Entscheidung

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Mandy
Ich starrte auf das blaue Linoleum und hörte, wie Schwestern und Ärzte geschäftig durch die Flure rannten. Was dauerte denn bitte so lange?
„Mrs. Milkovich?“ rief eine Schwester ins Wartezimmer. Ich stand auf und sah sie an. „Sie können jetzt zu ihm. Ein Arzt wird ebenfalls gleich bei Ihnen sein.“
Lip hielt meine Hand als wir durch die Tür gingen. Da lag er. Kabel und Schläuche kamen aus seinem Körper und ein nerviges piepen hallte durch das Zimmer.
„Hey Dad.“ Sagte ich vorsichtig und trat ans Bett. Er drehte den Kopf in meine Richtung und ich sah, wie Sabber aus seinem Mundwinkel lief. Fuck. „Ich bin’s, Mandy. Deine Tochter.“ Er deutete ein kleines nicken mit den Augen an und ein stöhnen verließ seinen Mund. Er blickte mit den Augen auf die Flasche Wasser auf dem kleinen Tisch. „Hast du durst?“ fragte ich und schenkte etwas in die Schnabeltasse die daneben stand. Ich setzte die Tasse an und er trank in kleinen schlucken. Lip stand in der Tür und als ich ihn ansah winkte er mit dem Handy und formte mit dem Mund „Fiona“. Ich nickte.
Lip und der Arzt gaben sich die Türklinke in die Hand.
„Mrs. Milkovich?“
Ich nickte
„Ihr Vater ist vom Hals abwärts gelähmt. Die massive Gewalteinwirkung auf den Kopf ihres Vaters hat dazu geführt, dass die Nerven der Wirbelsäule stark gequetscht wurden. Außerdem ist es möglich, dass er nicht mehr sprechen wird. Das wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es kann wieder werden…“
Ich dachte nichts. Ich sah meinen Vater an „Erkennt er mich denn?“ fragte ich und sah den Arzt an.
„Sie meinen, ob er an Gedächtnisverlust leidet?“ fragte er und ich nickte. „Dazu können wir nichts sagen. Da er nicht sprechen kann, können wir ihm wenig Fragen stellen. Ich empfehle Ihnen, Fragen zu stellen auf die er mit nicken und Kopfschütteln antworten kann.“ Ich nickte wieder. „Wann darf er nach Hause?“ fragte ich und sah Terry wieder an. „Wir behalten ihn noch einige Tage hier. Ich würde sagen am Montag oder Dienstag.“ Terry rollte mit den Augen. Sein scheiß Gehirn funktionierte noch ganz normal. Ich nickte „Danke doc.“ Sagte ich und er ging aus dem Zimmer. Ich setzte mich auf den Stuhl neben Terrys Bett.
„Weißt du, warum du hier bist, Dad?“ Er drehte seinen Kopf zu mir und seine Augen füllten sich mit Hass. Da wusste ich, dass er keinen Gedächtnisverlust hatte. „Tja, bloß blöd, dass du ihn weder selbst umbringen kannst, noch jemand anderen darum bitten kannst.“ Ich lächelte ihn an und nahm seine Hand. „Soll ich dir ein Geheimnis verraten Dad? Ian wohnt bei uns." Ich ging näher an sein Gesicht und flüsterte fast: "Sie treiben es unter deinem Dach. Ich hör sie fast jede Nacht. Und dein Sohn Mickey lässt sich von dem anderen in den Arsch ficken. Ist das nicht toll? Er steht richtig drauf. Er ist richtig laut wenn er abspritzt.“ Ich grinste. Dieses Arschloch von Vater hatte nichts anderes verdient.
Ich stand auf und ging wortlos aus dem Zimmer. Ich nahm Lip an der Hand und wir rannten den langen Flur entlang auf die Toiletten zu. Als wir hinein gingen öffnete er schon seine Hose und ich die Knöpfe meiner Bluse. „Wann darf er nach Hause?“ fragte er, während ich die Kabine zu sperrte und auf die Knie ging. „Nächste Woche“ Sagte ich und nahm seinen steifen Schwanz in den Mund. „Wer kümmert sich denn dann um ihn?“ fragte er außer Atem. Ich zuckte die Schultern. Es war mir egal, was mit ihm passierte. „Aber jemand muss ihn doch pflegen“ Sagte er und zog mich nach oben. Er hob mich hoch und drückte mich gegen die Kabinenwand während er in mich eindrang. „Scheiße Lip, kannst du nicht von meinem Vater reden, wenn du mich fickst? Geht das?“ er antwortete nicht, sondern stieß kräftiger zu, sodass ich laut stöhnte. „Oh ja. Scheiße. Ja. JA. FUCK“ rief ich als ich kam und Lip biss sich auf die Lippen während er seinen Höhepunkt hatte. Fuck war das gut. Ich nahm Klopapier und wischte mir sein Sperma von der Fotze. Wir zogen uns an und verließen das Krankenhaus.
„Wir sollten nach Hause. Ich muss mit Mickey reden.“ Sagte ich und er legte mir eine Hand auf den Oberschenkel während er sich auf die Straße konzentrierte. „Terry oder das Baby?“ fragte er. „Willst du es Ian sagen?“ fragte ich und sah zu ihm rüber. Er sah angespannt aus. „Hast du dich denn schon entschieden?“ fragte er mit zusammengekniffenen Augenbrauen. Hatte ich? Gab es eine Wahl? Hatte ich die Wahl? „Warte, willst du das Baby nicht?“ fragte ich und war plötzlich traurig. „Mandy, Ich hab dich nur gefragt ob du es möchtest. Ich misch mich in deine Entscheidung nicht ein. Wenn du es willst, dann bin ich da. Wenn du es nicht willst, hole ich dich danach ab und bin trotzdem da.“ Er drückte leicht meinen Oberschenkel. Wir hatten noch nicht wirklich über diese Option gesprochen. Ich musste darüber nachdenken. „Willst du dieses Baby?“ Flüsterte ich und erhoffte mir… was erhoffte ich mir? Ein Ja? Ein Nein? „Wenn du es willst, werden wir das zusammen durchziehen“ Sagte er und ich schwieg. Ich sah aus dem Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich dachte daran, wie das Kind aufwachsen würde. Im Gallagher Haus, wo man sich kaum umdrehen konnte, ohne über ein Kind zu stolpern oder im Milkovich Haus wo Kriminalität an der Tagesordnung war. Nein, das will ich nicht. Kein Kind sollte so aufwachsen wie Mickey, Iggy oder Ich. Mit Frank und Terry als Großeltern. Super Aussichten. Von Fiona hatten wir keine Unterstützung zu erwarten. Sie würde kein Kind mehr aufnehmen. Im Gegenteil. Sie würde Lip vor die Tür setzten, wenn sie rausfindet, dass er eine Milkovich geschwängert hat. Fuck. Nein.
Ich sah ihn an. Ich wollte ihm gerade eine Antwort geben. Er parkte den Wagen und stellte den Motor ab. Er sah mich an. Mit seinen Scheiß Augen und diesen Lippen. Verdammt mit diesen Locken. Ich stellte mir ein Kind mit seinen Augen und schwarzen Locken vor.
„Scheiße, ich liebe dich Lip.“ Sagte ich und mir stiegen die Tränen auf. „Ich will dieses Baby. Aber…“ Ich konnte nicht weiter reden. Er küsste mich und die Welt hätte untergehen können. Es wäre mir egal gewesen.

Love is a Battlefield... [Gallavich]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt