D A P H N E
Der verdammt starke Whiskey, den Devil uns vor die Nase gestellt hatte, hob meine Laune wieder an. Mich im Bad im Spiegel betrachtend, bürstete ich mir die langen Haare. Ich hatte jetzt endlich etwas zum Anziehen gefunden, das mich zufrieden stellte. Da es nicht nur eine Studenten-Party, sondern auch eine Clubnacht war, hatte mich die Outfitsuche zum Verzweifeln gebracht.
So schicke Klamotten, wie man für solche Events brauchte, besaß ich noch nicht einmal. Ich musste mir eingestehen, dass ich nicht ein sexy Kleid in meinem Kleiderschrank hatte. Etwas, das ich bald ändern würde. Es war wirklich an der Zeit, shoppen zu gehen. Nicht nur, weil mein neues Leben hier andere Voraussetzungen an meine Kleidung stellte, sondern auch, weil bald Dinas Hochzeit war. Noch so ein Event auf das mein Kleiderschrank nicht vorbereitet war.
Für heute war ich nochmal glimpflich davon gekommen. Ich hatte mir mit einer meiner engen, schwarzen Jeans und einem schwarzen Body ein sexy Outfit zusammengestellt. Der Body war von Dina. Ich hatte ihn zum Spaß einmal in ihrem Zimmer anprobiert, als sie nicht zuhause war und ihn dann heimlich behalten. Wenn sie das herausfand, würde sie mich einen Kopf kürzer machen. Aber dieses Geheimnis, nahm ich mit ins Grab. Also gab es keinen Grund zur Sorge.
Der Body war wie ein Korsett. Er hatte schmale Träger, war vorne mit Spitze besetzt und stellte meine Brüste aus, wie ein Museum sein schönstes Kunstwerk. Der Ausschnitt war wirklich verdammt tief. Nicht billig, aber gewagt. Und das war genau das, was ich heute wollte. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis, mich richtig schick zu machen, mich sexy zu fühlen und diese seltene Gelegenheit Auszugehen, vollkommen auszukosten.
Die passenden Schuhe hatte ich ebenfalls schon im Kopf. Mein einziges Paar schwarzer Pumps, bei denen ich mich noch nicht einmal mehr erinnerte, wann ich sie gekauft hatte. Ich hatte sie nur einmal angehabt. Bei einem Bewerbungsgespräch. Irgendwie ahnte ich schon, dass sie meine Zehen abdrücken und mich den ganzen Abend quälen würden. Aber heute war es mir das wert.
Während der Lockenstab aufheizte, kramte ich in meiner Kosmetiktasche. Irgendwo hatte ich doch noch einen schwarzen Kajalstift gehabt. Bingo! Ich fand ihn ganz unten, wo auch meine einzige Lidschattenpalette hingerutscht war. In Erinnerung an ein Make Up Tutorial, das ich mal gesehen hatte, trug ich graubraunen Lidschatten auf und betonte den inneren Bereich mit einem glänzenden Silberton. Nach einem Blick auf die Uhr, wurde ich risikofreudig und wagte mich sogar noch an einen Lidstrich heran, der mir Gott sei Dank auch gelang.
Vor dem Ganzkörperspiegel in meinem Zimmer stehend, musterte ich mich lächelnd. Na also. Geht doch. Perfekt!
Ich schnappte mir die kleine Handtasche, in die ich mein Handy, den Haustürschlüssel, Taschentücher, einen Lippenstift zum Nachschminken, Puder und meinen Geldbeutel quetschte. Noch ein abschließender Spritzer Parfum – Fertig.Zu spät, wie immer, kam ich um kurz nach 10 ins Wohnzimmer und scheuchte die Jungs auf. Zum Glück hatten sie sich schon frühzeitig gerichtet und mich im Bad nicht unterbrochen.
Sie hatten sich zum Zeitvertreib offenbar eine Konsole an den großen Fernseher über dem Kamin angeschlossen. Jeweils auf einem der beiden Sofas sitzend, stützten sie sich mit den Controllern in der Hand auf ihren Knien ab. Devil grölte. Ein Spiel, eins gegen eins, in dem zwei Charaktere gegeneinander kämpften.Sie konnten ihre Augen nur schwer vom Bildschirm losreißen. »Können wir los? Sandra wartet sonst auf uns«, fragte ich, um mich bemerkbar zu machen.
Helio legte den Controller auf den Couchtisch, während Devil ihn unbedingt noch besiegen wollte. »Gleich.«
Es dauerte nicht mehr lange, was aber vor allem daran lag, dass Helio nicht mehr mitspielte.Meine Mitbewohner sahen ziemlich gut aus. Devil trug Slipper, eine schwarze Hose, ein schwarzes Hemd und Schmuck. Und Helio eine hellgraue Hose mit weißem Hemd und Sneaker. Das ganze Wohnzimmer roch nach ihren Parfums. Testosteron en masse.
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Celesdeal - Ein himmlischer Pakt (Band 1)
RomanceDie zwanzigjährige Daphne möchte nichts weiter als in Ruhe Kunst zu studieren. Als sie kurz vor Studienbeginn verzweifelt nach einer Bleibe sucht, treten plötzlich zwei Kerle in ihr Leben. Devil behauptet tatsächlich der Teufel zu sein. Und Helio wi...