POV Mexi
Rezo und ich betraten nun einen riesigen Raum. Als ich hinein sah erkannte ich sofort Ju auf einem Stuhl, ziemlich in der Mitte des Raumes. Hinter ihm stand eine Frau und hielt ihm ein Skalpell an den Hals. Fuck, wo sind wir hier nur rein geraten?
"Kein Schritt näher sonst ist Ju tot." sagte sie sofort sehr überzeugt als wir den Raum betraten.
"Lena, hey wir können doch darüber reden. Du warst doch eigentlich eher auf mich wütend und nicht auf Ju. Lass mich und Ju doch tauschen, dann hast du den den du eigentlich haben willst." sagte Rezo ruhig und bedacht. Ich merkte ganz genau wie er jedes seiner Worte sehr überlegt auswählte um nichts falsches zu sagen.
Wer war diese Lena? Und woher kannte Rezo sie? Und warum war sie offensichtlich wütend auf Rezo? Und warum hatte sie Ju in ihrer Gewalt?
Gespannt stand ich nun neben Rezo im Eingang von dem Raum und beobachtete die Reaktion dieser Lena. Sie sah Rezo mit einem skeptischen, misstrauischen Blick an.
"Also gut. Da drüben ist noch ein Stuhl. Bring ihn mit her und setz dich drauf. Und eine falsche Bewegung mein Lieber und Ju ist tot." sagte sie dann dennoch und deutete auf einen Stuhl, der an einer Wand stand.
Rezo ging langsam los. Darauf bedacht nichts falsches zu machen und nahm such dann den Stuhl und stellte ihn knap neben Ju ab und setzte sich auf eben jenen.
Ich hingegen stand immer noch völlig überfordert von der Situation in der Tür. Weder wusste ich wer diese Lena war noch warum sie anscheinend etwas gegen Ju und Rezo hatte. Und ich wusste nicht was ich tun sollte. Konnte ich überhaupt was tun? Eine falsche Bewegung und sie bringt Ju um. Das konnte ich unmöglich riskieren.
Lena zog aus einem Rucksack, der hinter Ju, an seinen Stuhl gelehnt stand Handschellen heraus. Darauf bedacht, dennoch nie das Skalpell von Jus Hals zu entfernen.
Sie reichte die Handschellen Rezo. "Fessel dich selbst, zuerst die Beine." sagte sie und Rezo nahm die Handschellen sofort entgegen und tat was ihm gesagt wurde.
Als er an dem Beinen gefesselt war reichte sie ihm erneut Handschellen. "Und jetzt die Arme. Der kleine Mexi hilft dir bestimmt dabei" sagte sie und sah mich mit einem warneneden Blick an auch ja nichts falsches zu machen.
Mein Körper bewegte sich wie ferngesteuert auf Rezo zu. Schließlich blieb ich vor ihm stehen und schloß die Handschellen zunächst um die Armlehne und dann um Rezos Handgelenk. Rezo sah mich dabei die ganze Zeit eindringlich an und zeigte mir an das es ok war. Das ich alles richtig machte.
Ich hingegen war mir da nicht so sicher. War das wirklich schlau? War es eine gute Idee Rezo gegen Ju auszutauschen? Und wer sagte überhaupt, dass sie Ju freilassen würde nachdem Rezo nun gefesselt war? Vielleicht hatte sie jetzt einfach nur 2 von 3 Personen gefesselt anstaat nur eine. Machte diese Aktion das ganze nicht nur noch schlimmer?
Aber ich vertraute Rezo. Ich kannte diese Lena nicht, kannte die Vorgeschichte nicht. Ich wusste nicht was hier vor sich ging. Rezo hingegen schon. Und Ju wahrscheinlich auch. Und er hatte auch nichts gegen diese Aktion gesagt.
Intuitiv sah ich rüber zu Ju. Er sah gar nicht gut aus. Er schaute mit einem leeren Blick gegen die Wand. Ich fragte mich ob er überhaupt so richtig mitbekommen hat was gerade passiert war. Er sah nicht danach aus als hätte er es mitbekommen. Verdammt Ju was hat sie nur mit dir gemacht? fragte ich mich während ich ihn genauer betrachtete.
Ein Schnitt an der Wange, einer an der Brust und einer am Arm. Der Schnitt am Arm sah übel aus, tief und lang und es quoll immer noch Blut heraus. Und ansonsten sah ich auch einige rote Streifen an den Hautstellen, die frei lagen. Sie waren überall verteilt. Sie sahen echt übel aus und delten teilweise, die Haut sehr unschön ein. Was hatte er nur ertragen müssen und wie lange? Ich hatte keine Antwort darauf und auch keine Zeit weiter darüber nachzudenken.
Kaum hatte ich die Fesseln geschlossen wechselte Lena blitzschnell von Ju zu Rezo hinüber und hielt nun ihm das Skalpell an den Hals. In der anderen Hand hatte sie aber offenbar auch noch eine Klinge inzwischen. Den schneller als ich gucken konnte, zog sie diese über Rezos Arm.
"Du wirst dafür bezahlen was du getan hast. Ihr alle beide." sagte sie gehässig.
Rezo hingegen blieb ruhig, trotz der Verletzung, die er bereits erleiden musste.
"Wir hatten einen Deal. Ju und ich tauschen. Ich sitze jetzt gefesselt hier also lass Ju frei." sagte er ruhig. Wie kann er in dieser Situation nur so ruhig bleiben?
Ich sah wie Lena kurz darüber nachdachte. Dann allerdings reichte sie mir doch tatsächlich einen Schlüssel.
"Na los befrei ihn." sagte sie und sofort ging ich rüber zu Ju und entfernte die Fesseln von ihm.
Als er frei war stützte er sich langsam auf und versuchte aufzustehen allerdings fiel er sofort nach vorne um bei dem Versuch.POV Ju
Mein Körper fühlte sich nicht mehr nach meinem Körper an. Nach all den Stunden hatte ich irgendwie die Kontrolle über meinen Körper verloren. Und so fiel ich auch unweigerlich um als ich versuchte aufzustehen.
Hinter mir hörte ich sofort, das gehässige Lachen von Lena. Mexi hingegen kniete sich direkt zu mir und half mir beim aufstehen indem er mich stützte.
Das Stehen fiel mir immer noch schwer, trotz Mexis Hilfe. Alles an meinem Körper tat mir weh.
"Also gut ich hab meinen Teil des Deals erfüllt. Ihr beide habt getauscht. Was danach passiert hab ich nie gesagt. Also Ju komm doch mal hier rüber zu Rezo." sagte sie und sofort hatte ich Angst. Was hatte sie jetzt noch mit uns vor.
Vorsichtig ging ich auf Rezo zu. Immer noch gestützt von Mexi weil ich es alleine nicht geschafft hätte. Kurz vor Rezo kamen wir zum stehen.
"Mexi lass ihn los. Er verdient deine Hilfe nicht." sagte sie zu Mexi. Und erst jetzt wurde mir bewusst, dass sie gegen Mexi nicht wirklich was hatte. Damals als das ganze passiert war kannten wir Mexi noch nicht wirklich. Kannten ihn nur über seinen Kontent aber nicht persönlich. Und jetzt wurde er hier dennoch irgendwie mit rein gezogen. Aber Lena würde ihm nichts tun solange er genau das tat was sie sagte weil sie eben keinen Groll auf ihn hegte. Da war ich mir sicher.
Mexi sah mich fragend an. Für ihn musste das alles so verwirrend sein. Er wusste überhaupt nicht was hier vor sich geht. Wuste nicht was richtig und was falsch ist.
Ich nickte ihm bestätigend zu, versuchte ihm zu vermitteln einfach zu tun was sie sagt und so ließ mich Mexi los. Sofort sackte ich wieder zusammen und kniete nun vor dem Stuhl auf dem Rezo saß. Meine Knie taten mir sehr weh durch den Aufprall. Aber ich ignorierte den Schmerz.
"Nicht mal alleine stehen kann er. Du bist so ein Schwächling. Wie konnte ich nur je was für dich empfinden?" sagte sie als sie sich das ganze ansah.
Dann reichte sie mir, die Klinge in ihrer Hand. Was hatte sie nur jetzt wieder vor? "Also gut. Ju ich möchte, dass du Rezo Schnitte zufügst mit dieser Klinge. Und denk dran was ansonsten passiert." sagte sie und deutete mit dem Kopf auf das Skalpell, dass sie Rezo immer noch an den Hals hielt.
