28. "Steig ein!"

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Niall's POV

Mein Herz verschnellerte sich um einiges und meine Lunge schnürrte sich zusammen, dabei tauchte ein gewaltiger Kloß in meiner Kehle auf, den ich versuchte hinunter zuschlucken was mir nicht gelangte. Die Stille im Haus wurde noch ein Tick intensiver und man konnte jede Atmung in diesem Haus hören. Aus Angst, dass mich derjenige hören konnte, hielt ich mir die Hand vor dem Mund und blieb auf der Stelle stehen, mit dem Gesicht zu dem Fenster, wo ich einen dunklen Jeep am Straßenrand auf der anderen Seite erkennen konnte. Nicht das es einer von dem FBI war.. Ok, ich hatte dann doch zu viele Aktionfilme gesehen. Es konnte überhaupt keiner vom FBI sein, da ich ein niemand war, die kannten mich überhaupt nicht, also warum sollten die ausgerchnet hier zum Haus kommen und mich abholen? Einen Niemand?Weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht, da schwere Schritte mich von denken abhielten. Ich drehte meinen Kopf zur Seite um ein Versteck zu finden um ja kein Hackfleisch zu werden, doch auch auf der anderen Seite waren meine Chancen auf ein Versteck zwecklos. Ich war definitiv ausgeliefert.

Schwerer Atem erreichte die Küche und mein Körper versteifte sich sofort, als ein hässliches Kichern, was man nicht als kichern einstufen konnte, da es zu hässlich war, meine Ohren erreichte. Mein Leben schien vor meinem Inneren Auge wie ein Film abzuspielen, von Geburt an bis jetzt zu diesen Moment. Liam schien komplett die Hälfte meines Lebens zu besitzen, obwohl ich ihn gerade mal zwei Wochen kannte. Es war der wahnsinn, was dieser Kerl mit mir angestellt hatte. Die gnadenlose Tatik funktionierte perfekt und nun ließ er mich alleine zurück, alleine mit Daniel, der mich in jeden Moment zerfleischen könnte. Ich war immernoch wie gelähmt und mein Körper fühlte sich so an als ob dieser nur aus Blei bestehen würde. Langsam rollten mir Schweißperlen meine Stirn hinab, die aus Angst erstanden. Ich hatte Angst, große um genauer zu sein. Er würde mich ohne mit der Wimper zu zucken anfangen mein Körper in einzel Teile zu zerreißen.

Daniel trat einige Schritte zu mir und bereits bei dem zweiten Schritt, spürte ich seine Atmung an meinem Nacken. Nun war es vorbei. Mein Leben schien vorbei zu sein. Liam war spurlos verschwunden und ich konnte mich noch nicht einmal von meinen Eltern verabschieden, da ich mit größter Wahrscheinlichkeit hier umgebracht werde. Große Klasse. Dann würden zwei Geister in diesem Haus herumspuken. Nähmlich John und ich. Ich biss mir auf meine Unterlippe, ich sollte diese Gedanken nicht haben. Es war noch kein Ende für mich in Sicht. "Niall, Niall, ich wusste, dass du auf mich hier warten würdest. Liam hatte dich sicherlich schon vorgewarnt, stimmt's?"

"Liam hatte mich überhaupt nicht vorgewarnt." Wütend ließ ich die Worte auf meine Zunge zergehen. Er musste ausgerechnet mit Liam anfangen, was mich zur Weißglut brachte. Die Angst war wie verblasst und das zittern in meinem Körper tankte sich mit Wut. Wie dieser Kerl mich doch wütend machte. Nicht nur wegen Liam, nein, denn ohne ihn, wären Liam und ich uns gar nicht so nah gewesen. Wir hätten den unbeschreiblichen schönen Sex gar nicht erlebt und ich hätte mich niemals in Liam verliebt, sondern hätte ihn weggestoßen und ihn immer mehr gehasst. Doch durch Daniel, hatten wir uns Lieben gelernt und ich war mehr als dankbar dafür.

Die Stille die vorher das Leben des Hauses beinhaltete, verschwand schneller als ich je denken könnte. Daniel's grausame Stimme erreichte mich wieder und ließ mich so erschaudern. "Sag mal, Niall, würdest du für Liam's Schulden aufkommen?" Ich schüttelte den Kopf, ich wollte aufgarkeinen Fall für Liam's Schulden herhalten, nicht bei Daniel. Niemals. Am Ende wäre ich eh nur noch ein Stück Hautfetzen, wenn ich bei ihm Liam's Schulden begleiche. Liam würde das sicherlich nicht gefallen, aber herr Gott, wo war der Kerl? Er konnte mich nicht hier alleine lassen mit Daniel. Er wusste doch ganz genau, dass ich es niemals schaffen würde, mich alleine vor Daniel zu retten. Ein leises Nein verließ meine Lippen und zum ersten Mal drehte ich mich zu Daniel, der mit einem Funkeln in den Augen mich von oben bis unten ansah. Wiedereinmal schluckte ich heftig und ich wünschte mir, ich wäre niemals wieder zurück gegangen. Es war dumm von mir hier wieder zurückzukehren und das alleine. Mein Kopf fing anzupochen und mein Herz schlug immer schneller gegen meine Brust. Meine Hände verkrampften sich in die Platten der Küchentheke.

Lies || Niam Horayne [AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt