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MEINE AUGEN FLIEGEN AUF, und mein Herz rast. Schweiß rinnt an den Seiten meines Gesichts und meines Halses herunter, mein ganzer Körper glüht vor Hitze. Ich blinzle gegen das Sonnen- licht an, das durch das gewölbte Fenster in den Raum fälle. Zuerst weiß ich nicht, wo ich bin. Langsam kommt meine Umgebung in Sicht.

Steinerne Wände erinnern mich daran, dass ich mich in einer Burg bei den Ash-Wölfen befinde. Ich liege auf einem weichen Bett, drehe mich auf die Seite und starre einen Schrank aus dunklem Holz an, an dessen Ecken kunstvoll geschnitzte Wölfe den Mond anheulen. Auf dem Boden liegt ein üppiger Teppich, der die Farbe von frischem Blut hat. So etwas Sauberes und Neues habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Ich rieche ihn überall auf dem Bett. Dušan. Sein Moschus- und Wolfsgeruch überflutet mich, genau wie damals in meinem Baumhaus. Dies ist sein Zimmer. Der Alpha hat mich in sein Bett gelegt, was mich verwirrt, wenn man bedenkt, dass er mich abrupt in den Warteraum für den Abtransport geschickt hat.

"Wie geht es dir?", fragt eine tiefe Stimme hinter mir. Ich drehe mich um und finde Lucien, der auf der Bettkante sitzt und mich besorgt anschaut.

"Du hast uns alle erschreckt, als du ohnmächtig wurdest und nicht mehr aufwachen wolltest."

"Meine Kehle ist trocken", krächze ich, schaue mich im Zimmer um und finde einen schwarzen Ledersessel am Fenster. Lucien greift zu dem Nachttisch neben ihm und holt ein Glas Wasser.

Ich blinzle ihn an und setze mich aufrecht im Bett auf. Dieser vertraute Schmerz pulsiert durch mich. Die Übelkeit hat mich stärker gepackt als früher, der Schmerz ist unerträglich. Was ist nur los mit mir? Mein Magen verkrampft sich, denn es wird mis keinen Vorteil verschaffen, wenn ich mich den Wölfen so krank zeige. Es wird mich an den unteren Rand ihrer Rudelhierarchie befördern... kaputt, um etwas anderes als ihre Sklavin zu sein.

Er reicht mir das volle Glas. Unsere Finger berühren sich, und ein Energieschub tanzt meinen Arm hinauf. Er breitet sich in mir aus und überwältigt mich mit einer sengenden Hitze. Ich verliere den Atem und schlucke schwer, versuche, das Gefühl, das mich zu diesem Alpha zieht, zu verdrängen. Alles an ihm verzehrt mich. Ein Teil von mir möchte nachgeben, ihn bitten, mich zu beschützen. Ein anderer Teil hasst diese Gedanken, aber mein Körper verrät mich.

Als ich meinen Blick zu ihm hebe, sehe ich, wie sich sein Wolf hinter diesen umwerfenden stahlgrauen Augen regt. Die, in die ich mich fallen lassen und in denen ich mich verlieren möchte.

Ash Wölfe, ein Leben was neu beginnt ( FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt