Müde blinzelte ich ein paar mal ehe ich aus dem Bett stieg. Anziehen tat ich, so wie immer, meine Schuluniform.
Unten angekommen erwartete mich schon meine Mutter. Sie schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln und stellte mir eine Tasse Tee auf den Tisch. „Wir bekommen keinen Ärger." „Was?" fragte ich verwirrt nach. „Also wegen den neuen Nachbarn. Ich dachte mir du machst dir bestimmt Sorgen." „Aha..." antwortete ich nur. Irgendwie machte mich diese Besorgnis meiner Mutter wütend. Natürlich war es schön das sie sich Sorgen um mich gemacht hatte, doch die allgemeine Annahme das wir dafür Ärger kriegen würden machte mich wütend. Das System hatte einen Fehler gemacht! Also warum sollten wir dafür auch noch Ärger kriegen? „ Sie schicken die Woche noch den Verhaltensschein, aber bis dahin sollen wir uns möglichst unauffällig verhalten." „Also so wie sonst überall." „Genau!" lächelte meine Mutter „Oh und ich soll dir von Becky sagen das du auf deinem Schulweg besonders Aufpassen musst das du nicht auffällst und das sie dir Glück wünscht." „Danke." murmelte ich während ich aus der Küche hinaus lief und mir die Schuhe anzog. Bevor ich das Haus verließ zog mich meine Mutter noch einmal in eine kräftige Umarmung. „ Du schaffst das schon, gerate nicht in Panik falls was passiert, sobald du in der Schule bist fällst du eh nicht mehr auf , ja?" Ich nickte und lächelte sie an. Dann ging ich aus dem Haus.
Mein Schulweg war eigentlich so wie immer.Wäre ich nicht die ganze Zeit so nervös gewesen. So wie es mein Plan vorsah stellte ich mich in die Schlange der alten Bäckerei und wartete geduldig bis ich dran war. Nachdem ich mir ein Croissant geholt hatte unterhielt ich mich noch kurz mit Soyeon. Sie stand seit dem ich auf die Schule ging immer vor mir in der Schlange und irgendwie hatten wir uns über die Jahre angefreundet. Zwar konnten wir uns noch nie treffen da das System uns nicht als Freunde vorgesehen hatte , aber immerhin ließen sie uns jeden Morgen ein paar Minuten reden. Nachdem fünf Minuten vergangen waren wurden wir vom Bäcker daran erinnert das wir Schule hatten. Schnell bedankten wir uns für die Erinnerung und verließen die Bäckerei ehe wir uns Tschüss sagten.
Schon ein bisschen zuversichtlicher lief ich den Weg entlang. Die Hälfte des Weges hatte ich schon geschafft und wenn ich erst einmal in der Schule war würde ich sowieso kein bisschen mehr auffallen. Zufrieden lief ich den Weg entlang und biss schonmal von Meinem Croissant ab. Immer wenn ich etwas aß ging es mir besser, zwar aß ich jeden Tag Croissant aber Essen war halt Essen.
Ich war damals viel zu abgelenkt von meinem Essen und dem vorherigen Gespräch mit Soyeon gewesen um auf meine Umgebung zu achten.
Plötzlich rannte ich in etwas , Nein jemanden. Ich prallte zurück und saß kurz darauf auf dem Boden. Eilig begann ich mich zu entschuldigen während ich aufstand und meine Uniform abklopfte „Entschuldigung, es tut mir leid das ich so in sie..." die Worte blieben mir in Hals stecken als ich aufsah.
Die Augen! Es waren die selben die mich auch in der Cafeteria angesehen hatten. Einen kurzen Moment blieb ich wie eingefroren stehen, dann rannte ich los. Ich wusste indem Moment indem ich losrannte das es das dümmste war was ich in dieser Situation hätte tun können. Jemanden der Wegläuft vergisst man nicht so leicht. Doch das war jetzt egal es würde nur noch auffälliger werden wenn ich jetzt stehenblieb und normal weiterging. In meinem Kopf existierte während des rennens nur ein Satz: „Sobald du in der Schule bist fällst du eh nicht mehr auf." die Schule war wohl der sicherste Ort zu dem ich jetzt rennen konnte. Auf den Straßen gab es keine Kameras die das Geschehene hätten aufzeichnen können und durch die Kameras in der Schule würde ich nur wie ein Kind wirken das Angst hatte zu spät zu seinem Plan zu sein. Trotzdem hatte ich Panik, wenn er mich in der Schule sehen und wiederkennen würde... Nein über so etwas sollte ich nicht mal nachdenken. Ich würde mich so verhalten wie immer und nichts würde passieren. Aber was wenn er mich trotzdem sah? Ich war ihm schon zweimal aufgefallen und vielleicht hatte er mich gerade eben wieder als das Mädchen aus der Cafeteria erkannt. Nein! Ich war ein durchschnittliches Mädchen. Es gab nichts besonderes oder außergewöhnliches an mir nichtmal irgendetwas was in kleinster Weise auffällig war. Sogar meine Augen entsprachen dem Durchschnitt. Während ich so beschäftigt damit war mich selbst zu beruhigen hatte ich garnicht gemerkt das ich schon vor der Schule stand. Eilig blickte ich mich um, doch der Junge war nirgendwo zu sehen. Falls er mir hinterhergerannt war hatten mir vielleicht die Leute geholfen indem sie rein zufällig den Weg versperrten oder so etwas in der Art.Ich schob all diese Gedanken weg und betrat schließlich das Schulgebäude.
