"Daddy, komm!" rief ich laut durch den Garten. Die Sonne schien mir ins Gesicht und ich hatte den Geruch von Lagerfeuer in der Nase. Das Feuer stieg hoch in die Luft und flackerte schmal im letzten Tageslicht. Dad lief über den Steinweg, der durch das hohe Gras führte direkt zu mir. "Was ist, Schatz?" fragte er mit seinem kindlichen Lächeln im Gesicht. Das Licht warf dunkle Schatten unter seine Augen, denn er hatte seit einer Ewigkeit nicht mehr ausschlafen können. Hinter seinem fröhlichem Gesicht verbarg sich nämlich eine Tiefe Trauer und Einsamkeit, da meine Mum unheilbar krank war. Ihr Tod war unvermeidlich und stand kurz bevor. Meine eigene Trauer ließ ich mir ebenso wenig anmerken, wie er und sprach munter: "Daddy, das Feuer.". "Was ist damit, Liebes?" er sah es sich an, konnte aber nichts seltsames feststellen. Die Scheite brannten lichterloh, so wie es sein musste; und trotzdem... "Sie mal, die Flammen bewegen sich zu der Melodie, dieMom immer singt.". "Ja, sie kann gut singen. Und ihre Melodie ist einzigartig. ", lachte er und lenkte vom Thema ab und sprang auf mich zu "Soll ich dir zeigen wie man einen Fisch fängt!" gesagt, getan. Den Abend lang hatten wir viel Spaß, sodass wir unsere Trauer vergaßen und am Ende müde und ausgepowert den Weg ins Bett fanden. Mein Zimmer war klein und der Boden staubig, doch trotzdem fühlte ich mich in ihm wohl. Die weiße Tapete hatte Wasserflecken, aber sie wurden größtenteils von einer dünnen, rosa Decke verdeckt, die von meinem Bett aus an einzelnen Haken hing. Dad deckte mich noch zu, gab mir einen Gute-Nacht-Kuss und verschwand in sein eigenes Zimmer.
In der Nacht, es war stockfinster, hörte ich Geräusche im Flur. Ich nahm die schwere Decke von mir und trat leichtfüßig über die knarzenden Dielen, aber auch die Tür war alt und schwer und die Angeln könnten jeden Moment herausreißen. Beim Flur angekommen suchte ich mit meinen Augen den Boden ab und hoffte etwas zu sehen. Mir fiel sofort dieses kleine Leuchtende Etwas auf, das ungefähr in der Mitte des Ganges lag. Ich zwang mich einen Schritt näher an das unbekannte zu gehen. Ich kniete mich hin. Streckte meinen Arm aus. Berührte die glitzernde Kugel. Dunkelheit.Meine Gefühle schwappten über, es war ganz einfach. Wut, Tauer, aber auch eine endlose Freiheit überkamen mich. Die Wolken auf denen ich schwebte waren hell und weich, so wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Es war, als würde ich in einem Traum sein, bei dem gelbe und rosane Blüten in der Luft fliegen und ein lauer Wind in den Ästen der Zuckerwatten-Bäume wehte. Freude überkam mich. Ich landete plötzlich auf einer saftigen grünen Wiese voller Blumen aller Art. Bunte Schmetterlinge flogen um goldene Kugeln aller Größen umher. Diese Welt war der Traum eines neunjährigen Mädchen, dessen Leben schwer war. In meinen Gedanken dachte ich an meinen Dad, wie er immer so ein guter Vater war. *Wieso war?* dachte ich mir. Sofort wurde mein Gewissen schlecht *Wenn er nur sehen könntet, wie ich mich freue.". Die Welt um mich herum verdunkelte sich schlagartig und ich prallte auf einem harten Fels auf. Schmerz durchzuckte mich, aber ich stand dennoch auf und sah mich um. Hier waren die Pflanzen verdorrt, die Luft dreckig und es war weit und breit nichts außer ein paar Felsbrocken zu sehen. Mein ganzer Körper wurde warm und schwitzig, meine Haut brannte und mir wurde ganz schwindelig. Auf einmal überkam mich ein so schmerzhaftes Stechen mitten auf der Nasenspitze, dass ich schrie. Sie zog sich in die Länge! Meine Arme und Beine wurden kleiner und mein Buskorb zog sich extrem zusammen. Langsam und wie Nadeln sprießten feine Härchen aus meinem Leib. Da merkte ich es zum ersten mal; die Verwandlung. Ich hatte schon immer eine Ahnung, dass ich anders bin als die Anderen. In der Schule wurde ich oft ausgelacht, weil ich behauptete nicht von dieser Welt zu sein. Jetzt hatte ich die Bestätigung. Ich spürte wie sich etwas in mir entfaltete, dass wie aus dem Nichts erscheint und sich vergrößert, ausbreitet, an meinen Kräften zehrt, mir meine Besinnung nimmt. Dann war es vorbei. Da lag ich nun und zitterte vor Kälte. Wo waren meine Sachen? Ich hörte eine Stimme in meinem Kopf; "Ruhig," sagte sie in gelassenem Ton "ängste dich nicht. Beim ersten mal tut die Verwandlung weh. Du gewöhnst dich daran." Ich gewöhne mich bestimmt nie daran, sorgte ich mich um mich selber, aber die Stimme flüsterte weiter: "Doch, du wirst dich sehr bald daran gewöhnen." Sie hört also meine Stimme. "Wer bist du?" schrie ich aus ganzer Verwirrung "Was willst du von mir? Warum bin ich hier? Lass mich, lass mich!" meine Stimme versagte und ich schluckte. Meine Tränen liefen die Wangen herunter. "Spürst du es nicht?" "Was denn? Was!" heulend stand ich auf. Ich war verzweifelt. Wie konnte sich dieser Traum in so einen Albtraum verwandeln und so schlimm werden? Langsam streckte ich eines meiner Beine aus um einen schritt zu gehen, doch ich fiel hin, stand wieder auf und sah an mich herunter. Schwarzes Fell umgab meine Beine, nein, Pfoten waren es, die da an mir wuchsen. Vorsichtig hob ich eine und sah sie mir an. Es kam mir seltsam vertraut vor. Die Krallen spürte ich, als hätte ich sie schon immer. Spitz und scharf. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Augen sich an das Dunkel gewöhnt hatten. Flach atmete ich ein und aus. Mein Atem stockte. Ich wollte anders sein, aber nicht so. Nicht jetzt. Mein Leben war ein Abgrund aus Verzeiflung. Ein Schritt konnte alles verändern. Jetzt waren es 4 Pfoten, die alles verändern sollten. Die Stimme meldete sich wieder "Du merkst, du hast dich verändert." *Ja* "Du durchlebst gerade eben ein Desaster. So kommt es dir zumindest vor, aber du wirst damit leben lernen müssen." *Ich will das nicht noch einmal* "Natürlich nicht. Niemand will das, aber du musst akzeptieren, dass du nur noch zum Teil ein Mensch bist. Du wirst niemals ein normales Leben mehr führen können." *Nein, nein...* Die Tränen versickerten in meinem Fell "Du musst es akzeptieren! Du verstehst es noch nicht, du bist zu jung, aber wenn du in dein Leben zurück kehrst wirst du es annehmen müssen. Du wurdest auserwählt. Du bist jetzt ein Teil einer Gemeinschaft die sich "Bucht" nennt. Du bist ein Halbwesen. Akzeptiere es!". Stille. Keine Stimmen und Gedanken in meinem Kopf. Alles wurde schwarz.
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Different
FantasyPanaz ist 9 als sie feststellt, dass sie ein Halbwesen ist, dass über einige magische Kräfte verfügt. Bis sie 14 ist hält sie dieses Wissen geheim, nur ihre beste Freundin, Mila, weiß das sie anders ist. Doch dann kommt der Neue in die Klasse und al...