Ich riss meine Augen auf, nachdem Sardarla mich liebevoll weckte. Es fühlte sich an, als sei es mitten in der Nacht. Draußen standen noch die letzten Sterne am schwarzen Himmel und warfen ihr Jahrtausend altes Licht auf die Erde. Langsam schaltete sich mein Gehirn ein: Erster Schultag!
Wie vom Blitz getroffen sprang ich auf und kramte meine Schuluniform hervor. Leider musste ich auch all meinen Schmuck ausziehen ( auch mein heiß geliebtes Bettelarmband) und meine Haare hochstecken, weil das die Schule so vorschreibt. Erstmal in der Schuluniform fühlte ich mich irgendwie extrem intelligent. Das hört sich jetzt echt komisch an, aber das sieht wirklich schlau aus! Doch ich hatte keine Zeit mich lange im Spiegel zu mustern, denn wir mussten los in die Schule!
In Windhoek ist es üblich überall hin mit dem Auto zu fahren. Sogar kleine Strecken! Irgendwie fährt keiner Fahrrad oder läuft, vielleicht, weil es unsicher ist. Deshalb fährt uns Sardarlas Mutter auch zur Schule.
Sardarlas Schule ist eine Englische internationale Schule. Es gibt dort wirklich Menschen aus allen Kulturen. Neben den zwölf Namibianischen Stämmen finden sich dort Menschen aus Portugal, Indien, Deutschland, China,.... Es gibt immer zwei Züge, einen der Deutsch als zweite Fremdsprache macht und einen, der Afrikaans macht. Es ist echt krass wie viele Sprachen manche Menschen hier fließend sprechen. Sardarla spricht Englisch, Oshivambo, Oshiherero, Afrikaans, Deutsch und etwas Französisch. Da stehe ich mit meinem Deutsch, Englisch und Latein etwas blöd da ( wobei ich Latein ja nicht mal sprechen kann!).
Alle in Saas Klasse waren echt nett zu mir. Viele haben mich gleich umarmt und mich gefragt, wie es mir geht. Aufgefallen ist mir, dass es in Saas Klasse keine Außenseiter oder so gibt. Jeder hängt einfach mit jedem ab. In der ersten Stunde hatten wir Kirche. Es war ein kurzer, aber schöner Gottesdienst. Etwas peinlich war nur, dass ich das Vater unser nicht auf Englisch kann... Muss ich unbedingt mal lernen. Danach hatten wir jedenfalls Klassenleiterstunde. Saas Klassenlehrerin ist deutschstämmige Namibianerin und unterrichtet auch deutsch. Sie hat immer so ein Mischmasch aus Deutsch und Englisch gesprochen. Darauf folgte Englisch Unterricht, indem wir das Darmar " The Road to Mecca" behandelt haben. Dann ging es weiter mit Mathe Unterricht, wobei die da Sachen machen, die wir vor einem Jahr gemacht haben ( und man muss bedenken, dass ich zwei Jahre jünger bin als Sardarla). War wahrscheinlich auch weil ich in " lower Math" gegangen bin. Die Stunden im Sant Georges sind viel kürzer als unsere. Man muss sich auch nicht melden, um irgendwas zu sagen, man sagt es einfach. Irgendwie quatscht keiner, sondern alle verfolgen den Unterricht. Wie schaffen die Lehrer das dort nur?
Nach ein paar weiteren Stunden hatten wir endlich mal eine Pause. Die haben dort nur eine einzige Pause am Tag! Und die ist nur 20 Minuten lang! Also nur zeit schnell sein Brot runter zu Schlingen und zum nächsten Raum zu eilen. Cool ist aber, dass die hier viel mehr Elektronik nutzen. Zum Beispiel gibt es ein Smartboard in jedem Raum und jeder hat ein I Pad oder einen Laptop.
Nach der Schule, die hier schon um 13:30 endet, hat uns Saas Mutter wieder nach Hause gefahren. Später ist ein Freund von Saa kurz vorbeigekommen. Er ist der Freund der in der Nationalmannschaft spielt! Sogar im Sturm! Er hat schon ein paar entscheidenden Tore geschossen und ist deshalb ziemlich bekannt in Namibia. Ich war sehr stolz ihn zu treffen.
Den Rest des Tages habe ich gelesen und Physik Hausaufgaben gemacht, da Sardarla für ihre Führerscheinprüfung Morgen lernen musste.
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Namibia- Mein Reisetagebuch mit Fotos
Подростковая литератураAtemberaubend. Wunderschön. Exotisch. Anders. Mein Einblick für euch in 10 Wochen an einem der schönsten Orte der Welt: Namibia. Abgesehen vom Kennenlernen des unverwechselbaren Tierreich und der imposanten Pflanzenvielfalt, darf ich zehn Wochen so...