Only a Soulless One Night Stand?

Kapitel 6

Sams Sicht:
Seufzend öffnete ich meine Augen und blickte auf die Uhr. Es war 6 Uhr morgens und zu meinem Erstaunen war mein Bruder bereits wach und telefonierte.
„Ich verstehe...ja...wir kümmern uns darum."
Dean legte auf und blickte mich an.
„Sammy, bezüglich Abby.."
Ich überdrehte die Augen und antwortete ihm.
„Dean, hör mir bitte damit auf. Ich hab mich bei ihr entschuldigt und dabei belassen wir es auch. Sie ist glücklich. Verdammt, sie hat eine Tochter und einen Ehemann.."
Dean räusperte sich und riss mich aus meiner Gedankenspirale.
„Sammy, das ist ja alles schön und gut, aber das meinte ich gar nicht. Wir haben ein Problem! Unser Dämon hat sich Abby geschnappt.."
Ich hörte meinem Bruder gar nicht mehr zu. Alles drehte sich. Scheiße, das war meine Schuld. Wenn ihr etwas passiert ist...
„Scheiße Dean, worauf warten wir dann noch. Wir müssen sie finden."
„Bin gerade dabei. Wir sollten ihren Standort innerhalb kürzester Zeit haben, aber wir brauchen ihr Passwort."
„Tess, ihre Chefin. Sie weiß bestimmt ihr Passwort. Ich frag nach."
Sofort sprang ich auf und lief zur Rezeption. Tess sah genauso ängstlich aus, wie ich mich fühlte. Sie teilte mir das Passwort mit und ich leitete es an Dean weiter.
„Sam, was ist mit ihr passiert? Ich versteh das alles nicht. Ich...wer würde ihr denn etwas antun wollen...ich.."
Tess zitterte am ganzen Körper und begann zu weinen.
„Wir finden sie. Du hast mein Wort. Alles wird gut."
Tess nickte und blickte auf ihr Smartphone.
„Fuck, das ist mein Lieferant. Ich muss da kurz raus. Kannst du bitte ein Auge auf Allie werfen. Sie wartet auf Adam."
„Natürlich."
Erst jetzt erblickte ich das kleine Mädchen, welches stumm auf der Couch saß.
„Hallo Allison."
„Hey, Sam."
Sie blickte mich traurig an.
„Tante Tess meint ich soll mir keine Sorgen machen. Sie meint, dass es Mama gut geht, aber ich hab ein schlechtes Gefühl. Sam, geht es Mama gut? Wo ist Mama?"
Mein Herz brach auf der Stelle. Allison begann zu weinen und ich versuchte mein bestes sie zu trösten.
„Allison, du musst jetzt stark sein. Vor allem für deine Mama. Schaffst du das?"
Allison nickte.
„Super, das machst du sehr gut. Mein Bruder und ich holen deine Mama bald ab. Ihr geht es gut, ich versprechs dir."
Sie nickte erneut. Ich hatte keine Ahnung, ob meine Worte überhaupt bei ihr ankamen.
„Wann kommt denn dein Vater?"
Allison sah mich verwirrt an und runzelte die Stirn.
„Papa gibt es nicht."
Jetzt war ich verwirrt und runzelte die Stirn.
„Ich dachte Adam..."
Allison lachte kurz auf.
„Onkel Adam ist Mamas bester Freund, aber Mama sagt, dass sie ihn nicht heiraten kann, weil er Männer mag. Ich hab nachgefragt."
Okay, das war eine neue Information.
„Mama sagt, dass wir Papa nicht brauchen. Sie sagt, dass sie ihn nie geliebt hat und er kein guter Mensch ist. Deshalb sind wir ohne ihn besser dran."
Allison zuckte mit den Schultern, aber ich sah sie das erste Mal genauer an. Ihre traurigen braunen Augen, die genau wie Abbys glänzten und ihr dunkelbraunes Haar, welches viel dunkler als jenes ihrer Mutter war. Ein ungutes Gefühl überkam mich und Allison nutzte den Moment um jenes nur noch zu verstärken.
„Hey Sam, wir haben ja die gleiche Haarfarbe."
Ich zuckte zusammen.
„Allison, wie alt bist du?"
Allison lächelte stolz.
„Ich bin 4, aber bald bin ich schon 5."
In meinem Kopf ratterte es, während ich eine Rechnung aufstellte, von der ich die Lösung nicht mal wissen wollte. Abby hätte mir doch Bescheid gegeben. Sie hätte niemals...
Ich seufzte. Sie hätte mir nicht Bescheid gegeben und ich wusste das auch. Nicht nachdem ich sie so behandelt hatte. Zeitlich gesehen würde es passen.
In diesem Moment kam Adam zur Türe hereingestürzt und blickte uns verzweifelt an.
„Was macht ihr da?"
Allison sprang auf und umarmte Adam.
„Wir haben über meinen Geburtstag geredet, Onkel Adam."
Adam richtete seinen Blick auf mich und zuckte zusammen. Ich saß mit offenem Mund auf der Couch und begann zu zittern. Jeder Blinde hätte bemerkt, dass etwas ganz und gar nicht stimmte.
Adam kam auf mich zu.
„Sam, ich...Abby...sie..."
Plötzlich ging der Fahrstuhl auf und mein Bruder stürzte auf mich zu.
„Los geht's Sammy, wir haben die Adresse."