Wir

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Mandy
Zitternd und mit kaltem Schweiß auf der Stirn saß ich da. Die Knie zur Brust gezogen und die Arme darum geschlungen. Die Tür ging auf und er kam mit einem Glas Wasser herein.
„Jetzt beruhig dich erstmal. Dann erzählst du mir was los ist.“ Sagte Lip und schloss die Schiebetür seines Zimmers. Er stellte das Glas Wasser auf den Nachttisch und setzte sich ans offene Fenster. Er zündete sich eine Kippe an und beobachtete mich. Ich schwieg. Was sollte ich ihm nur sagen? Wie sollte ich ihm das erklären? Mir stieg ein Kloß im Hals auf und die Tränen in die Augen. Lip sah mich an und kam sofort zu mir. Er nahm mich in den Arm und machte ein beruhigendes Geräusch wie bei einem schreienden Baby. Shit. Fuck. Mist. Scheiße. Ich konnte das nicht. Ich löste mich, stand auf und stürmte aus dem Zimmer. Ich sah mich nicht um. Rannte die Treppe runter und rauschte zur Hintertür raus. Scheiße. Wo sollte ich nur hin? Ian hatte mich raus geschmissen und zu Lip wollte ich nicht. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und ging in schnellen Schritten die Straße entlang. Da hörte ich hinter mir „Mandy, warte.“ Aber ich ging weiter. Ich konnte es ihm nicht erklären. „Mandy“ schrie er wieder. Schließlich holte er mich ein. „Was ist denn? Rede mit mir.“ Ich lief weiter. Lip ging etwa drei Schritte hinter mir. Ich wusste nicht wo ich hin wollte. Ich ging einfach. „Mandy. Sag mir jetzt was los ist!“
Ich drehte mich um und Brüllte „und dann!? Was soll das ändern? Ich weiß ja nicht mal was das hier ist!“ ich deutete auf die Luft zwischen uns. Ich drehte mich wieder um und ging weiter. Was sollte es ändern, wenn ich es ihm erzählte?
„Mandy. Bleib stehen!“ schrie Lip und rannte vor mich. Er legte mir eine Hand auf die Schulter und versuchte mich zu stoppen. „Stop“ sagte er. Diesmal sanfter. Dann sah er mir in die Augen. „Mandy. Ich weiß auch nicht was das ist. Aber ich weiß was ich fühle.“ Er machte eine Pause und schluckte atemlos. „Scheiße Mandy, Ich glaube, ich liebe dich.“
„Nicht…“ Sagte ich ebenfalls atemlos und mir stiegen wieder die Tränen in die Augen.
„Doch Mandy. Ich liebe dich.“ Sagte er und lächelte. „ICH LIEBE MANDY MILKOVICH!“ Brüllte er in die Nacht, dann sah er mich an.
„Lip, ich bekomme ein Kind von dir“ flüsterte ich und brach auf die Knie zusammen. Ich vergrub das Gesicht in den Händen und weinte.
Ich dachte, er wäre gegangen aber eine gefühlte Ewigkeit des Schweigens später, spürte ich, wie Lip sich zu mir runter beugte und mich auf die Haare küsste. Er legte mir seine Arme um den Hals und flüsterte „wir schaffen das.“

Love is a Battlefield... [Gallavich]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt