Trauer

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Mickey
SHIT. Was zum… ach egal. Dachte ich und kippte den kurzen runter wie Wasser. Nein. Nicht mein Bruder. Wir hatten so viel erlebt. Ich nahm noch einen schluck vom Bier. Als Dad den Aschenbecher nach ihm warf und mich traf. Shit. Kev stellte mir noch einen kurzen hin. Oder als wir zusammen von Dad abgebaut waren als er uns beim Kiffen erwischte. Ich setzte an und kippte auch diesen kurzen Weg. Scheiße. Was war das für ein Spaß als Iggy mir zum ersten Mal eine Waffe in die Hand gedrückt hatte und mir gezeigt hatte wie man zielt und Abdrücke. „Naturtalent“ hatte er zu mir gesagt. Er war gut 3 Jahre älter als ich und nun war er… Scheiße! Jetz muss ich pissen. Fuck. Alles dreht sich.

Lip
Ich half Mickey vom Boden auf als er vom Barhocker kippte. So besoffen hab ich ihn selten gesehen. Das letzte mal, als Ian im Knast war. Er wackelte Richtung Toilette. „Verdammt Ian! Wo steckst du?“ fragte ich durch das Telefon als ich nach dem zweiten klingeln abnahm. „Bin unterwegs. Seid ihr im Alibi?“ „Ja verdammt. Mickey is total besoffen. Komm her“ er legte auf und als Mickey vom Klo wiederkam hielt er sich an der Theke fest und kippte den nächsten kurzen „Kev.“ Sagte ich und gab ihm zu verstehen, dass es genug Alkohol für Mickey war. Mickey sah mich böse an „Was mischt du dich ein Arschloch? Ich… trink so… viel ich will“ lallte er und kam auf mich zu. Er versuchte mir mit der Faust eine zu verpassen, aber ich trat einen Schritt zurück und er schlug in leere, taumelte und fiel schließlich wie ein Brett um. Da kam Ian zur Tür herein und sah ihn auf dem Boden liegen. „Kev, ruf ein Taxi“ rief Ian hinter die Theke und kniete sich zu Mickey, der von dem Sturz eine Platzwunde am Kopf hatte. Ich sah die Sorge in seinen Augen. Wahnsinn, wie er ihn liebte. Liebte mich Mandy ebenso? Ian zog Ein Taschentuch aus der Hose und versuchte damit die Blutung zu stillen. Er sah ihn nur an. Er hatte Mickeys Kopf in einer Hand und mit der anderen drückte er ihm das Taschentuch auf die Wunde. Dabei sah er Mickey nur an. Wahnsinn. So viel Sorge… Sie erinnerte mich so an meine Eltern. Aber auf gute Weise. Auf gesunde Weise.
Draußen hatte es gehupt und ich stand auf um Ian zu helfen. „Geht schon, danke Lip“ sagte er und legte Mickeys Arm um seine Schulter. Sie verschwanden zur Tür hinaus. Ich setzte mich zu Mandy und trank einen Schluck Cola. „Was war denn mit dem?“ fragte V, die gerade von draußen hereinkam. „Iggy“ sagte Mandy und fing wieder an zu schluchzen. Ich nahm sie in den Arm und Kev flüsterte V etwas ins Ohr. Sie nickte, dann ging sie um die Theke herum und nahm Mandy in den Arm. Hätte ich nicht von V erwartet…

Love is a Battlefield... [Gallavich]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt