Kapitel 13

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PoV: Lia

Die ersten zögerlichen Sonnenstrahlen dringen durch die Fenster und tauchen den großen Raum in ein gedämpftes Morgenlicht.

Ein leiser Schauer durchzuckt meine schlafende Gestalt, als ich in einem Moment der Unruhe die Augen öffne. Die Wärme, die mich gestern umhüllt hat, scheint verflogen zu sein, und die Kälte schleicht sich durch das Zimmer.

Ein schneller Blick verrät mir, dass ich allein bin. Weder der Mann noch seine Wolfsform liegen neben mir. Panik durchzuckt meine Sinne, und ich hebe den Kopf, um den Raum nach Anzeichen ihrer Anwesenheit abzusuchen. Doch nichts – nur die leere Stille eines unbekannten Ortes.

Mit einem vorsichtigen Seufzen versuche ich mich aufzurichten. Der Raum dreht sich für einen Moment, als sich meine Sinne an die aufrechte Position gewöhnen. In meinem Herzen wächst ein Gefühl der Isolation, als ich allein in diesem Raum zurückbleibe, ohne die Gegenwart von dem Alpha.

Plötzlich durchbricht ein Geräusch die Stille – Schritte, die sich dem Raum nähern. Ein Klopfen, das wie ein Warnsignal in meinen Ohren widerhallt. Als die Tür sich öffnet, erscheint der Mann mit einer Schüssel in der Hand. Sein Gesicht zeigt ein freundliches Lächeln, doch meine Instinkte schreien vor Angst.

Mit einem ungewissen Blick begegnen sich unsere Augen. Als er die Schüssel auf einen leicht erhöhten Tisch stellt und mir einen freundlichen Blick zuwirft, spüre ich das Zittern in meinen Gliedern. Etwas in mir rät zur Vorsicht, während das Hungergefühl in meinem Magen mit der Angst um die Vorherrschaft kämpft.

Eine Sekunde des Zögerns – dann nutze ich die Gelegenheit zur Flucht. Meine Pfoten tragen mich geräuschlos über den Boden, während ich mich in einem dunklen Winkel des Raumes verkrieche.

Mein Herz pocht in meinen Ohren, und ich versuche, meinen Atem unter Kontrolle zu halten.

Die Spannung im Raum ist greifbar, als der Mann die Tür schließt. Mein Blick bleibt aufmerksam auf ihn gerichtet, der nun versucht, mich mit einer Schüssel Futter anzulocken.

Sein Lächeln wirkt nun erzwungen, als er die Schüssel vor meinem Versteck platziert und mit leiser Stimme versucht, meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Doch mein Instinkt warnt mich vor der vermeintlichen Gabe. Das Hungergefühl in meinem Magen kämpft gegen die Angst an, und ich bleibe in meinem Versteck.

Als er bemerkt, dass sein Versuch, mich mit Futter zu besänftigen, erfolglos ist, zieht sich ein Ausdruck der Enttäuschung über sein Gesicht. Ein Moment der Stille liegt in der Luft, bevor er die Schüssel zurück auf den Tisch stellt.

Die Dunkelheit um mich herum wird von einem Lichtstrahl durchbrochen, als er sich plötzlich in einen majestätischen Wolf verwandelt. Sein schwarzes Fell glänzt im gedämpften Licht des Raumes, und seine bernsteinfarbenen Augen fixieren mich mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Verständnis.

Er setzt sich auf den Boden, nur wenige Meter von meinem Versteck entfernt und legt den Kopf schief. Der Raum wird erfüllt von seiner Präsenz, und ein Hauch von Ruhe legt sich über meine aufgewühlte Seele. Der Mann mag ein Rätsel sein, doch in der Form des Wolfs finde ich eine gewisse Vertrautheit.

Die Stille zwischen uns wird nur von den sanften Atemzügen des Alphas durchbrochen.


Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt