Kapitel 6

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Meine Augen flatterten leicht, ehe ich sie ein Stück weit öffnete. Ich lag in einem Bett und starrte an eine weiße Decke.
War das alles bloß ein schlechter Traum oder so?

Ich stöhnte leise und wollte mir mit beiden Händen übers Gesicht wischen, es ging aber nicht. Geschockt schaute ich zu meiner linken Hand die mit Handschellen an das Bettgestell gekettet ist.
,,Das ist doch ein Witz", zischte ich leise und legte mir die rechte Hand auf die Augen.

Also doch kein Traum. Alles Realität. Ich werde von meinen Brüdern hier festgehalten, na toll. Ich schaute mich im Raum um und bemerkte, dass es derselbe Raum ist, indem ich letztens diese eine Nacht verbracht habe.

Wütend riss ich an den Handschellen. Dieser Sanzu hat mir irgendeine Scheiße gespritzt. Wie lange hab ich geschlafen?

Irgendwann nach keine Ahnung wie viel Zeit, öffnete sich die Tür zum Zimmer und Rindous Kopf ragte durch. Er sah überrascht aus, als er mich wach vorfand. Er kam rein und sprach nach draußen zu irgendjemandem.
,,Sie ist wach", sagte er und dann kam Ran durch die Tür.

,,Wow, guten Morgen", sagte er, weshalb ich bloß die Augen verdrehte.
,,Wie fühlst du dich?", fragte Ran und trank einen Schluck Wasser aus seinem Glas.

,,Was soll das?", fragte ich und hob meine gefesselte Hand.

,,Wir wussten nicht, wann du aufstehen würdest und ob du dann wieder einen deiner Fluchtversuche starten würdest", erklärte Ran und grinste ein wenig.

,,Wie lange hab ich denn geschlafen?"

Rindou schaute auf sein Handy.
,,So ca. zwei Tage."

,,Zwei Tage!? Was bitte hat Sanzu mir da gespritzt?", fragte ich wütend und versuchte mich aufzusetzen, ging aber aufgrund der Handschellen nicht.
,,Ein normales Schlafmittel. Du hast nur so lange geschlafen, weil dir so viel Schlaf gefehlt hat", erklärte Ran.

,,Ich frag mich, wieso", murmelte ich sarkastisch.

,,Hast du Hunger?", fragte Ran dann.

Offensichtlich hab ich Hunger, wenn ich zwei Tage geschlafen habe.
,,Ich will euer Essen nicht, ich will gehen, verdammt", zischte ich, sie ignorierten das aber.

,,Wir gehen dir was zu Essen holen", sagte Rindou und verließ den Raum. Ran stellte ein Glas Wasser neben meinem Bett auf der Komode ab und wollte auch den Raum verlassen aber ich griff nach seinem Arm.
,,Ran, bitte", sagte ich leise, weshalb er stehen blieb und mich ansah.

,,Bitte lass mich gehen."

,,Tut mir leid, Y/n. Wenn Mikey sagt, das geht nicht, dann geht es nicht." Ich seufzte schwer. Wär ich doch nur ein zufriedenes Einzelkind geblieben.
,,Wieso überlegst du es dir nicht?", fragte er dann.

,,Was?", fragte ich.

,,Das Angebot von Mikey. Werd doch ein Mitglied, du hast offensichtlich die Fähigkeiten dafür." Ich ließ seinen Arm los und spannte den Kiefer an.
,,Soll das ein Witz sein? Ich soll Kriminelle werden? Mein Leben lang auf der Flucht vor der Polizei sein?"

,,Glaub mir, wir leben freier als die meisten nicht Kriminellen", sagte er bloß. Er hat nicht ganz unrecht. Und trotzdem, sie sind Mörder, Drogendieler und was weiß ich, was die noch alles treiben.

Ran lief ums Bett und holte Schlüssel aus seiner Hosentasche.
,,Ich kann dich nicht zwingen", fing er an und öffnete dabei die Handschelle, die am Bett befestigt war. Die Handschelle hing jetzt nervig an meinem Handgelenk.
,,Aber ich kann dir nicht sagen, was Mikey mit dir machen wird, wenn du sein Angebot ablehnst."

Ich schluckte aufgrund seiner Worte und setzte mich auf.
,,Du drohst mir?"

,,Nein, ich sage dir nur die Wahrheit."

Lost in Crime's Embrace - Mikey x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt