Die kalte Nachtluft umhüllte den Campus, als ich spät zurückkehrte. Vor dem Gebäude der Drittklässler wartete Satori geduldig auf mich. Sein verschmitztes Lächeln zeigte sich, als er mich sah, und er kam direkt auf mich zu."Na, wo warst du so lange? Irgendwelche Abenteuer, die du mir verschweigst?", lächelte er, als wäre alles wie immer. Ich versuchte, seinen Blick zu ignorieren, während ich einfach an ihm vorbeihuschen wollte. "Nirgendwo besonderes. Ich war einfach draußen." Satori, jedoch, ließ nicht locker. "Draußen? So spät noch und mit deiner Sporttasche? Du weißt, dass es gefährlich ist. Was würde Ushiwaka dazu sagen?" Die Erwähnung von Ushijima und der vorsichtige Ton in Satōris Stimme ließ meine Gedanken kurz verharren, aber ich schüttelte den Kopf und wich seinen Augen aus. "Es geht dich nichts an." In dem Wissen, dass ich nicht einfach an ihm vorbeigehen konnte, blieb ich stehen. Er kam näher, und ich spürte, wie mein Unbehagen wuchs. "Du kannst es mir doch erzählen, ich hätte dich abgeholt." Er versuchte, mir näherzukommen, aber meine Abwehrreaktion war instinktiv. Ich wich erschrocken zurück, und in seinem Gesicht spiegelte sich eine Mischung aus Verletzung und Verwirrung. "Reina, was ist los? Warum weichst du immer aus?" Böse hob ich meinen Blick. "Du weißt ganz genau wieso.", zischte ich. "Können wir nicht einfach darüber reden?", er stöhnte genervt auf und ließ seine Schultern erschöpft fallen. Ich versuchte wieder an ihm vorbeizugehen und dieser Unterhaltung auszuweichen. "Es gibt nichts zu besprechen. Lass mich einfach in Ruhe."
Doch Satori ließ nicht locker. Er war entschlossen, die Dinge zu klären, auch wenn ich das nicht wollte. Ich spürte, dass die Spannungen zwischen uns wieder hochkochten, und es schien keinen Weg zu geben, die Kluft zu überbrücken. "Ich mache mir nur Sorgen um eine Freundin. Ist das so falsch?", rief er laut als er mir hinterherging. "Du bist nicht mein Freund, Satori. Das hast du mir doch deutlich genug gezeigt.", gab ich patzig zurück. Das hat ihm den Rest gegeben. Er ging nicht weiter. Ich drehte mich nicht nochmal um. In meinem Zimmer angekommen, schmiss ich die Tür laut zu und knallte meine Sporttasche in die Ecke. Ich wollte gerade weinen, da klingelte mein Handy.
Ushiwaka hatte sich in den letzten 2 Tagen nicht gemeldet und meine Nachrichten kamen nicht an. Reon hatte mir erklärt, dass er zu Hause nicht überall Netz hat und ich mir keine Sorgen machen soll, dass er mich anrief, überrascht mich trotzdem. Überrascht griff ich nach dem Telefon. "Ushijima? Ist alles okay?" Die tiefe, ernste Stimme des Captains erklang am anderen Ende. "Hallo, Reina. Wie geht es dir?" Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. "Überrascht, aber gut. Wie ist es auf der Farm?" Trocken gab er mir wie immer nur die nötigsten Infos "Die Arbeit hier ist intensiv, aber es gibt viel zu tun." Ich konnte mir das Bild vorstellen: Ushijima auf der elterlichen Farm, umgeben von ländlicher Idylle und der winterlichen Stille. "Das ist hart. Du stellst dich bestimmt super an." "Es läuft gut. Das Wetter ist kalt, aber die Arbeit hält mich warm. Meine Eltern sind auch froh, dass ich ihnen helfe.", unser Ass klang müde. Es war auch schon spät. "Das ist schön zu hören. Ich hoffe, du hast trotzdem etwas Zeit für dich selbst." "Ein wenig. Und ich habe an dich gedacht, deshalb habe ich angerufen." Ein warmes Gefühl machte sich in meiner Brust breit. "Das ist schön zu hören. Ich denke auch viel an dich."
Ushijima's tiefe Stimme drang durch das Telefon. "Reina, ist alles in Ordnung? Du klingst anders." Ich war überrascht, dass ihm das auffiel. Er war nicht gut darin, die Stimmung zu lesen und dann auch noch am Telefon. Etwas stolz war ich schon. Ich zögerte einen Moment, während ich darüber nachdachte, wie viel ich ihm erzählen sollte. Bestimmte Dinge schienen zu komplex, um sie in einem einzigen Gespräch zu erklären. "Es ist kompliziert, Ushijima. Es gab Missverständnisse, und ich versuche, damit umzugehen. Die Sache zwischen mir und Satori ist noch nicht aus der Welt, aber es ist nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest." versichere ich ihm und spiele den Streit mit Tendo stark runter. "Ich verstehe. Das klingt nach einer schwierigen Zeit. Wenn du reden möchtest, bin ich hier." War das wirklich mein Freund da am anderen Ende? Hielt seine Oma ihm Schilder hoch mit Dingen, die er sagen sollte? Eine Träne rollte über mein Gesicht. "Danke, das bedeutet mir unbeschreiblich viel." "Du solltest das mit Satori klären. Das Team ist wichtig. Der Streit könnte die Dynamik beeinflussen.", sorgte er sich außerdem. "Es ist kompliziert zwischen uns. Lass uns einfach abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Ich will nicht, dass du dir unnötig Stress machst.", versuche ich ihn zu beruhigen. "Ich könnte mit Tendo sprechen, wenn du möchtest. Vielleicht könnte ich die Dinge klären.", bat er an. Ich zögerte, bevor ich antwortete. "Nein, ich denke, ich sollte das selbst in die Hand nehmen. Es ist meine Angelegenheit, und ich will nicht, dass jemand anderes sich einmischt." "Verstehe. Du schaffst das. Aber falls du Schwierigkeiten hast, lass es mich wissen.", gab er noch ernst dazu. Kurz darauf endete unser Gespräch.
Ich saß allein auf meinem Bett und ließ den vergangenen Tag Revue passieren. Der Vorfall mit Satori beim Winterturnier, fühlte sich wie ein Schatten über unserer Freundschaft an. Der Umstand, dass er nicht einmal versprechen konnte, dass so etwas nicht wieder passieren würde, nagte an meinem Vertrauen zu unserem Blocker. Ich wusste, dass es an der Zeit war, mit Satori zu sprechen und meine eigenen Grenzen klarzustellen. Neben meinen eigenen Gefühlen machte ich mir auch Sorgen um die Teamdynamik, meine Rolle als Managerin und die Freundschaft zwischen Ushijima und Satori. Es war eine komplexe Situation, die mich vor schwierige Entscheidungen stellte. Vielleicht musste ich als Manager aufhören und auf Abstand zu Satori gehen, damit meine Beziehung zu Ushijima und die Freundschaft der Beiden nicht leidet.
Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
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StudyBuddy (Eine Shiratorizawa FF mit OC)
FanfictionReina kam mehrere Monate zu spät von einem Austausch auf die Shiratorizawa. Sie hat weder großartige Interessen noch Freunde. Das muss sie schnell ändern! Als das Ass vom Volleyball Club Nachhilfe in Englisch braucht und Reina herausfindet, dass de...