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Zufrieden summend schmuste Josh sich an die schnurrende Brust seines Alphas und beobachtete aus schläfrigen Augen, wie der Tracker des Königsclans mit der Eifersucht seiner mit ihm verpartnerten Epsilon spielte, um Gwenny von ihrer Panikattacke runterzuholen. Das leise Knurren, das von der jungen Frau kam, als sie ihr Händchen besitzergreifend über die Markierung legte war einfach unglaublich herzallerliebst...
Duncan kicherte stumm vor sich hin und strich mit seinen Lippen sachte über die Bißnarbe an Josh's Schulter. Der kleine Omega seufzte vor Vergnügen und flüsterte dem riesigen Alpha ins Ohr: „Sie mag sich ja noch gegen die Anziehung wehren, aber sie will diesen Clan haben! Ich wette mit dir, dass bei ihrer nächsten Hitze der königliche Zirkel meine süße kleine Gwenny garantiert eintüten kann!"
Der Mann mit den langen braunen Haaren schmunzelte breit und antwortete: „Wir werden sehen... Auf jeden Fall werden die nächsten Wochen mit Sicherheit nicht langweilig werden!"
Aus der offenen Küche kam David zu ihnen herüber, ließ sich mit einem versonnenen Blick neben Duncan auf einem Stuhl nieder und zwinkerte Josh dann liebevoll zu.

Sanft drängte Kai den kleinen Feuerteufel dazu weiterzuessen. Das war auch besser so, denn Josh fixierte das letzte Brot auf ihrem Teller bereits wieder mit einem gierigen Blick. Duncan seufzte leise und strich mit der großen Hand in Kreisen über den vollgefutterten Bauch seines Kleinen.
Hmm... das war schön!
Gerade als Josh darüber nachdachte, wie er sich revanchieren konnte und vielleicht seine Hand klammheimlich in Duncans Hose schieben sollte, schwang die Tür auf und der Rest der beiden Clans stapfte mit ihrer Jagdbeute herein. Wo der Omega nur ein köstliches Abendessen sah, schien es bei Gwendolyn völlig anders anzukommen.
Mit einem hellen Aufschrei riss sie sich aus den Armen des mandeläugigen Alphas los und stürzte sich auf den blonden Eisklotz, über dessen Schultern ein ziemlich totes Reh lag. Als der Mann die völlig panische Kleine auf sich zu rasen sah, warf er das tote Vieh in die Arme seines Clansbruders und ging auf die Knie, so dass die wild grabschenden Hände seines Mädchens ihn erreichen konnten. Verzweifelt zerrte Gwen an den blutgetränkten Shirt, welches nur Sekunden später in Fetzen zu Boden segelte. Dann fuhren ihre Hände voller Panik auf der Suche nach der Wunde über seine Haut, begleitet wurde das alles von einem verzweifelten Fiepen.
Tjorben hob seine Hände und legte sie behutsam um die Wangen der jungen Frau und sagte leise: „Mir geht es gut, Kätzchen... Das ist nicht mein Blut! Siehst du? Sieh hin, Baby... Es ist alles in Ordnung."
Nach ein paar Sekunden schien Gwenny klar zu werden, was sie da gerade tat und sie zog sich unsicher von dem großen blonden Mann zurück.
Josh konnte nicht anders...
Dieser völlig verwirrte Gesichtsausdruck seiner Besti war einfach zu komisch!
Während er fröhlich vor sich hin kicherte, wirbelte die Epsilon herum und marschierte im Stechschritt auf ihn zu. Grollend packte sie Josh am Oberarm, zerrte ihn von dem Schoß seines Alphas runter und schubste ihn regelrecht in den Nestraum hinein.
Kaum waren sie beide in dem Zimmer, knallte Gwenny die Tür zu und lehnte sich keuchend mit dem Rücken dagegen.
Josh schüttelte grinsend den Kopf.
„Du solltest mal dein Gesicht sehen!" flachste er und krabbelte zwischen die unzähligen Meter an flauschigen Decken.
Schnaubend huschte seine Freundin ins Badezimmer, um sich das Blut des Rehkadavers von den Händen zu waschen.
Der Omega legte sich derweil im Nest eingekuschelt auf den Rücken und wartete geduldig.
Sie würde schon zu ihm kommen, wenn sie soweit war..
Und tatsächlich... nur Minuten später wühlte Gwen sich zu ihm durch und schmiegte sich eng an ihn.
Der junge Mann schlang die Arme fest um sie und streichelte liebevoll über ihren Rücken.
„Was macht dir nur so viel Angst?" murmelte Josh leise und Gwenny versteifte sich in seiner Umarmung.
„Nein... nein... bevor bei dir jetzt direkt wieder die Schotten dicht gemacht werden, hörst du mir mal zu. Diese Gruselgeschichten, die wir vor einigen Jahren in der Bibliothek verschlungen haben, waren genau das... Gruselgeschichten. Vielleicht ist es nicht bei allen so, aber die Mehrzahl der Alphas sind mit der Zeit erwachsen geworden. Und dass wir fruchtbaren Herzen nur noch auf unser Nest beschränkt werden und ein Kind nach dem nächsten auf die Welt bringen, das ist auch nicht mehr so. Meine Männer lassen mich meine Ausbildung beenden. Ich werde Kinderarzt werden, Gwen! Ich liebe meine fünf Alphas dafür über alles und sollte ich wirklich in meiner nächsten Hitze schwanger werden, so werde ich mein Baby ebenfalls über alles lieben! Ich glaube nicht mehr an diese ganzen Gruselgeschichten. Ich glaube an das, was ich selbst erlebe und erfahre und das solltest du auch tun. Dein Clan erweist sich deiner würdig... ich weiß, dass du Zeit brauchst. Und ich weiß auch, dass Geborgenheit und Liebe nicht über Nacht entstehen. Aber bitte... bitte... Lass deine Furcht nicht deiner Zukunft im Wege stehen. Versuch ihnen einen kleinen Vertrauensvorschuss zu geben. Du hast die Hälfte von ihnen bereits markiert... deine innere Epsilon fühlt bereits die Verbundenheit zu deinen Alphas. Vertrau ihrem Urteil. Das Weibsstück ist ein echt zähes Luder!"
Gwendolyn gluckste leise vor sich hin, amüsiert über die Wortwahl ihres besten Freundes und Josh grinste in das warme Dunkel des Nestes hinein.

Dann auf einmal wurde die Zudecke zur Seite gezogen und Duncan steckte seinen Kopf zu ihnen herein.
„Auf jetzt, mein Schätzchen... du kommst mit mir!" grinste der Mann und zog den sich heftig sträubenden Omega aus den Armen seiner Freundin.
Wütend fauchte Josh und grub seine Zähne in den mächtigen Bizeps, was ihm einen warnenden Klaps auf den Allerwertesten einbrachte.
Perplex hörte der Junge auf sich zu wehren und sah Duncan entgeistert an.
„Ey! Was sollte das denn?" maulte der Omega und funkelte dem Alpha erbost an.
Seine Besti brauchte ihn doch!
Er konnte doch jetzt nicht so einfa...
Oh... ooooooh...
Okay, alles klar!
Josh hörte auf gegen den Griff seines Clansführers zu kämpfen und betrachtete höchst interessiert die sechs Riesen des Königsclans, die mit recht beeindruckenden Erektionen in den Hosen an ihm und Duncan vorbeimarschierten.
Na, aber hallo!
Da kam doch glatt etwas Neid auf.
Seine bevorstehende Hitze winkte ihm fröhlich mit einem gehässigen Grinsen zu und krempelte die Ärmel auf, nur um Sekunden später ein regelrechtes Strohfeuer in den Adern des Omegas zu entzünden.
Große Klasse...
Jetzt wollte er bumsen!
Und zwar so richtig!
Er war spitz wie Nachbars Lumpi und überlegte fieberhaft, wieviel Zeit er wohl brauchte, um seine Alphas von ihren Klamotten zu befreien und was noch wichtiger war: wieviel Zeit seine Männer wohl benötigten, um ihn ins Nirwana zu rammeln! Sein Körper begann munter Paarungspheromone auszuströmen... und die Reaktion darauf folgte augenblicklich...
Mit einem erregten Knurren wirbelte David herum und riss sich das Hemd vom Körper. Die Hose folgte auf dem Fuße und Josh nickte zufrieden hechelnd vor sich hin.
Exakt drei Sekunden...
Damit ließ sich doch arbeiten!
Hilfreich reichte der Omega Duncan eine helfende Hand und schredderte genüsslich das Hemd des Mannes.
Oh, ja...damit ließ es sich doch auf jeden Fall arbeiten!

Brennende HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt