POV ???
Zufrieden beobachtete ich erst wie panisch 'der liebe' Ju vor den Reportern davon in seine Wohnung lief. Und ein paar Minuten danach einen hektischen Rezo, der eben jene Reporter versuchte zu verscheuchen und dann auch in der Wohnung verschwand.
Und als dann nochmal ein paar Minuten später ein Krankenwagen vor der Tür anhielt und die Rettungssanitäter ebenfalls in Jus Hauseingang liefen konnte ich mir ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Es lief wirklich richtig gut. Es war eine fantastische Idee gewesen der Presse die Adresse von Ju zuzustecken. Es zeigte fast sogar eine bessere Wirkung als ich erwartet hatte. Schließlich schien Ju sich ernsthaft verletzt zu haben wenn Rezo sogar einen Krankenwagen rief. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass er sich ritzt. Das war mein Plan gewesen aber ich hatte nicht erwartet, dass er einen Krankenwagen brauchen wurde. Gut, wirklich sehr gut.
Schließlich wusste ich, dass Rezo bei kleineren Verletzungen für gewöhnlich das ganze selber verarztete und keinen sonst auch nur ansatzweise an die Verletzungen von Ju ranließ um Ju zu schützen. Sein Beschützerinstinkt für Ju war einfach anders stark ausgeprägt. Mich hatte er auch nie an ihn ran gelassen. Hatte mich von ihm fern gehalten. Er hat den Keil zwischen mich und Ju getrieben. Und das wird er bereuen.
Rezo hasste ich inzwischen fast genauso sehr wie ich Ju hasste. Ich wollte das die beiden leiden.
Ich mache euer Leben zur Hölle wie ihr meines zur Hölle gemacht habt.POV Rezo
Ju saß auf dem Boden, die Beine an sich gezogen und er hatte die Augen geschlossen. Ich betrachtete vollkommen verzweifelt die Blutlache, die sich vor Ju gebildet hatte und dann die Ursache eben jener. Sein Arm war voller Blut. So sehr, dass ich nicht erkennen konnte wie tief die Schnitte waren, die er sich zugefügt hatte oder wie viele es waren. Aber so viel Blut wie es war musste es schlimm sein.
Als der erste Schock abklang ließ ich mich neben Ju fallen. Als dieser immer noch die Augen geschlossen hatte und nicht auf mich reagierte rüttelte ich leicht an seinen Schultern. "Ju hey, Ju." sagte ich verzweifelt zu ihm. Schrie das letzte Ju schon fast heraus.
Doch keinerlei Reaktion von ihm. Ich griff nach dem Handgelenk von Ju, welches nicht voller Blut war und ertastete seinen Puls. Er war schwach, viel zu schwach.
Schnell zog ich mein Handy aus der Tasche. "Sorry Ju, ich weiß du wärst dagegen aber ich habe keine Wahl." sagte ich zu dem bewusstlosen Ju während ich die 112 wählte.
Ich erklärte der Person am Telefon die Situation und mir wurde zugesichert, dass so schnell wie möglich ein Rettungswagen komen würde. Bis dahin sollte ich so gut wie möglich versuchen die Blutung zu stoppen. Also zog ich kurzerhand meinen Pullover aus und drückte ihn fest auf Jus Verletzungen. Ironischerweise war es ein Pullover von EternalGod, den Ju mir vor einiger Zeit geschenkt hatte. Ich lächelte leicht und schüttelte den Kopf. Was ein Arschloch das Schiksal doch manchmal war und was für Spielchen es mit einem spielte. Wäre diese Situation nicht so real und traurig würde ich fast darüber Lachen was das für ein weirder Zufall war und wie makaber es doch erschien.
"Hörst du das Ju? Hilfe kommt. Bitte halte noch etwas durch. Ich brauche dich doch." sagte ich als ich die Sirenen in der Ferne wahrnahm.
Als ich hörte wie eben jene Sirenen immer näher kamen packte ich Ju vorsichtig und zog ihn ein Stück zur Seite, sodass ich nun die Tür vollständig öffnen konnte. So konnten uns die Sanitäter schneller finden und ungehindert arbeiten.
Bereits kurz darauf sah ich auch die ersten Sanitäter auf uns zu kommen. Ich wollte Jus Seite eigentlich nicht verlassen. Aber ich konnte gerade nichts tun. Diese Menschen hingegen schon und sie brauchten den Platz um frei agieren zu können und so stand ich auf und ging ein paar Schritte zur Seite. Dennoch beobachtete ich genu jeden Handgriff, den die Sanitäter machten.
"Guten Tag. Sie haben ihn so gefunden? Wissen sie was genau passiert ist?" wurde ich von einem Sanitäter angesprochen. "Ja, ich habe ihn so gefunden. Ich weiß nicht was genau passiert ist. Er hat mich angerufen, dass ich sofort zu ihm kommen soll und als ich rein gekommen bin war er schon bewusstlos und blutverschmiert. Ich nehme an er hat sich verletzt nachdem diese verdammten Reporter ihn belästigt haben." sagte ich und meine Stimme wurde kurz wütend als ich die Reporter erwähnte. "Ja, die haben wir auf dem Weg hier rein auch gesehen. Warum sind die Reporter den da? Worauf könnten sie ihn angesprochen haben?"
In mir zog sich alles zusammen. Ich konnte den Sanitätern ja schlecht sagen, dass Ju sich versucht hatte umzubringen, es davon ein Video gab und sie ihn darauf angesprochen hatten. Ich meine dann würden die Sanitäter doch sofort denken, dass Ju wieder versucht hatte sich umzubringen. Aber das glaubte ich nicht. Schließlich hatte Ju mich sofort angerufen und darum gebeten, dass ich sofort rum komme. Und soweit ich das gesehen hatte hatte Ju auch nicht an seiner Pulsader angestzt sondern so wie immer wenn er sich ritzt hatte er quer geschnitten. Ich glaube er hatte nur ausversehen zu tief geschnitten weil er die Kontrolle verloren hatte.
"Ich weiß es nicht. Ich habe auch keine Ahnung woher sie überhaupt die Adresse haben könnten." sagte ich deshalb nur. "Verstehe. Kennen sie ihn den gut? Sind sie befreundet?" "Er ist mein fester Freund" sagte ich sofort ohne zu zögern. Und mir wurde bewusst, dass es das erste Mal war das ich tatsächlich aussprach das wir zusammen waren.
"Gut. Wissen sie wie es ihm in letzter Zeit psychisch so ging?" fragte mich der Sanitäter. Doch noch bevor ich etwas antworten konnte sagten die anderen Sanitäter. "Wir müssen ihn sofort ins Krankenhaus bringen. Das muss genähnt werden. Tim, fass mal mit an. Wir bringen ihn sofort zum Krankenwagen."
Der Sanitäter, der mit mir geredet hatte und offensichtlich Tim hieß drehte sich zu den anderen Sanitätern und fasste auch mit an der Trage an auf der Ju nun lag. Zusammen hoben sie Ju hoch. "Kann ich mit ins Krankenhaus fahren?" fragte ich sofort nach. "Da sie der Partner sind dürfen sie natürlich mitfahren. Zudem könnten noch einige Aussagen von ihnen hilfreich für seine Behandlung sein." antwortete mir Tim.
Und so machten sich die Sanitäter auf dem Weg zum Rettungswagen und ich folgte ihnen dicht auf den Fersen.
Als wir das Haus verließen wurde ich geblendet. Kurz wusste ich nicht was passierte, doch dann traf mich die Erkenntnis wie ein Faustschlag. Die Reporter waren noch da. Und sie drängten sich sofort um Ju und machten Bilder von ihm.
Einige Sanitäter waren bereits damit beschäftigt Ju so gut wie möglich abzuschirmen aber es gelang ihnen nicht wirklich. Es waren einfach zu viele Reporter. Und auch die, die Ju trugen hatten Probleme sich durch die Reportermenge zu drängen.
Ich wurde wütend. Wie konnten sie es wagen. Ju war verletzt, er war bewusstlos und absolut hilflos der Situation ausgeliefert. Und ihnen fiel nichts besseres ein als Bilder zu machen, in seine Privatsphäre einzudringen. Und wofür? Für ein paar Klicks. Für ein paar Klicks waren sie bereit ein Leben zu zerstören. Wie gewissenlos konnte man nur sein?
Und in diesem Moment kochte das Fass in mir über. "Verpisst euch verdammt nochmal von hier. Ihr habt hier nichts verloren. Was fällt euch ein diese hilflose Situation von ihm auszunutzen? Was für gewissenlose Bastarde seid ihr bitte? Entweder ihr geht sofort von selbst aus dem Weg und lasst ihn in Ruhe oder ich werde nachhelfen damit ihr weg geht." Und ich meinte es in diesem Moment absolut ernst. Ich war gerade bereit alles zu tun um Ju zu schützen.
Offensichtlich war mir meine Wut sehr deutlich anzusehen, denn die meisten Reporter gingen sofort zurück und machten Platz. Nur ein Reporter stand noch direkt vor der Trage und hielt mit einer Videokamera auf Ju. Zudem stand er genau zwischen den Sanitätern und dem Rettungswagen.
Ohne zu zögern trat ich vor ihn, schlug ihm die Kamera aus der Hand, packte ihn am Kragen und schob ihn aus dem Weg. Der Reporter sah mich entgeistert an. Das war mir in diesem Moment aber sowas von egal.
Die Sanitäter setzten ihren Weg in den Krankenwagen fort, jetzt wo ihr Weg frei war. Ich zog den Typen nochmal näher an mich ran und sagte bedrohlich in sein Ohr: "Du hast verdammt viel Glück, dass ich jetzt keine weitere Zeit mehr hab mich mit dir zu befassen."
Dann ließ ich ihn los, drehte mich um und ging ebenfalls zum Krankenwagen. "Steigen sie bitte vorne ein. Wir fahren sofort los." Und damit stieg ich auf den Beifahrersitz und wir machten uns auf den Weg ins Krankenhaus.Na, was denkt ihr? Wer ist wohl die unbekannte Person, die Ju und Rezo schaden will? Und warum? Eure Theorien würden mich wirklich interessieren.
DU LIEST GERADE
Liebe ist kompliziert (Juzofy)
FanficWenn zwei sich lieben leidet der dritte. Zumindest ist es das was Ju empfindet als Mexi und Rezo sich immer und immer näher kommen und er sich immer mehr ausgegrenzt fühlt.