Kapitel 1

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Nicht so schnell", schrie Sophia. Ihre langen blonden Haare wehten ihr um den Kopf, als sie ihrem Freund Kai durch die Fußgängerzone rannte. Sie hatte ein enges, luftiges Sommerkleid, mit dem man nicht schnell laufen konnte. Die Farbe des Kleides war tief blau und es erinnerte Sophia an das Meer. Kai war wesentlich besser angezogen. Er trug kurze hosen und ein weißes Shirt mit einem Palmen- Aufdruck auf dem Rücken. Es waren Sommerferien und Hamburg zeigte sich von seiner besten Seite. Es war früher Abend und die ersten Geschäfte hatten bereits für heute geschlossen. „Wir müssen uns beeilen. Der Laden macht in fünf Minuten zu", schrie Kai nach hinten zu seiner Freundin und bog links ab. Sophia konnte nur noch seine hell roten Locken erkennen, die sie so sehr an ihm liebte. Sophia folgte ihm, mit weitem Abstand, da sie schon lange quer durch Hamburg rannten. Sie versuchte schneller zu laufen und sprintete zur Kreuzung. Sie hoffte, dass sie bald da waren, doch die Straße teilte sich direkt wieder. Das Mädchen blieb stehen und fragte sich, in welche Richtung sie gehen sollte. Sie schaute auf die rechte Seite, keine Spur von Kai. Als sie nach Links schaute, sah sie Kai ebenfalls nicht. Das Mädchen geriet in Panik. Wie oft hatte ihre Mutter ihr verboten abends alleine durch die Stadt zu gehen. Ach was, ihr würde schon nichts passieren. Sophia war fast achtzehn und wusste genau was sie hat. Nur was sollte sie jetzt tun? Sie hatte den Laden noch nie gesehen und wusste nicht, wie sie dort hin kommen könnte. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Ohne weiter nachzudenken sprach sie eine Person an, die gerade aus einem Blumengeschäft trat. „Entschuldigung, wissen Sie wo hier in der Nähe ein Laden ist, der diese Kaugummi-Fußbälle verkauft. Er macht über die Ferien zu. Ich muss da unbedingt noch hin!" „Na ja, um die Ecke wäre einer. Er heißt „Sweets an Toys", aber da gibt es mehr Spielsachen als Süßigkeiten. Ansonsten sind noch Zwei in der anderen Richtung. Leider gabelt sich hier der Weg. Ich kann dir nicht weiter helfen", sagte der Mann entschuldigend. „Kein Problem. Trotzdem danke.", sagte Sophia mit einem ungutem Gefühl im Magen. Sie kannte nur einen der drei Läden, die der Mann genannt hatte. Sophia hatte sich darauf verlassen, dass Kai sie richtig führen würde. Welchen Weg sollte sie gehen? Rechts oder Links? Es hatte keinen Sinn, dachte sie, der Laden könnte überall sein. Schnell holte Sophia ihr Handy aus der Tasche. Wenn sie ihren Freund erreichen würde, wäre ihr Problem sofort gelöst. Mit einem Blick auf die Akku- Anzeige bekam sie einen Schreck. Nur noch zwei Prozent! Schnell wählte sie die Nummer ihres Freundes. Nachdem sie drei Anrufe gestartet hatte, ohne das Kai abgehoben hatte, gab sie auf. Die Akku- Anzeige war jetzt auf ein Prozent, was sie nicht weniger beunruhigte. Sophia beschloss nach hause zu gehen und ihren Freund über das Festnetz anzurufen. Gedankenversunken ging sie den Weg zurück. Nie wieder würde sie mit zehn Prozent das Haus verlassen. Und sich auch nicht nochmal auf diese Rennerei einlassen. Sie war schließlich fast Volljährig und konnte ihre eigenen Entscheidungen treffen. Ihre Mutter wird gar nicht begeistert sein, wenn sie hört, was passiert ist. Ach, scheiß drauf. Was zählt schon, was sie denkt oder mir verbieten will! Warum hatte Kai nicht auf sie gewartet? War sie ihm egal? Sophia fühlte sich sehr allein und sehnte sich nach einer Umarmung ihres Freundes. Sie war mittlerweile an der großen Schnellstraße angekommen. Sie stand am Zebrastrefen, immernoch tief in ihren Gedanken verunken. Sie drückte den Knopf an der Ampel, der dafür sorgen sollte, dass alle Autos stehen blieben und sie die Straße sicher überqueren konnte. Doch sie passte nicht auf und ging einfach los. Die Ampel war lange noch nicht rot. Sophia bemerkte es nicht mal. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet. Sie wollte einfach schnell nach hause und Kai anrufen und ihm die Meinung sagen. Warum zur Hölle hatte er nicht gewartet. Kaugummis oder sie? Das ist wirklich nicht zu fassen. Zu spät bemerkte sie die hupenden Autos und schreienden Menschen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie mitten auf der Straße stand. Große Panik überfiel sie! Sophia schrie auf, als ein Laster mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu raste. Dann wurde alle schwarz...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 04 ⏰

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