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Madow

Mit einem breiten Lächeln wurde ich durch die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht am nächsten Morgen geweckt. Die Gedanken an den letzten Abend ließen mein Herz unwillkürlich schneller schlagen. Es war unglaublich schön gewesen, ihm wieder so nah zu kommen. Auch wenn der Sex anders war als er es noch vor einem halben Jahr, war er um so schöner. Diese Zärtlichkeiten, die wir ausgetauscht haben, Gestern ging es nicht darum einen Orgasmus zu bekommen, gestern ging es ausschließlich um Harry und mich. Wir wollten uns nah sein, dem anderen zeigen, was wir fühlten. Und ich glaube das ist uns mehr als gelungen.

'Lassen wir es drauf ankommen.' hatte er gesagt, als ich nach den Kondomen greifen wollte. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, WAS er da eigentlich gesagt hatte. Die Chance das ich überhaupt schwanger werden würde, war so gering, wieso sollten wir also verhüten? Aber was ist, wenn es doch klappen würde? Was ist, wenn ich wirklich schwanger werde? Würde es einfacher laufen? Würden wir wirklich alles richtig machen? Harry war noch immer ein Weltstar, und ständig unterwegs. Wie sollte das mit einem Baby funktionieren?

Meine Gedankengänge wurden unterbrochen, als ich die Klänge des Klaviers aus dem Wohnzimmer wahrnahm. Sofort ging mein Blick auf die andere Bettseite, sie war leer und auch schon kalt. Auch Hazza lag nicht mehr in seinem Körbchen. Ich warf die Decke zur Seite und quälte mich etwas aus dem kuscheligen warmen Bett heraus. Mein Knöchel schmerzte noch immer etwas, aber die Schwellung war zurückgegangen. Dafür war er jetzt blau verfärbt, na Klasse!

Nur mit Slip und Harrys Shirt stand ich auf und schluffte langsam und vorsichtig zum Wohnzimmer. Doch als ich ihn dasitzen sah, nur ihn Short blieb ich stehen. Hazza lag eingerollt neben ihm auf dem Boden und schien zu schlafen. Dieser Anblick war... wow er war wirklich hinreißend. Unbewusst lehnte ich mich an den Türrahmen und lauschte seinen Klängen. Es war eine andere Melodie als gestern, aber dennoch mindestens genauso schön. Er sah konzentriert aus und teilweise auch etwas nachdenklich aus er auf die Tasten drückte. Als sich sein Mund öffnete, weiteten sich aufgeregt meine Augen und ich lauschte ihm

You're so golden
You're so golden
I'm out of my head
And I know that you're scared
Because hearts get broken

You're so golden? Moment... den Spruch hatte ich ihm auf das Geschenk im Urlaub geschrieben, sein Notizbuch. Sofort bildete sich eine Gänsehaut auf meinen gesamten Körper und ich spürte ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Mir wurde warm und ich fühlte mich wirklich gerührt. Er nutzt meine Worte? Die Töne des Klaviers verstummten und ließen mich sofort Aufsehen. Noch immer hatte er mich nicht bemerkt, nahm sein Notizbuch, was auf dem Klavier vor ihm lag, und schrieb etwas herein, legte es zur Seite und begann wieder zu spielen. Jetzt wurde mir klar, was er da tat, er schrieb einen Song. Ich kannte ihn jetzt schon so lange, aber noch nie war ich bewusst dabei gewesen, wenn er an einem Song arbeitete. Wieder verstummten die Töne und ich hörte ihn leise reden

Hold it, focus, hoping
Take me back to the light
I know you were way too bright for me
I'm hopeless, broken

Er war gebrochen. Ich hatte ihn gebrochen. Ich allein war daran schuld, dass er sich so fühlte, niemand anderes. Ich musterte ihn etwas, wie er dasaß, nur in seinen engen Shorts. Er sah dünner aus, aber irgendwie durchtrainierter. Hatte er Sport gemacht? Hatte er gegessen? So viele Fragen, die in meinem Kopf herumschwirrten und die mir Sorgen bereiteten. Doch ich konnte mich nicht länger auf diese konzentrieren, denn mein Blick blieb an seinem Oberschenkel hängen. Das zarte Tattoo 'colazione' zierte nun schon länger sein Bein, aber ein Stück darüber war etwas zu sehen, was definitiv neu war. Ich kannte es nicht, hatte es vorher nie gesehen. Selbst gestern im Bett war es mir nicht aufgefallen. Ich musste ein Schritt näher rangehen, um klar und deutlich lesen zu können was dort stand. Mir entwich ein kleiner Aufschrei und ich hielt mir sofort die Hand vor dem Mund. Harry zuckte schreckhaft zusammen und sah sofort zu mir "MADOW!" hauchte er "Jesus, erschreck mich doch nicht so!" murmelte er und stand sofort auf und kam auf mich zu "Hast du einen Geist gesehen? Tut dein Fuß weh??" fragte er mich und legte seine Hände auf meine Oberarme und hielt mich etwas fest. Sein Blick war besorgt und durchbohrte mich fast. Ich dagegen schüttelte meinen Kopf nur fassungslos und starrte noch immer auf seinem Oberschenkel "W..was.. Hast du getan?" brachte ich irgendwann stotternd über meine Lippen. Verwirrt sah er mich an und folgte meinem Blick dann und sah an sich runter. "Oh..das.." murmelte er und ließ mich los. Etwas angespannt fuhr er sich durch die Haare. "Harry... Erklär mir das!" sagte ich leise und sah ihm nun wieder ins Gesicht.

Always Better Together (h.s.) [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt