Der kühle Wind strich über meine nackte Haut, ließ meine Haare für einen Augenblick fliegen.
Er trieb Feuchtigkeit in meine Augen, die jedoch nie heraus kam, sondern nur wässrig da stand, und meine Sicht beeinträchtigte.
Diese allerdings war ohnehin schon ein Bruchstück von dem, was sie einmal war.
Der Nebel, welcher doch so lange weg gewesen war, kam nun wieder an die Oberfläche, und hatte sich penetrant fest gesetzt.
Nicht so stark wie früher, jedoch so sehr, dass alles anders aussah, und ich meine Probleme bekam.
Ich blinzelte ein paar mal.
Natürlich brachte es nichts. Hatte es das jemals?
Mein Blickfeld sank auf meine Arme herab, die sich um meine Knie geschlungen hatten und diese dicht an meinem Körper hielten.
Sie waren nackt, das Shirt was ich trug reichte kaum über meine Schultern. Eben deshalb standen auch alle Härchen auf meinen Armen senkrecht in die Höhe, zeigten meine Gänsehaut.
Kein Wunder, schließlich kam der Winter, und der Wind bließ eisig über die Kuhle hinweg.
Die Kälte aber spürte ich gar nicht.
Da war einfach nichts.
Natürlich sah ich wie mein Körper zitterte, spürte das Beben, aber ein Kältegefühl kam nie in meinem Kopf an. Oder in meinem Herzen.
Mit einem rauen Gefühl im Hals blickte ich weg, hoch in den eisblauen Himmel hinauf, der von keiner einziger Wolke geziert wurde.
Lediglich der Mond war sichtbar. Wie er rund, dick und groß über uns stand, wie ein Freund, der alles wusste und still seinen Trost aussprach.
Nur das dieser Freund kein Freund, sondern ein völlig Fremder war, und nicht seinen Trost aussprach, sondern mich schmerzhaft an das vergangene Geschehen erinnerte.
Einzig allein der Fakt, dass er alles zu wissen schien, war richtig.
Schon seit gestern Abend stand er da, guckte auf uns hinab, sah zu wie wir kämpften, verzweifelten, und am Ende doch verloren.
"Hey"
Newt.
Wir hatten kein Wort gewechselt, seit gestern Abend.
Eher gesagt, hatte ich kein Wort gesagt.
Mir fehlten jegliche Worte, um meine Gefühle, mein Wohlbefinden, meine Gedanken, und meinen Zustand zu beschreiben.
Nichts, kein einziges Wort, beschrieb den Verlust den ich erlitt auch nur annähernd.
Nur ein leises grummeln verließ meine Lippen, kratzte über meinen trockenen Hals, brachte meine Kehle zum schlucken.
Vermutlich aber doch umsonst, da der Wind es einfach davon trug.
Ich sah nicht zu ihm, hörte aber, wie sich der blonde Junge neben mir in die Hocke begab.
"Du musst doch frieren", stellte er besorgt fest, sogar seine Stimme zitterte.
Stimmt...
Aber mir war nicht kalt. Es war einfach nur ein großes Nichts da, nicht warm, nicht kalt, nicht glücklich, nicht traurig. Nur Nichts.
Als ich also ohne die geringste Regung da saß, zog sich Newt seine dicke Jacke aus, und legte sie ohne auf meine Einverständnis zu warten, um meine Schultern.
Aber es veränderte nichts an meinem leeren Gefühl.
"Wie geht's dir damit?"
, war seine nächste Frage, die durch die Kälte schnitt, und mich dazu Zwang, tief durch zu atmen.
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Breathe while you still can |¦| Maze Runner
FanfictionPhase 2 beginnt; Sie sind raus aus dem Labyrinth und haben das erste Mal die Ausmaße des Brandvirus gesehen. Während Yelena, die hingegen aller Erwartungen noch am leben ist, Stück für Stück merkt wie heimtückisch die Welt auf sie lauert, wächst das...