Arcadia, die Stadt der Reichen und der Sklaven: Kapitel 6
Nachts sind die riesigen Tore geschlossen aber ein kleineres Tor für einzelne Person ist stets geöffnet, wie es scheint und nur ein Wachmann, ziemlich lausig bewacht finde ich. Gut, man könnte jetzt sagen, wer soweit kommt, wird nicht als Bedrohung betrachtet werden und da ich mit offensichtlich hochqualitativer Ware ankomme, empfängt man mich herzlich.
"Schöne Nacht der Herr, wie ich sehe zu später Stunde noch beschäftigt", der Wachmann mustert mich von oben bis unten, dann Raihime und Jinney, "Sie sind nicht oft hier, nicht wahr? An so einen Riesen würde ich mich erinnern...egal, es hieß ein Kutscher würde hier mit einem Händler und der Ware ankommen...", ich unterbreche ihn gleich, er nervt mich schon, "Er hatte noch Zuhause zu tun aber er war so nett und hat uns ein Stück weit kutschiert...könnte ich eintreten? Meine Ware braucht schlaf, ich will nicht das sie morgen angeschlagen aussehen", ich wippe mit dem Fuß, versuche ungeduldig und etwas bedrohlicher zu wirken, damit er mich nicht länger volllabert.
"Natürlich, wie darf ich sie eintragen Herr...", ich antworte direkt, "Sanguis", darauf verschwand er kurz um die Ecke und bat uns dann hinein, "Da es schon sehr spät ist, empfehle ich das Gasthaus hier um die Ecke, es ist nicht luxuriös aber dort werden auch Sklavinnen bewirtet und keine Fragen gestellt. Nur Vorauszahlung, versteht sich", ein guter Rat, kam mir sehr gelegen. "Vielen Dank...", netterweise schnippte ich ein Goldstück zu ihm rüber. Nickend verabschieden wir uns voneinander.
Erst als wir genügend Abstand hatten, sprach Raihime wieder, "Das war einfach, und nett dass er uns ein sklavenfreundliches Gasthaus empfohlen hat..., da fühlt man sich gleich besser...", ich ziehe Rai mit dem Seil näher an mich, "Du bist und bleibst eine Göttin, ich könnte dich niemals anders sehen", sie lächelt, irgendwas schwirrt ihr gerade im Kopf herum, "Ach ja? Vielleicht sollte ich dich dann fesseln?", ich erwidere ihr Lächeln, mit dem Unterschied das man meine Zähne sieht. Langsam beuge ich mich zu ihr runter, meine Augen verändern sich wieder.
"Ich bitte darum, meine Göttin. Dann gehöre ich ganz dir...", sie errötet, als ich das mit meiner tieferen Stimme sagte, "Warte...was?! Du meinst...oooh...warum wird es wieder so heiß gerade?", ihr Atem wird schwerer, ihre Haut glänzt und ihre Augen strahlen wieder aber sie schaut sich verwirrt um. Ich neige meinen Kopf etwas zur Seite und schaue sie weiter an, sie sich dreht verlegen weg, "Lass das...bitte...", sie ist erregt, der Duft steigt mir in die Nase.
"Na gut! Dann lass uns gehen!", Raihimes Körper beruhigte sich nicht und Jinney schaute genervt weg, sie musste eben alles mit ansehen, auch wenn sie weg wollte aber ich hatte ihr Seil fest in der Hand...hatte doch einen Sinn, es bei ihr etwas fester zu binden. "Wo wolltest du denn hin? Du weißt schon, dass Arcadia der frauenfeindlichste Ort ist, den du besser nicht alleine erkundest, oder? Nur eine kleine Erinnerung daran...", einfach unglaublich...als würde man mit einer Wand reden.
"Ich weiß aber ich wollte mir das nicht anhören...oder ansehen", sie würde die Arme verschränken, wenn sie könnte aber die Fesseln machen es ihr unmöglich, frustriert lässt sie die Arme einfach hängen und geht voraus. So ist es brav, denke ich mir und Raihime schüttelte noch mit ihrem Kopf, während sie Jinney hinterherschaut, "War sie die ganze Reise schon so?", flüstert sie mich an, "Nicht ganz so schlimm...oder...keine Ahnung, ich weiß nicht wie lang genau ihre Magie mich schon beeinflusst hatte...es ist möglich, dass meine Wahrnehmung ihr gegenüber in dem Sinne getrübt war...erst spät in Visca ist mir wirklich aufgefallen, dass ich nicht ganz ich selbst bin. Ich kann nur nicht sagen, ob es von Anfang ihr Plan war mich zu bezirzen oder es sich nach und nach in ihren Gedankengang verwurzelt hat. Man merkt wie anhänglich sie mir gegenüber ist. Deshalb denke ich nicht, dass es annähernd ein Unfall war, die Magie auf mich zu wirken...dafür war es zu gezielt...vielleicht war es am Anfang ein Versehen aber nachdem ich ihr sagte, sie soll sich nicht auf mich einlassen, wurde es schlimmer", flüstere ich zurück, ihr fällt es wahrscheinlich schwer, das jetzt genauer zu verstehen aber besser kann ich es nicht erklären, da es letztendlich nur Vermutungen sind.
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Tales of Sanguis
FantasyTales of Sanguis dreht sich um eine langsam sterbende Welt, die es zu retten gilt. Der Feind ist die Finsternis und ist omnipräsent. Um die Finsternis zu besiegen bedarf es einer sterblichen Priesterin des Lichts, mit unbeugsamen Willen. Unterstützu...