Als ich gerade an einem Maisfeld vorbei lief, fiel mir auf, dass ich das jetzt bereits zum dritten Mal machte.
Drei Jahre.
Drei Jahre war ich nun hier.
Hier mitten auf dem Land, weg von jeglichen Shopping Läden und der Zivilisation, in der ich vorher fünfzehn Jahre gelebt habe.
Ich schüttelte mir die Gedanken aus dem Kopf und lief weiter, durch die leeren Straßen, bis hin zu meinem Haus.
"Hallo!", rief ich langgezogen durch die Tür, als ich rein ging und mir die Schuhe auszog. Ich bekam nur ein genervtes schnauben von meiner sechs Jahre jüngeren Schwester zurück, meine Mutter begrüßte mich kurz, mit einem warmherzigen Lächeln und telefonierte, mit ihrer Freundin und Arbeitskollegin weiter. Ich musste Gähnen, denn ich war mal wieder so müde nach diesen verdammten zehn Schulstunden und der zwei stündigen Busfahrt. Ich hatte zwar noch was zu tun und dass wusste ich auch, aber wenn ich erst um fünf Uhr nachmittags nach Hause komme, habe ich echt keinen Nerv mehr für irgendwas schulisches. Also schmiss ich mich erstmal ins Bett und schlief relativ schnell ein.Ein kalter Schauer überzog mich und ich wurde wach. Ich habe mich natürlich, statt unter die Decke, auf die Decke gelegt und das musste ich wohl mit einem kalten Windstoß bereuen. Als ich zur Quelle des Windes sah, erblickte ich ein komplett aufgerissenes Fenster. "Mama?", rief ich in der Länge, "Warum hast du mein Fenster aufgemacht?" Es kam keine Antwort, also musste ich wohl oder übel mein Fenster selber schließen. Jetzt wo ich eh schon stand konnte ich ja mal was essen, ich lief in die Küche und holte mir eine Portion Nudeln mit Tomatensoße in setzte mich an den Tisch zum Essen. Mitten beim Essen viel mir auf das der Fernseher garnicht lief, normalerweise sah meine Schwester doch immer Fernseher und meine Mutter würde doch normalerweise auch im Wohnzimmer auf dem Sofa liegen und schlafen. Das war alles etwas merkwürdig, weshalb ich schnell auf aß in alle Zimmer absuchte, doch ich konnte niemanden finden, nicht mal unseren kleinen Hund. Ich suchte weiter und fand letztendlich einen Zettel im Flur liegen.
-Wir sind morgen Abend wieder da! Essen müsste auch noch für morgen reichen. Bussi Mama-
Gut, das heißt also, Sturmfrei bis morgen Abend!
*Ring, ring!*
Plötzlich klingelte das Telefon und ich musste schon wieder suchen.
"Bitte nicht auflegen", dachte ich, weil ich es nicht fand.
*Ring, ring!*
Da! Gefunden!
"Hallo?"
*Düd.... Düd.... Düd....*
"Verdammt!", fluchend legt ich wieder auf und stellte das Telefon an die Ladestation.
"Wer das wohl war?", fragte ich mich, da die Nummer auf dem kleinen Display als Unbekannt angezeigt war. Ich überlegte kurz, schnappte mir mein Handy und schrieb meiner besten Freundin.~Hi
~Hey! Wie geht's?
~Gut, aber Sag mal hast du mich vielleicht gerade daheim angerufen?
~Äh... Nicht das ich wüsste.
~Ok
~Jop, hast du heute Zeit?
~Joa, wenn du willst kannst du gleich vorbei kommen!
~Ok, bin gleich da!Ich legte mein Handy wieder weg und räumte schnell mein Zimmer auf.
*Ding, dong!*
Ich rannte schnell zur Tür und riss sie auf. Doch gerade als ich meine Freundin stürmisch umarmen wollte, stockte ich in der Bewegung.
"Was machst du denn hier?", fragte ich den Jungen vor meiner Tür. "Ich hab dich angerufen, du bist nicht rangegangen." Hatte ich mich da gerade verhört? Der beliebteste Junge aus meiner Schule hat mich angerufen? Ich blinzelte ihn überrascht an: "Warum hast du mich angerufen?" "Ähm...", er kraute sich verlegen am Hinterkopf und wurde leicht rosa an den Wangen. Er lächelte und und sagte: "Ich wollte fragen ob du heute Zeit hast?" Ich starrte in mit großen Augen unglaubwürdig an, ich schluckte und fragte: "I... Ist das dein Ernst?" Er sah beschämt zur Seite und nickte leicht. Mein Mund öffnete sich leicht vor Erstaunen, doch da fiel mir wieder ein das meine Freundin doch gleich kommen wollte und ich wollte nicht, dass sie weis, dass er bei mir ist, schließlich ist sie schon seit Anfang des Jahres in ihn verknallt. Ich zog ihn schnell an seinem Arm in mein Haus und sagte: "Komm schnell" Ich zog ihn in mein Zimmer und sagte: "Versteck dich!" Er wollte gerade etwas erwidern, doch ich rannte schon wieder zur Tür die wieder klingelte. Ich umarmte meine Freundin und sagte schnell: "Bleiben wir doch draußen, das Wetter ist doch heute so schön!" Lachend willigte sie ein und half mir dabei zwei Gartenstühle, Polster, einen kleinen Tisch und eine Decke für den Boden raus zu holen und auf zustellen. "Warte hier ich hol uns was zum trinken!", rief ich ihr zu während ich wieder ins Haus lief. Ich ging schnell in die Küche und holte ein paar Getränke und Gläser raus und stellte sie vorerst in den Flur. Danach ging ich wieder in mein Zimmer, in dem ich meinem ungeladenen Gast erst mal die Lage erklären musste. Er saß auf meinem Bett und sah sich in meinem Zimmer um, er hatte mich gar nicht bemerkt, also räusperte ich mich und begann zu reden: "Sorry, dass ich dich gerade so grob hier reingestellt hab und dich alleine gelassen habe, aber eine Freundin von mir ist jetzt da und die ist schon voll lange in dich verknallt und wenn sie erfährt, dass du, äh... ich sag mal freiwillig, da bist, dann flippt sie noch aus, oder denkt, dass wir was hätten und ich will ihre Gefühle nicht verletzten, also bleib bitte einfach hier und warte bis sie gegangen ist, dann kannst du auch gehen." Ich drehte mich wieder um und wollte wieder in den Garten gehen, doch er hielt mich am Handgelenk fest. Ich drehte mich wieder zu ihm und sah ihn fragend an. Er schluckte und sah mir tief in die Augen. Von einer Sekunde auf die andere spürte ich plötzlich seine Lippen auf meinen. Geschockt starrte ich ihn an und er löste sich wieder von mir. "Ich liebe dich", hauchte er mir entgegen, doch ich konnte nicht reagieren.
"Hey! Wie lange brauchst du noch?!", wurde ich plötzlich, von meiner Freundin, von draußen, wieder in die Realität zurück geholt. Ich blinzelte und schüttelte meinen Kopf, um wieder klar denken zu können. Ich zog mein Handgelenk aus seiner Hand und rannte schnell mit den Getränken raus. "Bin da! Bin da!"
"Was hat den so lange gedauert?"
Ich bräuchte schnell eine Ausrede: "Äh... Ja, Mama hat mal wieder bisschen umgestellt, ich musste die Sachen erst suchen." Das war zwar gelogen, aber das war mir in diesem Moment egal. Ich konnte ihr ja wohl schlecht sagen, dass mich gerade ihr Schwarm geküsst hatte.
Wir redeten noch eine Weile, bis plötzlich ihr Handy klingelte. Ihre Mutter war dran, sie sagte sie soll jetzt nach Hause kommen. Also verabschiedet wir uns und sie ging. Ich lief wieder in mein Zimmer, doch dieses Mal wollte ICH eine Erklärung haben. Ich öffnete die Tür und stemmte erwartungsvoll meine Hände gegen meine Hüfte. Doch ich lies sie wieder schlaff an meinem Körper herunterhängen. Er schlief, wie ein kleines Baby, in meinem Bett. Ich überlegte und entschied mich ihn aufzuwecken, schließlich wollte ich mein Bett wieder haben. Ich rüttelte an seiner Schulter und rief: "Aufstehen! Aufstehen, Schlafmütze!" Er quengelte etwas herum, bevor er blinzelte, sich den Sand aus den Augen reib und sich streckte.
"Das sieht so süß aus. NEIN! Was denk ich da?!", ermahnte ich mich selbst, Kopf schüttelnd.
Satt sich aufzusetzen, zog er mich zu sich runter, in mein Bett und drückte mich an sich. Meine Hände lagen auf seiner Brust und wir sahen uns in die Augen. Mein Herz schlug immer schneller und die Röte stieg mir ins Gesicht. Er lächelte mich warmherzig an und mein Gesicht wurde, gefühlt zu einer Tomate. Er lachte kurz.
"Du siehst aus wie eine Himbeere. Ich liebe Himbeeren.", mit diesen Worten gab er mir einen Kuss auf die Stirn. Seine Lippen waren weich und sein Geruch war atemberaubend.
Er sah mir mit seinen wundervollen Augen in meine und hauchte verführerisch: "Egal, wieviel mich wollen. Ich will nur dich." Meine Augen weiteten sich schon wieder und er küsste mich wieder auf den Mund, doch dieses Mal erwiderte ich und schloss entspannt meine Augen.
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Es braucht Zeit...
Random...bis eine Rose so schön blüht und genauso lange braucht die Liebe auch, um in ihrer vollen Pracht zu erblühen. So ich Probier mich mal an One Shots! Kein Plan ob ich, das...