Frühstück

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Mickey
Ich stellte den Wagen ab und ging die Treppe nach oben. Ich schloss die Tür auf und zog leise die Schuhe aus. Ich öffnete die Tür zu unserem Zimmer und dann sah ich ihn dort liegen. Ian. Er lag mit einer Hand auf der Brust und geschlossenen Augen da. Die Decke bis zu seinem Bauchnabel des nacktem Oberkörpers gezogen. Seine Muskeln… seine Lippen… die Hand mit meinem Ring am Finger… Fuck. Dieser Idiot. Warum war ich nur so verrückt nach ihm? Ich zog meine Klamotten aus und stieg ins Bett. Es war 4 Uhr morgens, aber ich würde nicht schlafen können. Ich drehte mich auf die Seite und stützte den Kopf auf eine Hand. Ich sah ihn an. Ich wusste, dass er das ab und zu bei mir tat, aber ich schlief immer vor ihm ein und so, hatte ich nie die Gelegenheit dazu. Ich sah wie sein Brustkorb sich hob und senkte. Er drehte den Kopf in meine Richtung und ich sah seine Schlagader pulsieren. Die kleinen Bartstoppeln ließen ihn älter aussehen als er war. Kaum zu glauben dass ich fast 7 Jahre älter war als er. Seine Stirn glänzte vom Schweiß. Ich konnte nicht anders, als ihn zu berühren. Ich strich vorsichtig mit einem Finger über seine Brustwarze und sie wurde sofort hart. Ich zog meine Hand zurück, damit er nicht aufwachen würde. Er drehte sich mit seinem Körper zu mir und legte einen Arm auf meine Hüfte. Dann grinste er. Ich grinste auch, obwohl mir zum heulen gewesen wäre. Ich lag eine ganze Weile so da und sah ihn nur an. Verrückt, was er aus mich machte. Er brachte mich dazu, meine softe Seite zu zeigen. Mich verletzlich zu machen. Ängste zuzugeben. All den scheiß. Er brachte mich dazu zu lieben. Und ja verfickte scheiße, ich liebte ihn. Ich würde diese Seite nur ihm zeigen. Die Seite die Schmerz zuließ und Ängste eingesteht. Die Seite, die ihm sagt dass er ihn liebt. Der alte Mickey hätte sowas nie getan. Der Harte Kerl aus der Southside, zieht Leute über den Tisch und verprügelt schwule. Seit ich Ian kenne, kenne ich auch eine neue Seite an mir. Natürlich war ich vorher allein und einsam und unglücklich. Aber ich hätte es nie zugegeben. Seit Ian, kann ich es zugeben. Natürlich bin ich jetzt nicht mehr einsam und traurig und unglücklich. Nein. Ian macht mich zu einem besseren Menschen. Er macht mich zu einem besseren Mann. Er macht mich glücklich. Er gibt mir das Gefühl zu Hause zu sein, egal wo wir sind.

Als die Sonne langsam aufging brach das Licht durch die Vorhänge und ich strich über seine Wange. „Guten Morgen Cindarella“ versuchte ich zu flüstern. „Aufstehen. Ich mach uns Frühstück.“ Sagte ich. Er öffnete ein Auge und blinzelte. Dann zog er die Augenbrauen zusammen „Du machst Frühstück?“ fragte er ungläubig. „Ja, denkst du etwa, ich kann das nicht? Na wart‘s ab“ Sagte ich und er lächelte. Ich küsste ihn lange und dann stand ich auf.
Ich sah in den Kühlschrank. Eier. Milch. Ich setzte Kaffee auf. Ich sah in den Schrank. Mehl. Perfekt. Ich gab alles in eine Schüssel, fand aber kein Dings, mit dem Debby das immer umrührte. Ich nahm eine Gabel und verrührte alles. Ich wusste nicht mal, dass wir eine Pfanne haben. Als ich die ersten Pancakes auf den Teller legte, schenkte ich mir eine Tasse Kaffee ein und zündete mir eine Kippe an. Ian kam aus unserem Zimmer und setzte sich an den Tisch. Dort stand schon alles bereit. Besteck, ein Glas mit Saft und Kaffee. Ich drehte mich um und schaufelte ungeschickt den Pancake mit der Gabel aus der Pfanne. Ich hatte auch kein Dings zum umdrehen. Ian wischte sich mit einer Hand den Schlaf aus dem Auge und grinste mich an „Fuck Milkovich, das riecht gut.“ Sagte er anerkennend. Ich stellte beide Teller auf den Tisch und sah, wie er sich auf die Lippe biss. „Verflucht, ist das sexy“ Sagte er und zog mich an den Hüften zu sich rüber, bevor ich mich hinsetzen konnte. Noch mit der Gabel in der Hand und nur in Shorts, zog er mich auf seinen Schoß und küsste mich mit voller Leidenschaft.
„Nehmt euch ein Zimmer. Homos sind ja sooo eklig.“ Mandy marschierte zum Tisch und klaute Ian einen Pancake vom Teller. Er lachte kurz und beendete langsam unseren Kuss. „Fick dich Mandy“ sagte ich und wollte sie mit der Gabel piksen aber sie wich aus. Sie lachte laut und drohte mir damit, meinen Schwanz abzuschneiden. Sie bewaffnete sich mit einem Buttermesser. „Ian wird traurig sein, wenn dein Schwanz fehlt" Sagte sie und machte einen Schmollmund. „Er steckt ihn mir rein.“ Sagte ich und versuchte ihre Hand mit dem Messer zu greifen. Wir beide lachten und Ian stimmte mit ein. „Zu viel Info, Jungs.“ Sagte Lip, der in der Tür stand und ebenfalls nur eine Shorts und ein T-Shirt trug. Er rieb sich genauso wie Ian die Augen und ging um uns herum zur Kaffeemaschine.
„Hey Lip. Ähm… vielleicht brauchen wir einige Regeln wenn wir hier zusammen wohnen…“ Sagte Ian zu seinem Bruder und ich sah ihn fragend an. Dann folgte ich seinem Blick. Oh Fuck. „Und welche Regel wäre das, kleiner Bruder?“ fragte Lip und goss sich eine Tasse Kaffee ein. „Wie wärs mit: keine Morgenlatte vor meinem schwulen Freund am Frühstückstisch?“ sagte Ian streng. „Hast du Angst, dass er sich den anderen Gallagher Bruder schnappt?“ witzelte Lip und setzte sich. „Nur, wenn du verfickt nochmal genauso gut bestückt bist wie der Rotschopf“ Sagte ich und Mandy kicherte. Dann lachte Ian und ich musste auch lachen. Lip lief rot an und schob sich einen Pancake in den Mund.
Plötzlich klingelte es. Wir vier sahen uns an und wussten genau, wer dort draußen stehen würde. Aller Spaß und Witz und das Lachen waren auf ein Mal verstummt. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt.

Love is a Battlefield... [Gallavich]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt