"Wir lieben dich." Und schon war ich wieder alleine. Meine Beine wollten sich keinen Zentimeter bewegen, doch ich musste. Derek war nicht da. Einmal in meinem Leben schien ich Glück zu haben. Doch das was dann kam, riss mich gänzlich von den Füßen.
"Du weist ja wo Derek's Zimmer ist." Derek's Mutter musterte mich skeptisch. Sons kamen wir eigentlich gut miteinander aus. Er hatte es ihr erzählt, da war ich mir sicher. Sie seufzte einmal müde.
"Derek meint das nicht so. Er ist ein guter Mensch." Sie wirkte müde. Die Jahre hatten ihr ganz schön zu schaffen gemacht, dass sah man ihr an. Ich senkte meinen Kopf, so das sie die ansteigende Röte in meinem Gesicht nicht sehen konnte. Natürlich hatte er es ihr erzählt. Ihre Hand strich über meinen Rücken. Eine tröstende Geste. In diesem Moment wurde mir klar, dass sie ihm versucht hatte ins Gewissen zu reden. Umso mehr fürchtete ich mich jetzt vor unserer Begegnung. Ich nickte, war nicht fähig zu mehr. Mein Kopf brummte und hinderte mich somit am denken.
"Ich mach dir einen Tee." Sie hatte Mitleid mit mir. Mit gesenktem Kopf trat ich die Stufen hoch. Eine nach der anderen. Hoffte sie würden nie enden. Jetzt stand ich hier. Direkt vor seinem Zimmer.
Das Haus war klein. Derek's Bett war groß. Mein Untergang.
Ich konnte nur hoffen er würde sich nicht blicken lassen, doch was erwartete ich von ihm? Er wohnte ja schließlich hier. Das war sein Zimmer. Ich ließ meine Tasche achtlos auf den Boden fallen. Wie sehr wünsche ich mir doch die alte Zeit zurück. Wo Derek und ich noch unbeschwert waren. Ohne Sex. Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen? Derek's Mutter kam rein, ihre Haare zu einem unordentlichen Dutt gemacht. Sie stellte lächelnd die Tasse auf die kleine Kommode neben seinem Bett. Ich beobachtete sie, immer noch mitten im Raum stehend. Sie ließ sich auf dem großen Bett nieder. Die Erleichterung war ihr deutlich anzusehen. Sie zeigte neben sich. Ich blieb stehen.
"Das wird schon wieder." Meine Augen fingen an zu brennen, genau dass wollte ich nicht hören, den ich wusste das es eine Lüge war. Ich, ganz alleine ich, hatte es vergeigt. Nicht er, nicht sie, nicht meine Eltern oder gar meine Schwester. Ich war es. Ganz alleine. Ich würde ihren Worten so gerne glauben schenken, doch ich konnte es nicht.
"Er ist nicht so einer." Ein trauriges Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als die Worte meinen Mund verließen. Sie schien zu überlegen, nickte dann schließlich und stand wieder mit einem schweren seufzen auf. Erleichtert darüber, dass sie nun gehen würde, atmete ich die Luft aus, die ich schon so lange nicht gehen lassen wollte. Sie roch nach Derek. Sie schlang ihre Arme um mich. Meine Augen weiteten sich, dass hatte ich nicht kommen sehen. Schluchzend drückte ich ihren zarten Körper an meinen. Wieso brauchte ich immer das?
"Ich hab ihn verloren." Keine Antwort. Ich hatte Recht. Schwer wurde mir bewusst, dass ich nach Hause wollte. Zu meinen Eltern. So tun als ob nie etwas geschehen war. Vergessen. Sie ließ mich los, strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die von den Tränen nass an meiner Wange klebte.
"Du hast ihn erst verloren wenn du ihn aufgegeben hast." Ihre Worte berührten mich. Tief im inneren, tauten sie etwas auf und ich wünschte, es wäre nicht so gewesen.
✿
"Soll ich ihnen helfen?" Meine Stimme war schwach. Ich fühlte mich kränklich. Zu nichts mehr zu gebrauchen.
"Wir sind doch schon längst beim du." Seufzend ließ ich mich auf einen der Stühle nieder, die rund um den Tisch standen.
"Du musst nichts machen. Deine Mutter hat schon erwähnt, dass du krank bist, also hop hop, ins Bett mit dir." Ich hielt es nicht mehr aus. Nicht in seinem Haus. Ohne ihr Bescheid zu sagen stand ich auf, packte mir meine Jacke und streifte sie mir beim Rausgehen über. Mit einem leisen klicken fiel die Tür ins Schloss. Derek's Mutter musste ja nicht wissen, dass ich das Haus verlassen hatte.
"Wohin gehst du?" Erschrocken fuhr ich herum. Derek. Das war's dann wohl mit meinem 'Glück'.
"Geht dich nichts an." Nuschelte ich und wendete mich von ihm ab. Ich konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen. Nicht nachdem was passiert war. Das er überhaupt noch mit mir redete, verblüffte mich.
"Du bist krank." Stellte er fest. Seine Arme schlangen sich um meinen kleinen zierlichen Körper und drückten mich fest an seine Brust. Tränen brannten in meinen Augen.Ich riss mich aus seinem Griff, trat einen Schritt zurück. Auge in Auge mit ihm.
"Sag es mir!" Verwirrt bildeten sich mehrere kleine Fältchen auf seiner, sonst so glatten, Stirn.
"Was meinst du?"
"Tu doch nicht so unschuldig!" Meine Stimme zitterte.
"Wann?!" Ich schrie.
"WANN BIN ICH EINE VON IHNEN GEWORDEN?!" Stille. Er wusste was ich meinte. Ich senkte meinen Kopf, presste gedemütigt meine Fäuste auf meine Augen. Ich wollte meine Tränen ersticken. Vergeblich. Heiß rannen sie mir übers Gesicht. Über meine Fäuste. Tropften auf den Boden und verschwanden schließlich, so wie meine Hoffnung.
"Ich hasse dich." Ohne noch ein weiteres Wort an ihn zu verschwenden stürmte ich an ihm vorbei. Er bewegte sich nicht. Keinen Zentimeter. Ließ mich alleine. Es war mein Ernst. Ich fing an ihn zu hassen.
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A/N
Nur zu eurer Info
AN - Was eigentlich so viel heißt wie Authors Note , denke ich zu mindestens:D
AN - Anale Nachrichten , so heißt es , in meiner kleinen Welt
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Hey Idiot, I love you.
Romance"Mach verdammt nochmal endlich deine Augen auf!Merkst du den nicht das sie dich liebt?!" Copyright © All Rights Reserved...