit zu bekommen was mit Bill und Tom abgezogen wurde. Wenn Gordon, mit dem Hund und dem Baseballschläger uns abholte traute sich aber niemand etwas zu sagen. Zu gerne hätt ich mal gesehen wie sie so richtig verkloppt würden, aber ausser ne gebrochene Nase, für die Tom eine Woche nachsitzen musste, geschah ihnen leider nie so etwas. Es waren einfach zu viele und zu viele liessen sich von ihnen einschüchtern. Ausser die Mädchen, die Bill und Tom reihenweise nachliefen, oder heimliche Blicke zuwarfen.