Kapitel 14

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*Marks Sicht*
Zum gefühlten hundertsten mal zog ich den Pfeil aus der Zielscheibe. Es war eigentlich Zeitverschwendung. Ich traf immer ins Schwarze. Schließlich war meine Göttin Artemis, die Göttin der Jagt. Schon als ich das erste mal einen Bogen in die Hand genommen hatte, wusste ich damit umzugehen. Gerade als ich einen weiteren Pfeil auf die Sehne legte hörte ich Schritte und Stimmen.
"Und das ist der Trainingsraum. Hey Mark." Ich sah zu Melina, die anscheinend Alexa das Haus zeigte.
"Mark kann dir bestimmt das Bogenschießen beibringen."
Ich hob die Augenbrauen und sah Melina an.
"Und was soll das bringen?" Melina stutzte und sah mich traurig an. Ich wusste das ich sie mit meinem verhalten verletzte, aber ich konnte nichts dagegen tun. So war ich jetzt nunmal.
"Damit sie sich besser verteidigen kann und..." flüsterte Melina und sah mich unsicher an.
"Seid fünfhundert Jahren sterben alle erwählten die Persephone hatte. Wieso sollte es bei ihr anders sein? Ich werde meine Zeit jedenfalls nicht mit falscher Hoffnung verschwenden." Melina sah mich mit großen Augen an und war verdammt blass geworden. Ich wollte ihr keine Angst machen, aber wieso verstand sie nicht das es keinen Sinn machte? Alexa hatte die gegenteilige Verwandlung durchgemacht. Ihre Wangen waren stark gerötet und ihr Blick brannte sich förmlich in meinen.
"Ich weiß nicht wieso du mich nicht leiden kannst. Eigentlich ist es mir auch vollkommen egal. Aber lass das nicht an deiner Schwester aus! Wenn du nen Emotionalen Knacks hast dann geh zum Artz, aber wir können da nichts für klar?" fauchte sie mich an. Ich sah sie unbeeindruckt an. Sie hatte recht, dass wusste ich. Ich ließ das immer an meiner Schwester aus. Oder an Tim. Ich seufzte.
"Tut mir leid Melina." Sie nickte nur und hatte Tränen in den Augen. Ich ging an ihnen vorbei und drückte Melina einen Kuss auf die Stirn. Sie erstarrte und sah verwirrt zu mir hoch. Ich wusste warum. Das letzte mal das ich sie geküsst hatte war bestimmt schon zwei Jahre her. Ich lächelte sie schwach an. Es viel mir viel schwerer als es sollte, aber ich lachte so selten, das selbst ein kleines Grinsen reicht, damit Melina luftsprünge machte. Sofort erwiderte sie das lächeln.
"Bringst du ihr Bogenschießen bei?" Sofort verflog mein lächeln und ich sah Melina nachdenklich an. Dann Alexa. Sie sah nicht aus als könnte sie mit Bogen umgehen.
"Na schon ich versuchs." gab ich um des Friedens willen nach.

Persephones erwählteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt