Kapitel 69 - Threat from Underground

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"So, hier sind wir."

Gemeinsam mit Lupin starrte ich auf unsere Einfahrt. Wie auch schon die vergangenen Tage schneite es. Eine dicke weiße Decke hatte sich über über unseren Garten gelegt. Die Straßen waren freigeräumt und mit Salz bestreut worden, um die Rutschgefahr zu vermindern. Auch mein Vater hatte unsere Einfahrt freigeschaufelt und gemeinsam mit meiner Mutter an unserem Haus Festtagsbeleuchtung angebracht. Unzählige schöne Lichter, die in den Farben Rot, Blau, Grün und Gelb strahlten und neben unserer Haustür stand eine kleine Holzskulptur in der Form eines Schneemannes, mit der Aufschrift „Merry Christmas". Bei dem Anblick meines Heimes, musste ich unwillkürlich grinsen. Ich war froh, wieder Zuhause zu sein. Endlich.

Kalter Wind pfiff Remus und mir um die Ohren, als er mich bis zu unserer Haustüre begleitete. Wir beide fröstelten, waren nicht auf eine Kälte dieser Stärke vorbereitet gewesen, als er mich mit dem Fahrenden Ritter hierhergebracht hatte. Er stellte meine Koffer vor mir ab und blickte mich mit einem bedachten Ausdruck in den Augen an. Für einen kurzen Moment dachte ich so etwas wie Mitleid zu erkennen.

„Danke." murmelte ich in seine Richtung.

„Keine Ursache." erwiderte er. „Aber vergiss nicht vorsichtig zu sein, solange du hier bist. Wie Dumbledore gesagt hat, es ist hier momentan nicht sicher. Wir werden des Öfteren nach dem Rechten sehen."

„Das werde ich nicht vergessen." Ich atmete tief ein, bevor ich fortfuhr. „Du weißt, ich werde nicht aufgeben, bevor ich es herausgefunden habe, nicht wahr? "

Lupin hatte in seiner halben Umdrehung Inne gehalten und sah mich an. Seine Gesichtszüge schienen ihm zu entgleiten, weshalb er sich eilig wegdrehte und den Kragen seines schwarzen Mantels nach oben zog.

Die vergangenen Tage, die ich im Orden verbracht hatte, waren nicht gerade die angenehmsten gewesen. Sirius war mir aus dem Weg gegangen, Lupin gleich nach Weihnachten aufgebrochen und erst jetzt wieder, um mich zu meinen Eltern zurückzubringen, aufgetaucht. Ich hatte unzählige Male gegen Sirius Tür geklopft, ihm beim gemeinsamen Essen keine Sekunde lang aus den Augen gelassen, während er meinem Blick unentwegt ausgewichen war. Im Treppenhaus jedoch hatte ich oftmals das Gefühl gehabt, dass ich beobachtet wurde, obwohl ich niemanden außer mir entdecken konnte.

Nachdem Remus am Dachboden regelrecht die Treppen hinuntergestürzt war und nur mehr Sirius und ich zurückgeblieben waren, hatten wir lange einander angesehen. Niemand von uns hatte ein Wort gesprochen und so war Minute um Minute vergangen. Das Bild war fort und ich hatte es danach im Orden nicht wieder gefunden.

„Wer ist sie?" hatte ich Sirius gefragt und in diesem Moment war ich mir sicher gewesen, dass er noch viel mehr als das wusste.

„Du weißt, wer ich bin, ist es nicht so?" meine Worte waren leise ausgesprochen gewesen, doch im Dachboden schienen sie wie ein mächtiges Echo zu dröhnen.

Sirius sagte nichts, doch seine Augen schienen an Glanz verloren zu haben.

„Dumbledore weiß es auch, oder?" war ich fortgefahren. Dann hatte er sich umgedreht und den Dachboden verlassen. Anders als der Werwolf waren seine Schritte langsam und träge gewesen. Er war eher hinausgetrottet als geganten und ab und an hatte ich das Knarren einer Stufe vernommen, während ich lange noch auf dem staubigen Boden gesessen war.

„Sag es mir." sprach ich weiter. „Sag mir, wer sie ist, Remus."

Der Schnee rieselte auf uns herab. Der Werwolf drehte sich weg, setzte sich in Bewegung, in Richtung der Straße, die trotz des Fahrenden Ritters in diesem Augenblick so unheimlich leer wirkte.

Till the End (Harry Potter FanFiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt