Kapitel 3

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Abby:

Neuer Tag, neues Glück! Ich musste mich nur etwas zusammenreißen. Die Brüder hatten das Zimmer nur für 3 Tage gebucht, danach musste ich Sam Winchester nie wieder sehen. Ich konnte das. Er würde niemals erfahren...
Die Stimme meiner besten Freundin rieß mich aus meinen Gedanken.
„Abby, du siehst echt krank aus."
Ich schmunzelte während ich den Staub von der Rezeption wischte.
„Danke, sehr nett!"
„Wirst du es ihm sagen?"
Ich zuckte zusammen, als plötzlich die Türe aufging und die Person in Frage auch schon das Motel betrat. Es war bereits früher Abend und bis jetzt hatte ich die beiden Brüder heute noch nicht gesehen. Innerlich hatte ich gehofft, sie wären bereits abgereist, aber nein..
Dean zwinkerte Tess zu und Sam versuchte sich an einem kleinen Lächeln.
Ich wendete mich Tess erneut zu.
„Um deine Frage zu beantworten...nein"
Sie schüttelte nur den Kopf. Ich wusste sie hatte andere Ansichten als ich.
Sie lächelte mich an und meinte: „Abby, vielleicht ist es Schicksal! Ich meine nach all den Jahren steht er plötzlich wieder vor dir und.."
Ich unterbrach sie.
„Ich glaube nicht an Schicksal."
Ein Räuspern ertönte und wir drehten uns um. Sam stand vor der Rezeption. Von seinem Bruder keine Spur. Er fragte Tess nach dem Wlan Passwort, welches sie ihm gab. Mich ignorierte er vollkommen. Ha, und mit ihm sollte ich reden, keine Chance! Er bedankte sich und drehte sich um. Kurz bevor er die Treppen hinaufstieg blieb er jedoch abrupt stehen und machte kehrt. Diesmal war sein Blick jedoch nur auf mich fokussiert.
„Abby, können wir bitte reden?"
Seine braunen Augen flehten mich förmlich an.
Ich blinzelte.
„Ich hab eigentlich keine Zeit."
Meine beste Freundin trat mich unter dem Tisch und erklärte: "Ich...ähm...bin dann mal kurz im Lager. Abby, nimm dir die Zeit."
Sofort verschwand sie und ich stand alleine mit Sam da. Unsicherheit überkam mich, doch ich richtete mich auf und deutete auf die Couch, welche neben der Rezeption stand.
„In 5 Minuten werde ich abgeholt, leg los."
Sam nickte und setzte sich auf die Couch. Ich tat es ihm gleich, versuchte jedoch so viel Abstand wie nur möglich zwischen uns zu bringen.
Er seufzte und richtete seinen Blick auf mich. Endlose Schuld spiegelte sich in seinen Augen wieder. Damit hatte ich nicht gerechnet.
„Es tut mir so leid, Abby! Das kannst du mir glauben. Damals...ich...war quasi ein anderer Mensch. Ich hatte...ähm...Probleme und ich werde mir nie selbst verzeihen können, wie ich dich damals behandelt habe."
Gänsehaut stellte sich bei mir auf, als ich an jenen Abend vor 5 Jahren zurückdachte. Ich hatte mich noch nie in meinem Leben so dreckig und benutzt gefühlt, wie in jener Nacht. Ich hatte ihn gehasst. Ich hatte Sam Winchester für den Teufel erklärt und nun saß er hier vor mir und war gefühlt ein anderer Mensch. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich spürte wie sich Tränen bildeten. Als eine Träne meine Wange hinabrollte, reagierte der Mann vor mir und wischte sie weg. Ich zuckte zusammen. Sam wich schnell zurück.
„Berühr mich bitte nicht."
Sam wirkte nun noch trauriger, doch nickte nur.
Ich fasste all meinen Mut zusammen und begann zu sprechen: „Sam...ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich schätze es sehr wert, dass du dich bei mir entschuldigt hast, aber ich verstehe es einfach nicht. Ich kann dir nicht vertrauen. Du hast mir wehgetan und deine Persönlichkeit scheint so zweigeteilt zu sein...Ich..."
In diesem Moment flog die Türe auf und ein Wirbelwind kam hereingeschossen.
„Mamaaa, wir haben heute die Enten gefüttert. Die sind so süß! Können wir welche mit nach Hause nehmen? Bitte bitte bitte.."
Meine Tochter stürzte sich in meinen Schoß und versuchte mir mit ihrem Hundeblick ähm...Enten aufzudrücken. Neben mir räusperte sich...Sam und der Blick meiner Tochter flog auf ihn.
„Mama, wer ist das?"
Scheiße.

Only a Soulless One Night Stand?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt