Erwischt

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Ich fand mich am Tisch der Karasuno wieder, umgeben von angeregten Gesprächen und dem verlockenden Duft von Ramen. Der Abend versprach gesellig zu werden, doch meine Nervosität nahm zu, als Akaashi sich schräg vor mich setzte. Trotz meiner Bemühungen, mich auf die Gespräche am Tisch zu konzentrieren, konnte ich nicht umhin, meinen Blick immer wieder zu Akaashi schweifen zu lassen. Warum muss das so kompliziert sein?, dachte ich und versuchte, die lebhaften Unterhaltungen am Tisch der Karasuno zu genießen. Die Anspannung zwischen uns war förmlich spürbar, und unsere Blicke trafen sich gelegentlich. Ein Seufzen entrang sich meiner Kehle, während ich mir vornahm, mich zu entspannen. Vielleicht sollte ich versuchen, einfach normal mit ihm zu reden. Es ist nur ein Abendessen, nichts weiter. Doch die Erinnerungen an vergangene Streitigkeiten und meine unklaren Gefühle machten es schwer, diese Normalität zu finden. Die Geräusche des Restaurants, das Klirren von Geschirr und das fröhliche Treiben am Tisch der Karasuno bildeten einen Hintergrund für meine inneren Gedanken. Ich überlegte, wie ich den Abend trotz der angespannten Atmosphäre genießen könnte.

Entschlossen trat ich nach draußen, um etwas frische Luft zu schnappen. Die Nachtluft umhüllte mich, und ich versuchte, die aufgestaute Anspannung loszulassen. Kurz darauf hörte ich Akaashis leise Schritte hinter mir. Er schien meiner Entscheidung zu folgen, und wir blieben vor dem Lokal stehen. "Reina, können wir kurz reden?" Akaashis Stimme klang ruhig und behutsam. Ich seufzte leise und drehte mich zu ihm um. "Was gibt es, Akaashi?" Meine Stimme verriet meine Erschöpfung, und ich spürte, wie meine Geduld langsam schwand.  Akaashi schien eine Entschuldigung auf den Lippen zu haben, doch bevor er überhaupt beginnen konnte, blockte ich ab. "Akaashi, es ist okay. Vergiss es einfach", sagte ich, ohne ihm wirklich die Chance zu geben, sich auszudrücken. Er schien kurz zu zögern, aber ich war nicht bereit, die Tür für ein Gespräch von damals zu öffnen. Die Vergangenheit war vergangen, und ich wollte nicht, dass sie wieder hochkam. "Reina, ich wollte nur..."

"Reina?", eine vertraute Stimme unterbrach den Setter. Die Überraschung in Reons Gesicht war nicht zu übersehen, als er mich mit Akaashi sah. Ich versuchte, meine eigene Verwirrung zu verbergen und tat so, als sei alles normal. "Hey, Reon! Das ist wirklich ein Zufall, dich hier zu treffen", sagte ich mit einem unschuldigen Lächeln. Ich hatte doch noch niemandem erzählt, dass ich bei der Karasuno bin, so sollten sie es sicher nicht erfahren. Obwohl ich doch nichts falsch mache, oder? Bei Reon war ein hübsches Mädchen mit längeren schwarzen Haaren. Reon lächelte zurück, aber ich konnte sehen, dass er etwas skeptisch war. "Was machst du hier? Und wer ist das?" Er deutete auf Akaashi, der höflich nickte, aber ruhig blieb. "Das ist Akaashi von der Fukurodani." erklärte ich so wenig wie möglich und hoffte, dass Reon die Unsicherheit in meiner Stimme nicht bemerkte. "Stimmt, tut mir leid.", er gab dem Setter die Hand. "Kleine Welt. Das ist meine Freundin Tsuyu.", er deutet auf das Mädchen und ich verbeugte mich kurz vor ihr. Mir war nichtmal bewusst, dass Reon eine Freundin hatte. Unbehagliche Stille machte sich unter uns 4 breit. "...Wir sind auf dem Weg zur Schule, willst du deine Sachen holen? Dann nehmen wir dich mit.", Reon spürte, dass etwas nicht stimmte. Da ich fertig mit essen war, nahm ich sein Angebot an. Ich ging zurück ins Lokal und ließ die 3 draußen stehen. Schnell verabschiedete ich mich von der Karasuno und der Fukurodani.

>> Reon sah Akaashi genau an. "Wieso bist du hier?", fragt er plumpt. "Wir hatten ein Trainingsmatch gegen die Karasuno.", erklärt er ruhig. Reon nickte. "Und woher kennst du Reina nochmal? Ihr hattet euch auch schon beim Winterturnier unterhalten.", schob der Angreifer nach. "Wir waren auf einer Schule.", Akaashi blieb ganz locker und steckte seine Hände in die Hosentasche. Bevor Reon weiter Nachhaken konnte kam Reina hastig aus dem lauten Lokal. Zusammen brachten sie Tsuyu zu ihrem Dorm, danach suchte Reon das Gespräch.<<

"Ja, also deine Freundin?", lächle ich den Riesen an. Er blieb stehen. "Reina, was ist los?", fragt er ernst, aber sanft. Ein leichtes Unbehagen überkam mich, und ich wusste, dass ich die Wahrheit nicht länger verbergen konnte. "Nun ja, es ist etwas Unerwartetes passiert... Ich bin als Ersatzmanagerin für das Karasuno-Team eingesprungen. Es ist nur vorübergehend während der Winterferien!", gestand ich vorsichtig und unsicher. Reon runzelte die Stirn und schien überrascht. "Ersatzmanagerin bei der Karasuno? Das ist wirklich überraschend... Hast du Satori oder Ushiwaka davon erzählt?", hakt er weiter nach.  Ich seufzte leicht. "Nein, es kam alles sehr plötzlich, und ich wollte nicht, dass es zu einem großen Thema wird. Außerdem wollte ich es selbst erst verstehen, bevor ich es anderen erzähle." Reon nickte langsam, schien aber noch nicht ganz überzeugt. "Also, wie ist es da? Bist du zufrieden damit?" Ich musste leicht lächeln. "Es ist anders, aber es ist auch auf seine Weise interessant. Ich habe viel zu tun, und das Team ist wirklich nett. Es sind nur die Winterferien, also mache ich das Beste daraus." Unser Angreifer sah mich ernst an und sprach mit nachdenklicher Stimme: "Reina, ich vertraue dir, aber du solltest wirklich darüber nachdenken, ob es klug ist, diese Sache für dich zu behalten. Ich meine, du bist jetzt Teil eines anderen Teams – das ist nicht nur so harmlos, wie es vielleicht scheint. Wenn du es den anderen nicht erzählen kannst, dann frage dich, warum das so ist. Es könnte mehr dahinterstecken, als du denkst. Dein Geheimnis ist aber erstmal sicher bei mir, als es drauf ankam konntest du immerhin auch dichthalten."

Seine Worte durchdrangen meine Gedanken, und ich spürte, wie ein Stich der Unsicherheit durch mein Herz ging. Hatte ich wirklich alle Aspekte meiner Entscheidung bedacht? War es fair gegenüber meinem Team, meinen Freunden, meine Verbindung zu Shiratorizawa? Reon hatte recht – es war an der Zeit, ehrlich zu mir selbst zu sein und zu überlegen, ob ich meine Beweggründe verstehen konnte.

So endete der Abend für mich wieder in Unsicherheit und mit einem vollen Kopf.



StudyBuddy (Eine Shiratorizawa FF mit OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt