Mickey
Ein weiterer Tag verging und Ian war nicht aus dem Bett zu bekommen. Ich hatte keine Ahnung, wie es weiter gehen sollte. Ich wusste nur, dass er etwas essen musste. Ich schnitt ein Sandwich in 9 kleine Stücke und nahm ein glas Wasser mit in unser Zimmer. „Ian? Bist du wach?" fragte ich, ohne mir eine Antwort zu erhoffen. Ich ging ums Bett herum und sah, dass er die Augen geöffnet hatte. „Ich hab hier was zu essen." Sagte ich in ruhigem Ton. Ich strich über seine Wange als ich den Teller neben ihn gestellt hatte. „Es reicht, wenn du zwei oder drei Stücke isst. Ja? Aber bitte iss was. Mir zuliebe. Bitte Ian." Er schloss die Augen und ich wusste, dass er nicht wollte dass ich weiter sprach. Ich stellte das Wasser neben den Teller und ging aus dem Zimmer. Als ich später zurück kam, sah ich dass er 4 Stücke gegessen hatte und ein halbes Glas Wasser getrunken hatte. Ich küsste ihn auf die Stirn und flüsterte "Danke"
Ich setzte mich an den Küchentisch und zündete mir eine Zigarette an. Es klopfte an der Tür. Ich reagierte nicht. Sie öffnete sich und Fiona kam herein. „wie schlimm ist es?" fragte sie und wollte gerade in sein Zimmer gehen. Sie war wie ein Wirbelsturm durch den Flur gegangen und ich sprang auf und stellte mich zwischen sie und die Tür. Sie hielt inne. „Er schläft und braucht ruhe" sie nickte und wir gingen in die Küche. „Mickey, er muss in ein Krankenhaus." Sagte sie leise. Ich nickte. „Wenn er aus der depri Phase raus is und es ihm etwas besser geht. Ich hab schon einen Termin mit seinem Psychologen gemacht." Sagte ich, während ich mich setzte. „Mit seinem Psychologen?" fragte sie irritiert. „Er hat schon einen Psychologen?" fragte sie nochmal. „Ja. Weißt du das nicht?" sie schüttelte den Kopf. „Dann ist er schon in Behandlung?" ich nickte. „Wusstest du nichts von seiner Krankheit?" fragte ich sie und sie schüttelte wieder den Kopf. „Und ich dachte, ich wäre der letzte, der es erfahren hat.... Er hat die Diagnose im Knast bekommen. Mandy und Lip wussten von Anfang an bescheid. Ich weiß es erst seit ein paar Tagen. Lip meinte, dass er andere Tabletten braucht." Fiona nickte „Mickey, wenn du irgendwas brauchst, dann ruf an. Ich weiß wie man mit bipolaren Menschen umgeht." Ich nickte. „Ich kümmer mich um ihn." „Ich mein nur, es ist vielleicht besser... wenn... sich seine Familie um ihn kümmert..." Ich sah sie an. Dann stand ich auf und ging auf sie zu. Sie ging zwei schritte rückwärts, bis sie an der Wand stand. Ich war ihr so nah, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Ich sah ihr direkt in die Augen und konnte einen Anflug von Angst erkennen. „ICH bin seine verfickte Familie. Und jetzt raus." Sie tauchte unter mir weg und ging. Lip und Mandy standen in der Küchentür. Lip zog die Augenbrauen hoch und Mandy grinste. Ich hatte den Milkovich doch noch in mir....
Es vergingen weitere 3 Tage, in denen Ian nicht aus dem Bett kam. Nur für die Toilette stand er auf und legte sich sofort wieder hin. Ich ging ins Zimmer und machte das Fenster auf. Ian war seit Tagen nicht duschen. Ich ging ins Bad und holte seine Zahnbürste. „Zeit dich ein bisschen frisch zu machen Dornröschen" sagte ich und kletterte zu ihm ins Bett. Ich hielt ihm die Zahnbürste hin und er sah mich mit flehendem Blick an. „Na komm schon. Bitte. Nur ein bisschen, dann bin ich zufrieden." Er hatte die Decke bis zum Kinn hoch gezogen und öffnete seinen Mund. „Na gut. Ich helfe dir" sagte ich und schob ihm die Zahnbürste in den Mund. Ich putzte ein bisschen, bis Ian sich schließlich wegdrehte. „Danke" sagte ich und ging wieder ins Bad. Many hatte für ihr Baby Waschlappen gekauft und ich lieh mir einen. Ich nahm eine Schüssel, füllte sie mit warmem Wasser und tropfte Seife hinein. Ich ging zurück ins Schlafzimmer und stellte die Schüssel auf den Nachttisch. Er sah mich an und ich konnte erkennen, wie wenig er es wollte. „Entweder das Schatz, oder wir gehen duschen" er nickte. Die erste richtige Reaktion seit Tagen. Ich wusch sein Gesicht vorsichtig mit warmem Wasser. Dann seine Brust und seine Arme. Seinen Bauch und seinen Intimbereich. Die Beine und die Füße. Ich ließ mir zeit. Irgendwie mochte ich es, mich um ihn zu kümmern. Natürlich wollte ich nicht, dass es ihm schlecht ging, aber ja. Ich konnte mir das vorstellen, wenn wir beide alt wären..... Ich trocknete ihn ab und deckte ihn wieder zu. Dann setzte ich mich neben ihn und kämmte seine Haare. Sie waren länger geworden, sodass ihm manchmal Strähnen in die Augen und die Stirn fielen. Ich liebte seine Haare. Ich strich sie zurück und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „In Krankheit und Gesundheit" flüsterte ich und ging aus dem Zimmer.
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Love is a Battlefield... [Gallavich]
FanfictionIan und Mickey sind wieder zusammen nachdem Ian vor der Militärpolizei flieht. Eine Geschichte voll Liebe, Schmerz und Fuck you's.