Mickey
Als Mandy zurückkam legte sich meine Wut und die Trauer etwas. Ich konnte fast wieder richtig denken. Sie legte einen Stapel mit Briefen und Postkarten auf den Tisch.
„Was zum Teufel ist das?" Fragte ich und zog den Stapel zu mir heran. Alle Briefe waren an Mandy Milkovich adressiert, allerdings mit der Adresse der Gallaghers.
„Scheiße Mandy was ist das?" Sagte ich und erwartete keine Antwort. Ich wusste von wem die Briefe waren. „Du wusstest die ganze Zeit wo er steckt? VERFLUCHT!"
Meine Sicherungen brannten durch. Ich stand mit einer Wucht auf, dass der Stuhl hinter mir umkippte und schlug mit der blanken Faust neben Mandy in die Wand. Diese gab nach und ein Loch entstand. Ich spürte kaum etwas.
„Sieh dir die Poststempel an, Mickey" Sagte sie ruhig und ich atmete tief durch. Ich nahm den obersten Brief vom Stapel und las: Militärgefängnis Illinois.Mandy
Er nahm die Briefe und seine Flasche Whiskey und ging wortlos in sein Zimmer. Svetlana und das Balg schliefen bei Kevin und Veronica und ich hörte nur, wie er die Tür hinter sich zuschmiss. Außer uns war niemand zu hause. Terry und die anderen Trottel waren irgendwo. Interessierte mich auch nicht. Ich machte das Licht aus und ging in mein Zimmer. Als ich gerade mein Handy herausholen wollte, hörte ich Steine gegen mein Fenster schlagen.
„Ich wollte dich gerade anrufen" Sagte ich, als ich das Fenster geöffnet hatte. „Geh durch die Hintertür. Is keiner daheim außer Mickey".
Ich schloss das Fenster und öffnete Lip die Türe meines Zimmers. Mit so vielen Männern im Haus, lernt man die Türe immer abzuschließen. Ich wusste, warum Lip um diese Urzeit noch kam. Er wollte vögeln. Aber danach war mich nicht zu mute. „Durch die Hintertür, hm?" Sagte er und zog mich an den Hüften zu sich heran.
„Lip. Ich denke ich hab Mist gebaut." Sagte ich und er ließ sofort von mir ab.
„Schwanger?" fragte er, während er sich eine Kippe anzündete.
„Nein verdammt." Sagte ich und setzte mich aufs Bett. Wie auf Kommando hörte ich aus dem Zimmer meines Bruders etwas gegen die Wand scheppern. Eine Flasche? Scheiße. Lip sah mich an.
„Oh Mandy. Scheiße. Ich hab es Ian versprochen. Du hast es mir versprochen."
„ich weiß verdammt. Aber er hätte sich tot gesoffen oder wäre in den Knast gekommen mit seinen scheiß Schlägereien."
„ja wahrscheinlich. Verdammt und jetzt? Er hat nicht mehr lange. Hab gestern mit ihm telefoniert. 2 Wochen oder so. Dann kommt er raus."
„Scheiße wirklich?" Ich quitschte wie eine verfickte Barbie und fiel Lip um den Hals.
„Ja gute Führung oder so." Er zog an seiner Kippe und lies den Rauch durch die Nase raus.
„Scheiße freu ich mich ihn wiederzusehen."
„Ja ich auch verdammt. Wir konnten ihn ja nichtmal besuchen. Bestimmt kommt er voll tattowiert und als Muskelpaket zurück. Er ist wahrscheinlich der verdammte König der Schwänze da drin."
Ich musste lachen als er das sagte. Ich hörte noch etwas gegen die Wand schlagen. Eine Faust?
„Lip, es ist besser..."
„Ja. Wenn er mich sieht, schlägt er mich tot. Ich wusste davon und hab nichts gesagt. Schon klar." Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen und ging zur Tür. „Pass auf dich auf. Wenn was ist..."
„Danke Lip." Ich saß noch eine ganze weile so da und hörte Mickey zu wie er abwechselnd schrie, weinte und irgendwas in seinem Zimmer zerstörte. Scheiße, so fertig hatte ich ihn noch nie gesehen. Nicht mal, als unsere Mutter damals abhaute oder Terry den streundenden Köter umbrachte, den er mit nach Hause gebracht hatte. Ian war für ihn nicht nur ein toter Hund. Es war, als hätte Ian Mickeys Herz heraus gerissen, mitgenommen und ihn blutend zurück gelassen.
Irgendwann musste ich eingeschlafen sein. Ich wachte auf und zog mir eine Hose an. Ich wollte nach Mickey sehen. Ich klopfte. Keine Antwort. „Mickey?" sagte ich vorsichtig als ich die Türe öffnete. Ich sah zuerst die Glasscherben am Boden, dann die kaputte Lampe und eine Delle in der Wand von der Blut herunter lief. Dann sah ich ihn. Er lag auf seinem Bett, inmitten der Briefe. Zusammengekauert wie ein Baby. Die Vorhänge waren zugezogen und ich dachte er schlief. „Mickey?" sagte ich nochmals vorsichtig. „Verpiss dich" flüsterte er als Antwort. Scheiße. Ich hatte wirklich Angst um ihn. „Kaffee?" fragte ich vorsichtig. „Ja" sagte er leise. Ich ging in die Küche und bemerkte dass Terry im Wohnzimmer saß und seine Waffen reinigte. „Morgen" sagte ich und ging in die Küche. Ich holte zwei Tassen Kaffee und ging zu Mickey. „Hier." Sagte ich.
„Scheiße Mandy, die waren alle ungeöffnet." „Nur den ersten habe ich aufgemacht. Er hat mir geschrieben, dass alle Briefe die danach kommen würden für dich sind." Ich sah zu Boden und schämte mich. Ich schämte mich, dass ich sie ihm nicht schon früher gab. Vielleicht hätte es etwas geändert.
„Warum Mandy? Warum hast du sie mir nicht gegeben?" er nahm einen großen Schluck aus der Tasse.
„Ich... Mickey... Scheiße... Es tut mir leid... Ich hatte gehofft du kommst über ihn hinweg wenn du nichts von ihm hörst."
„Falsch gedacht hm?" er sah mich nicht an und ich sah ihn nicht an. Er zündete sich eine Kippe an und wir schwiegen eine ganze Weile.
„Ich habs versucht." Sagte er schließlich. „Ich habs wirklich versucht verdammt. Aber es geht nicht. Ich kann nicht ohne ihn Mandy."
„Ich weiß Mickey." Sagte ich und legte einen Arm um ihn. Er begann zu schluchtzen aber er versuchte sich zusammen zu reißen.
„ich glaub... Mandy... Scheiße... Kannst du mir helfen? Ich brauch einen Job... Wenn er wirklich... Sollte er zurück kommen... und mich so sehen... scheiße... Man verdammt..."
„Klar helf ich dir. Zieh dich an."
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Love is a Battlefield... [Gallavich]
FanfictionIan und Mickey sind wieder zusammen nachdem Ian vor der Militärpolizei flieht. Eine Geschichte voll Liebe, Schmerz und Fuck you's.