Als ich in meinem Klassenraum angekommen war, rannte auch schon eine fröhliche Ryujin auf mich zu. „Die Sitzplätze in der Cafeteria wurden getauscht!" ruftsie mir fröhlich zu. „Mir scheint du sitzt neben jemandem den du magst?" frage ich nach, glücklich darüber das sie mich ablenkte. „Wir dürfen zusammen mit den anderen sitzen!" schrie sie mich glücklich an. „Was?" fragte ich völlig perplex. „Naja alle außer Yeji, weil sie ja mit Hyunjin verwandt ist und offenbar wollen sie nicht riskieren das wir auffallen." Fast wäre mir ein sarkastisches „Das ist aber umsichtig vom System" rausgerutscht, doch ich schaffe es gerade noch in ein „Das ist schade." umzuwandeln. „Ja sehr." stimmt mir Ryujin zu „aber immerhin haben wir den Platz in der Ecke bekommen." Ich starre sie ungläubig an. „Du machst Witze, oder?" Grinsend schüttelt sie den Kopf. Auch über mein Gesicht breitet sich jetzt ein Grinsen aus. Natürlich war es nur ein Tisch aber von allen Tischen die man bekommen konnte war der in der Ecke der beste. Er lag im toten Blickwinkel der Maincharaktere und somit konnte man sich dort ungestört und ohne Angst aufzufallen unterhalten. Insbesondere in meiner Situation war ich dem System ausnahmsweise dankbar. Selbst wenn er in der Cafeteria nach mir suchen würde wäre es unmöglich das er mich entdecken könnte. Der Tisch rettete mir gerade wortwörtlich das Leben.
Die Mittagspause war eine der Besten die ich je hatte. Die ganze Pause unterhielt ich mich mit meinen Freunden ohne Angst haben zu müssen das wir auffielen. Natürlich schenkten wir Yeji oft ein paar mitleidige Blicke, da sie ganz alleine mit Leuten aus der Klasse von Hyunjin sitzen musste. Aber wir hatten trotzdem eine schöne Pause. Die ganze Zeit zogen wir lustige Grimassen oder lachten. Niemand von uns musste sich Sorgen machen aufzufallen. Alle meine Freunde waren glücklich und es beruhigte mich ungemein sie alle so unbeschwert zu sehen. Genau in solchen Momenten war ich am Glücklichsten. Es waren Momente in denen man wusste das nichts Falsch war was man tat. Momente in denen nicht einmal das System etwas gegen die Dinge sagen konnte die man tat. Leider waren es auch die seltensten.
Der restliche Tag verlief motiviert durch die Mittagspause normal und ohne Fehltritte. Leider war er auch viel zu schnell vorbei und nun musste ich Nachhause laufen. Als ich auf das Schultor zulief kamen all die Panischen Gedanken zurück, die ich am morgen gehabt hatte. Natürlich konnte es sein das er wieder mit seinen Freunden lief und mich deswegen gar nicht bemerkte, doch ich war heute Morgen sehr auffällig gewesen und glaubte nicht dass er mich so leicht vergessen hatte. Eigentlich konnte ich nur hoffen das er entweder Nachsitzen musste oder einen der anderen besuchte. Mit einem mulmigen Gefühl machte ich mich also auf den Weg.
Während ich lief sagte ich mir immer wieder dass das Glück Heute bestimmt auf meiner Seite war. Ich hatte mittlerweile schon die Hälfte des Weges geschafft. Erlaubte mir aber trotzdem nicht mich zu entspannen. Das letzte Mal das ich nicht aufgepasst hatte war schließlich der Grund warum ich überhaupt dieses Problem hatte. Ein lautes „Hey!" ließ mich zusammenzucken. Kurz blieb ich stehen, doch ich fasste mich schnell und lief ganz normal weiter. „Warte doch bitte auf mich!" unbeirrt lief ich weiter ich konnte unmöglich gemeint sein. „Du, Mädchen in der Schuluniform warte mal." Wie erstarrt blieb ich stehen. Nein, Nein,Nein das konnte nicht sein das durfte nicht wahr sein. In diesem Moment kam der Junge neben mir zum stehen. „Du bist doch das Mädchen was heute Morgen in mich reingerannt ist, oder?" fragte er außer Atem. Ich wagte nicht zu sprechen das hier war mein schlimmster Albtraum „Ich glaube ich kenne dich." murmelte er während er neben mir herlief. Ich hatte beschlossen einfach weiterzulaufen, stur geradeaus zu schauen und kein Wort von mir zu geben. „Du wohnst bei mir in der Straße!" gab er plötzlich stolz von sich. „Ich hab dich gestern auf dem Heimweg schon gesehen." Innerlich hatte ich gerade einen kompletten Nervenzusammenbruch. Einfach laufen wiederholte ich stumm in meinem Kopf. Wenn ich nichts sagte würde er mich vielleicht komisch finden und nicht mehr mit mir sprechen wollen. „Wir sind neu in der Straße." gab er gerade von sich. Den restlichen Heimweg redete er irgendwas über sich und ich probierte dabei möglichst nicht vor Panik zusammenzubrechen.
Kurz bevor wir in unsere Straße abbogen klatschte er sich auf die Stirn, was mich zusammenfahren ließ. „Ich hab ja komplett vergessen mich vorzustellen!" Nach ein paar Entschuldigungen seinerseits sprach er schließlich weiter:
„Mein Name ist Felix und wie heißt du?"
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Change the Story
Fiksi PenggemarHallo das ist meine erste Story. Ideen zur Verbesserung erwünscht. Das hier wird eine Stray Kids x Oc ff Kein lemon oder smut!!