POV Rezo
Auf dem Weg ins Krankenhaus stellte ich dann endlich die Frage, die ich mir bisher nicht getraut hatte zu stellen, die mir einfach nicht über die Lippen kommen wollte. "Wird er es schaffen?" fragte ich ängstlich nach. "Das können wir noch nicht mit Sicherheit sagen. Er hat viel Blut verloren. Wir müssen die OP abwarten."
Und so saß ich auf heißen Kohlen während der Fahrt und dann auch im Krankenhaus während Ju im OP war. Ich konnte nichts tun außer warten und das machte mich wahnsinnig. Ich musste darauf hoffen das andere Menschen das schon wieder hinbekamen. Das andere Menschen Ju das Leben retten würden während ich nur hier sitzen und gar nichts tun konnte. Ich fühlte mich so nutzlos in diesem Moment.
Plötzlich spürte ich mein Handy in meiner Tasche vibrieren. Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich mich wahnsinnig erschreckte bevor ich verstand was los war und mein Handy hervor zog. Mexi rief an. Sofort ging ich ran. Ich konnte ja eh nichts tun außer sitzen. Das Gespräch würde mich vielleicht etwas ablenken.
"Hey, Rezo. Wie geht's dir und wie geht's Ju? Ich hab schon versucht ihn anzurufen aber er geht nicht dran. Ist er bei dir?" fragte Mexi besorgt nach. "Ja, mehr oder weniger ist er bei mir." brachte ich nur monoton heraus. Hatte keine Kraft mehr irgendeine Emotion in meine Stimme zu legen.
"Was meinst du mit mehr oder weniger? Was ist passiert? Du klingst ja furchtbar." Tat ich das? Hörte man so sehr wie schlecht es mir ging.
"Ju hat sich wieder verletzt nachdem irgendwelche verdammten Reporter ihn vor seiner Haustür belästigt hatten. Er hat wohl die Kontrolle verloren, hat zu tief geschnitten. Er hat mich angerufen, dass ich vorbei kommen soll. Doch als ich ankam lag er schon bewusstlos da. Jetzt sind wir im Krankenhaus. Ju ist noch im OP. Sie wissen noch nicht ob er es schafft." gab ich monoton von mir.
"Scheiße Rezo. Das ist schrecklich. Wo seid ihr? Welches Krankenhaus?" fragte Mexi als nächstes nach. Was sollte ihm diese Info bringen? Ach egal, es machte eh keinen Sinn sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Eben jener war eh nur noch Matsch gerade. "Wir sind im Uniklinikum in Aachen." "Ok. Weißt du wie lange sie noch operieren?" "Nein, keinen Plan. Ich weiß nicht mal wie lange ich hier schon sitze." sagte ich.
Plötzlich sprach mich ein Arzt an: "bitte legen sie auf. Ich muss kurz mit ihnen reden."
Also sagte ich nur noch kurz: "Mexi, ich ruf dich nachher wieder an. Ein Arzt will mich sprechen." und legte dann auf.
"Also was ist? Geht es ihm gut?" sprach ich aufgeregt. "Er hat die OP gut überstanden. Er wird bald wieder aufwachen. Es wird nur eine üble Narbe zurück bleiben." Während wir sprachen führte mich der Arzt zu Jus Zimmer. "Das ist gut." sagte ich noch als wir gerade bei Jus Zimmer ankamen. Schnell trat ich ein und ließ mich neben seinem Bett fallen und legte seine Hand in meine.
"Das war nicht das erste Mal richtig? Das sich ihr Freund selbst verletzt hat meine ich?" fragte der Arzt nach. "Ja aber bisher war es nie so schlimm. Ich schätze er hat nur die Kontrolle verloren. Es war kein Selbstmordversuch wenn sie das denken." sagte ich und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu klingen damit ich glaubwürdiger wirkte.
Doch der Arzt sah mich skeptisch an als er antwortete: "So oder so sollte er professionelle Hilfe bekommen. Ich würde ihn gerne sofort einweisen wenn er aufwacht." sagte der Arzt. "Moment, sie meinen stationär? Das wird er niemals zulassen." "Ich halte es aber für das sinnvollste. Ihr Freund steht auch in der Öffentlichkeit richtig? Und heute haben ihm Reporter aufgelauert weswegen er, wie sie sagten, die Kontrolle verloren hat. Wenn wir ihn stationär aufnehmen können wir solche Stressauslöser vermeiden. Wenn wir ihn nur ambulant behandeln könnte bereits Morgen wieder eine Schar Reporter vor seiner Tür stehen und es passiert wieder. Ich meine offensichtlich haben die ja jetzt seine Adresse."fasste der Arzt sachlich die Situation zusammen und versuchte mich so davon zu überzeugen, dass es das beste war. Aber wie sollte es das beste sein wenn Ju von mir getrennt werden würde? Er würde sich dort nicht wohl fühlen. Das wusste ich. Er würde sich dagegen wehren dort hin zu gehen.
Aber was war die Alternative? Irgendwie hatte der Arzt ja Recht, es könnte wieder passieren. Aber da kam mir plötzlich ein Gedanke.
"Und wenn ich ihn zu mir nehme? Wenn ich auf ihn aufpasse und er regelmäßig ambulant behandelt wird? Ginge das?" fragte ich nach. Einer ambulanten Behandlung würde Ju vielleicht zustimmen unter den Bedingungen und wenn ich ihn darum bitten würde. Und bei mir wäre er sicher. Niemand schlechtes könnte sich ihm überhaupt nähern, nicht wenn ich dabei war. Und meine Adresse kannten die Medien nicht. Also würde er vor Reportern ohnehin erstmal sicher sein.
"Ich werde nochmal mit ihrem Freund reden wenn er wach ist. Vielleicht stimmt er dem stationören Aufenthalt ja doch zu. Ansonsten finden wir schon eine Lösung." sagte der Arzt freundlich aber Ernst. "Ich lass sie jetzt erstmal alleine bis er aufwacht." und damit drehte sich der Arzt um und ging. "Danke" rief ich ihm noch nach.Ich weiß nicht wie lange ich dort saß und einfach nur Jus Hand hielt. Es hätte eine Stunde sein können oder auch ein ganzer Tag. Ich wusste es nicht, es war mir aber auch egal.
Ab und zu kam eine Schwester rein und sah nach Ju und ich bemerkte, dass mein Handy immer wieder in meiner Tasche vibrierte aber all das war mir gerade egal. Nur Ju war wichtig und nichts anderes.
Und so sah ich auch nicht mal auf als sich erneut die Zimmertür öffnete. Ich schaute einfach weiter auf Ju. Die Krankenschwester würde schon ihren Job machen. Doch als sich plötzlich 2 Arme von hinten um mich schlangen beschloß ich doch meine Umgebung mal wieder etwas genauer wahrzunehmen.
Ich konnte die Person hinter mir zwar nicht sehen weil sie sich gerade fest an mich schmiegte aber ich konnte seine Arme spüren und seinen Geruch wahrnehmen. Nein das konnte nicht sein. Wie war das möglich? "Mexi?" fragte ich verwirrt nach.
"Ja, ich bins wirklich." antwotete Mexi und ließ dann von mir ab um sich in mein Sichtfeld zu schieben. Ich konnte es immer noch nicht richtig glauben. "Wie ist das möglich?" Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Naja nach dem Anruf habe ich sofort den nächsten Flug nach Deutschland gebucht. Hab dann nur noch ein paar Sachen zusammen geschmießen und bin dann sofort zum Flughafen und dann hierher geflogen. Vom Flughafen aus bin ich mit dem Taxi gefahren damit ich schneller da bin." erklärte Mexi.
"Aber selbst wenn du sofort nen Flug bekommen hast und dann auch einen kurzen Nonstop Flug hattest und der Taxifahrer wie ein wilder gefahren ist hätte das alles doch mind. 6 Stunden gedauert." sagte ich perplex. "Ja, es sind ja auch" Mexi unterbrach sich kurz und sah auf sein Handy. "7 einhalb Stunden seit unserem Telefonat vergangen." Was? Ich saß wirklich schon so lange hier? "Aber jetzt sag schon. Wie geht es ihm?" sagte Mexi und deutete auf Ju. "Soweit ganz gut. Der Arzt meinte er wird bald wieder aufwachen. Es wird wohl nur eine ziemlich üble Narbe zurück bleiben. Aber der Arzt will ihn eigentlich stationär aufnehmen wenn er wieder aufwacht wegen seinem psychischen Zustand." "Das wird er nicht zulassen" sagte Mexi sofort. Zwischendurch hatte Mexi nun die Hand von Ju genommen, die ich vorher noch gehalten hatte. "Das hab ich dem Arzt auch gesagt. Er hält es aber für das beste. Auch weil sowas wie mit den Reportern ja wieder passieren kann. Die haben ja jetzt seine Adresse. Aber ich hab vorgeschlagen ihn zu mir zu nehmen und auf ihn aufzupassen. Meine Adresse haben die ja nicht. Und er könnte ambulant behandelt werden. Dem würde er sicher zustimmen wenn wir beide ihn darum bitten." gab ich meinen Vorschlag wieder.
"Klingt nach nem guten Plan. Wir werden ihn schon überzeugt bekommen. Aber sag mal weißt du woher diese verfluchten Reporter überhaupt seine Adresse hatten?" "Nein, keine Ahnung leider. Entweder sie haben es irgendwie selber rausgefunden oder aber jemand hat ihnen die Adresse zugesteckt." "Du meinst jemand könnte Ju bewusst schaden wollen?" "Ja, vielleicht ja dieselbe Person die auch das Video veröffentlicht hat." "Aber warum sollte jemand so etwas tun?" "Ich weiß es nicht, Mexi. Ich weiß es nicht."POV ???
Wie interessant. Anscheinend hat Ju es überlebt und sogar der Kleine Mexi ist wegen ihm hier aufgeschlagen. Aber dennoch ist er gerade noch am Boden. Ich sollte mit meinen nächsten Zug warten bis er sich langsam wieder fängt dann wird ihn ein Rückschlag am härtesten wieder treffen. Und jetzt wo er schon so viel verloren hat würde es ihm am härtesten treffen wenn ich jetzt auf Rezo gehen würde. Rezo in die Knie zwingen würde. Aber fangen wir doch erstmal mit einer Kleinigkeit an. Zeigen wir ihnen wie viel Macht wir über die beiden haben. Lassen wir sie erzittern.
Mal sehen wie euch mein nächster Zug gefällt Ju und Rezo oder sollte ich eher sagen Ju und [Rezos realer Name].
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Liebe ist kompliziert (Juzofy)
FanfictionWenn zwei sich lieben leidet der dritte. Zumindest ist es das was Ju empfindet als Mexi und Rezo sich immer und immer näher kommen und er sich immer mehr ausgegrenzt fühlt.