Silva: Das Land der Nomaden, Tal der Riesen, Spielwiese der Finsternis: Kapitel 3
Das Verlangen ihr eine Schelle zu geben ist groß...allein für ihre Torheit schon. Doch ich kann nicht, sie...ich muss sie beschützen und ihr nicht noch Schaden zufügen, der eine Moment in Visca war schon schwierig...doch musste es sein. Ich glaube aber sie wird es nie ganz verstehen und ich habe nicht die Intention ihr es wieder und wieder zu erklären, dass die Welt nicht nur gut ist...also, halte ich sie so gut wie möglich von Ärger fern...am besten schon von mir. Allerdings fühl ich mich auch wieder wohler, wenn sie bei mir ist...das stört mich sehr. Dieses Widersprüchliche! Am liebsten würde ich hier alles zusammenbrüllen und auseinander reißen! Auch muss ich darauf achten Jinney nicht zu schaden...denn das könnte passieren, schneller als mir lieb ist.
Wenn wir jetzt durch den Wald schleichen, müssen wir immer ein Auge auf die Umgebung haben. Ich stelle Jinney auf den wackeligen Boden ab und stabilisiere sie. "Du musst jetzt auf jeden Schritt acht geben...es ist schon ein Wunder, dass bisher kein Arsch aufgetaucht ist", ein zerbrechender Ast kann schon ein Rudel dämonischer Wölfe anlocken...die machen noch mehr Lärm aber das wäre nicht das Schlimmste. Das lockt noch größere Tiere an, die will ich nicht in Jinneys Nähe wissen, ich kann mich nicht um alles gleichzeitig kümmern und darauf hoffen, dass ihr dabei nichts geschieht.
Bei der Anzahl an Monster hier würde ich selbst wahrscheinlich auch was abbekommen, sie sind flinker als Menschen und nicht wirklich vorhersehbar. Ich gebe Jinney noch strikte Anweisungen bevor wir gehen, "Wenn du ein Geräusch verursachst, verschwinde von der Stelle...möglichst Leise und klettere irgendwo hoch, nutze Dreck oder irgendwas anderes, um deinen Duft zu übertünchen", ihre Ohren sind ihre größte Stärke, die Sicht ist beeinträchtigt durch die Finsternis, der Geruchssinn ist auf großer Distanz beeinträchtigt, da die Gerüche hier im Wald intensiv sind...weshalb ich selbst auch nicht sagen kann, ob etwas in der Nähe ist oder nicht.
Ich zeige Jinney, dass sie mir nun vorsichtig folgen soll, der Weg ist einfach...eigentlich, wenn nicht dutzende Monster auf uns lauern könnten. Wir meiden Wege mit trockenen Sträuchern und vielen heruntergefallenen Ästen. Ich kann sie locker umgehen aber Jinney ist vielleicht nicht so grazil wie sie aussieht. Gelegentlich bleiben wir auch kurz mal stehen, weil ihr die riesigen schönen Lichtungen so gefallen, die Lichtungen von denen ich vorhin noch träumte..."Raihime", flüstere ich ganz leise. Wir sehen noch durch die Lichtungen ein paar Nomaden, wir halten uns bedeckt und beobachten sie etwas. Sie bewegen sich langsam, scheinbar ist es doch nicht so schlimm mit den Monstern hier. Im Wald selbst ist mir im Moment auch nur Rotwild aufgefallen. Es ist überhaupt nicht so wie ich es angenommen habe...als ich letztes Mal hier durch bin waren Monster in großer Zahl und nur wenige Nomaden unterwegs. Ich versuche etwas zu erschnuppern aber...ich rieche einfach gar nichts! Keine Monster, nichts Dunkles...
Hier scheint es friedlicher als sonst, haben die Nomaden den Ursprung hier ausfindig gemacht und dem ein Ende bereitet? Kann ich gar nicht glauben, da ich selbst daran scheiterte. Dazu braucht man die Priesterin des Lichts und die kann hier nicht gewesen sein, sie ist noch nicht soweit. So wie es scheint ist ihre Ausbildung erst seit wenigen Tagen vorbei...selbst dann braucht sie noch ihren Beschützer...hmm, ich hoffe ihr passiert nichts.
"Na los, gehen wir weiter", je tiefer wir hinein gelangen umso mulmiger wird es Jinney, sie spürt etwas....Ihre Angst ist ein Indikator für mich, dass hier etwas Übernatürliches stattfindet, sie krallt sich immer fester an meine Hand. Sie ist wie einer der Vögel, die man in Erzhöhlen verwendet, sie warnen einen vor Giftstoffen in der Luft. Bei Jinney ist es ähnlich sie als Sukkubus, eine Dämonin der irdischen Ebene spürt eben jene dämonische Präsens eher als ich...da meine dämonische Seite der oberen Ebene angehört und auch versiegelt ist. Das macht es mir doppelt so schwer. Normalerweise rieche ich sowas aber wie bereits erwähnt, sind die Gerüche des Waldes hier zu intensiv. Jinney tippt mich an, ihr ist etwas aufgefallen, "Siehst du das auch?", sie zeigt auf Etwas in der Luft, ich erkenne nichts aber ich werde mir das genauer anschauen.
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Tales of Sanguis
FantasyTales of Sanguis dreht sich um eine langsam sterbende Welt, die es zu retten gilt. Der Feind ist die Finsternis und ist omnipräsent. Um die Finsternis zu besiegen bedarf es einer sterblichen Priesterin des Lichts, mit unbeugsamen Willen. Unterstützu...