Unsicher sah ich auf die Klinge. Ich kann das nicht. Ich kann Rezo doch nicht verletzen. Wie sollte ich das jemals können?
Ich sah bereits wie meine Hand anfing zu zittern. Selbst mein Körper wehrte sich dagegen das zu tun. Ich kann das einfach nicht.
"Hey Ju, es ist ok. Tu was sie sagt. Ich werde dir deshalb nicht wütend sein" redete Rezo ruhig auf mich ein. Nein, es ist nicht ok. Ich kann dir nicht weh tun sagte ich in Gedanken.
Im nächsten Moment spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Mexi hatte diese auf meine Schulter gelegt und sich neben mich gekniet.
"Tu es Ju. Ich hab einen Plan. Vertraust du mir?" sagte er knapp um keinen Verdacht zu erregen. Schließlich flüsterte er mir gerade ins Ohr. Er tarnte es aber als einfache Körpernähe um mich zu beruhigen und mir Mut zu machen. Kaschierte fantastisch, dass er mir etwas sagte.
Ob ich Mexi vertraute? Natürlich tat ich das. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Und Rezo würde es ebenso tun. Also sollte ich es wohl in seine Hände legen wenn er sagte er hatte einen Plan.
Schließlich hatte ich keinen und wenn ich nichts tat würde Rezo noch von ihr getötet werden. Wir brauchten also dringend einen Weg hier raus.
Die Worte von Mexi und seine Nähe hatten dafür gesorgt, dass mein Hand aufhörte zu zittern. Ich werde es tun. Ich werde auf dich vertrauen, Mexi.
Mexi hatte offensichtlich meinen Entschluss an mir ablesen können, denn er sagte nochmal: "An den Beinen, möglichst weit unten." bevor er sich wieder von mir entfernte.
"Hast dus dann Mal kleines Weichei Ju? Ich warte hier nicht ewig." sagte Lena wieder. Vorsichtig schob ich Rezos Hose ein Stück nach oben um Mexis Aufforderung nachzukommen an den Beinen zu schneiden.
Ich sah nochmal zu Rezo hoch, doch dieser sah mich zustimmend an und dann sah er zu Mexi herüber. Gut, ich schätze er hatte mitbekommen das wir einen Plan hatten. Oder naja eher Mexi.
Langsam setzte ich den ersten Schnitt auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte.POV Mexi
Wiederwillig beobachtete ich wie Ju den ersten Schnitt machte. Ich wollte nicht, dass Rezo verletzt wurde aber ich wusste mein Plan konnte nur so funktionieren. Also konzentrier dich Mexi. Alles hängt jetzt von dir ab. Die beiden vertrauen dir.
Und damit nahm ich meinen Blick weg von Jus Hand und blickte zu Lena nach oben.
Und tatsächlich es funktionierte. Wie ich es mir gedacht hatte wollte Lena sehen wie Ju Rezo verletzte. Sie wollte es sich mit ansehen. Und da Ju Rezos Beine verletzte musste sie sich dafür weit nach vorne lehnen. Sie setzte deshalb ganz kurz das Skalpell nicht mehr richtig an Rezos Hals an. Es konnte funktionieren.
"Schneit gefälligst tiefer. Du weißt doch wie das geht. Also stell dich nicht so an." meckerte Lena gerade Ju an.
Ju sah nochmal kurz zu mir und ich nickte ihm zu. Ja, mach weiter. Beim nächsten Schnitt könnte ich es schon schaffen.
Und so schnitt Ju beim nächsten Mal tiefer. Und Lena ergötzte sich an diesem Anblick. Lehnte sich weit nach vorne um das Blut aus der Wunde quellen zu sehen.
Das Skalpell: es ist weit genug weg. Jetzt oder nie.Was meint ihr klappt Mexis Plan?
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Liebe ist kompliziert (Juzofy)
FanfictionWenn zwei sich lieben leidet der dritte. Zumindest ist es das was Ju empfindet als Mexi und Rezo sich immer und immer näher kommen und er sich immer mehr ausgegrenzt fühlt.