Beerdigung

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Mandy
„Geht’s?“ fragte Ian als wir den Friedhof betraten. Ich nickte. Wir gingen auf das Loch zu, in dem er beerdigt werden würde. Das war echt eine verfickte scheiße. Terry hatte 15 verfluchte Kinder oder so und 3 Brüder mit mindestens genauso vielen Kindern. Und wer stand an seinem verfickten Grab? Ian, Mickey, Iggy, Lip und Ich. Traurig. Der Pfarrer sah auf die Uhr. „Sollen wir beginnen?“ fragte er und Mickey nickte. „Der Tod…“ begann er und ich blendete alles aus. Ich sah nur in das Loch. In diesem Loch würde für immer seine Asche sein. Ich konnte nicht weinen. Ich konnte nicht sprechen. Ich konnte nur dastehen. Immerhin hatte dieser Mann dafür gesorgt dass mein Leben so verkorkst war. Dass ich keinem Mann wirklich trauen kann. Selbst bei Lip hab ich immernocj Angst dass er jederzeit davon läuft. Dieser Mann, den ich Vater nannte, war dafür verantwortlich dass ich und meine Brüder Unterernährt und schmutzig nur teilweise die Schule besucht haben. So würden sie nie richtige Jobs bekommen. Die Gewalt die sie als Kind erfahren haben, ging von diesem Mann aus. Klar, waren sie jetzt alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen, aber es würde immer ein scheiß fucking Terry eine Rolle spielen, weil sie eben so aufgewachsen sind.
Ich sah, wie die Urne hinunter gelassen wurde. Ich hörte, wie Iggy versuchte, ein paar gute Worte über ihn zu finden. Danach versuchte es Mickey. Es waren nicht viele Worte die er sagte und auch nicht nur gute, aber er gab sich Mühe. Ich sah wie sie das Loch zuschaufelten und ich merkte, wie erst der Pfarrer, dann Mickey und Ian und schließlich Iggy das Grab verließen. Ich spürte, wie Lip mir eine Hand auf die Schulter legte. „Ich komme gleich.“ Sagte ich und er ging richtung Ausgang. Ich trat einen Schritt auf das Grab zu und kniete mich nieder. Ich hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen. Meine Letzten Worte an ihn waren schließlich hasserfüllt und wollten Rache nehmen. Ich wollte es so nicht stehenlassen. Auch wenn er es vielleicht verdient hat. „Sorry Dad. Das… so wollte ich das nicht…“ jetzt stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich wollte nicht schon wieder wegen ihm weinen. Ich blinzelte und erhob mich wieder. Ich wollte mich gerade umdrehen, als… war das… Mom? Ich blinzelte nochmal. Sie ging mit schnellen Schritten davon.

Love is a Battlefield... [Gallavich]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt