Zwischen Bionic und Superkräften

Zweifel

„Kaz?"
Verwundert schaute ich zu dem jungen Mann, der vor dem Ausgang zu Davenports Autofabrik stand.
„Was machst du denn hier?"
„Na, ich hole dich ab."
Mein Blick wanderte zu David, der sich neben mir befand.
„Du hattest gar nicht erzählt, dass du in einer Beziehung bist", sagte er verwundet.
Ich lachte.
„Nein, das bin ich auch nicht. Wir sind nur Freunde."
„Nun gut. Ich muss los. Euch einen schönen Tag."
David lächelte uns schnell an, hob noch kurz eine Hand zum Gruß und machte sich auf den Weg zu seinem Auto.

„Wer ist das denn?", wollte Kaz sogleich wissen.
„David. Einer meiner Arbeitskollegen."
„Bisschen alt für dich, findest du nicht", zog er mich auf und bekam sofort seine Rache dafür, indem ich ihm einmal fest gegen die Schulter haute.
„Was denn? Als dein bester Freund ist es meine Aufgabe, andere Männer zu prüfen. Nicht dass du auf die Idee kommst, einen totalen Vollpfosten zu daten."
Breit grinsend schaute ich ihn an.
„Meinst du so jemanden wie dich?"
„Hey!", jammerte er sogleich.
„Okay, Schluss damit. Lass uns nach Hause. Ich habe keine Lust, hier den ganzen Abend zu verbringen."
Das war das Stichwort, um sich zu meinem Auto zu begeben."

„Warte warte, du hast ein Auto? Du hast einen Führerschein?"
„Wieso bist du so erstaunt?", lachte ich, während ich zur Fahrertür einstieg.
„Weil du nie etwas gesagt hast."
„Ja... Das mag sein", murmelte ich.
„Mir war in den letzten Wochen nicht wirklich zum Schreiben zumute."
Kaz seufzte.
„Hängst du immer noch an ihm?"
Eigentlich ein Thema, dass ich vermeiden wollte.
„Chase hat sich nie wieder gemeldet. Es ist endgültig vorbei. Also lass uns bitte nicht darüber reden."
Ich startete den Wagen und fuhr los.

„Das Ding ist auch von Davenport?", fragte Kaz nach einer ganzen Weile, in der Stille herrschte.
Ich nickte als Antwort.
Nachdem die Mittelkonsole und die Bildschirme genau begutachtet waren, begann Kaz wild irgendwelche Knöpfe zu drücken.
„Was wird das?", wollte ich etwas misstrauisch wissen.
Ich halte nicht wirklich darauf Lust, dass er alle meine Einstellungen verstellte.
„Was stimmt mit Davenport eigentlich nicht. Ich meine, ich bin auch ein Nerd, aber das ist doch nicht mehr normal."
Lachend gab ich ihm recht. Aber das war wohl in der ganzen Familie so. Obwohl Leo nicht blutsverwandt mit ihnen war, fing er auch schon an, so zu werden.

Als wir ankamen, öffnete Kaz die Tür. Ich hatte ihn extra meinen Schlüssel dagelassen, falls er doch hinauswollte.
„Ich war übrigens einkaufen...", platzte er einfach so heraus.
Ich hielt in meiner Bewegung Inne und schaute ihn erstaunt an.
„Wer bist du? Wo ist der echte Kaz?"
Er lachte nur.
„Was denn! Du hattest nichts im Kühlschrank. Außerdem hatte ich Lust auf Pizza!"
„Weißt du, wenn es nicht um Pizza gehen würde, wär ich mir nicht sicher, ob du vielleicht ein Doppelgänger bist."

Ich ging zusammen mit ihm in die Küche und schnappte mir all die Zutaten, die ich brauchte.
„Weißt du denn, wie man Pizza macht?"
Er schaute mich an und schüttelte dabei seinen Kopf.
Ich seufzte.
„Natürlich nicht. Du hilfst trotzdem", grinste ich dann.
So einfach würde er mir nicht davonkommen.
Ich schnappte mir ein paar der Zutaten und ein scharfes Messer und drückte ihn alles in die Hand.
„Klein schnippeln!", befahl ich und wies ihn an.
Dann wandte ich mich dem bereits fertigen Teig zu, den ich ausrollte.

„Hast du eigentlich mitbekommen, dass Ollie jetzt vergeben ist?"
Lächelnd schaute ich zu Kaz hinüber.
„Hat Skylar endlich nachgegeben?"
Er lachte leise.
„Das ist es ja. Es geht gar nicht um Skylar."
Als ich das hörte, riss ich meine Augen auf.
„Willst du mir gerade erzählen, dass Oliver... Unser Oliver, der den ganzen Tag Skyler angafft, sich eine andere geschnappt hat?"
„Ja, genau das will ich sagen", lachte er.
Ich konnte kaum glauben, was er da grade erzählte. Eigentlich dachte ich, dass Skylar doch noch bemerkt, wie sie für Oliver empfindet. Ich schätze, Oliver ist es leid, zu warten!