[22] Kimiko

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Was hatte ich schon wieder getan?

Schuldig sah ich Dai an, während ich mir mein Gewand wieder überzog. Ich wollte ihm die letzten Male schon so oft mitteilen, dass ich das hier mit uns so nicht weiterführen möchte.

Letzten Endes landeten wir immer wieder genau in dieser Situation. Ich spürte, dass mein Körper nach ihm verlangte. Ich genoss seine Berührungen und liebte es, wenn er mich küsste.

Doch seitdem ich zurück von der Kristallhöhle war, hatte sich etwas verändert. Ich wollte Satoru mehr als Dai. Die Liebe zu Satoru wuchs in mir und die Liebe zu Dai....
Ich wusste es nicht wirklich. Aber sie war nicht mehr so stark wie zuvor.

»Dai« begann ich mit ernster Miene und richtete meine Haare. Als er mich anblickte, bemerkte ich das erste Mal, dass mein Herz gar nicht mehr anfing zu hüpfen, nicht so wie bei Satoru, wenn er mich ansah.

Ich öffnete meine Lippen, um zu spreche, aber zögerte. Ich sah ihn einfach nur an. Den Mann, der eigentlich meine große Liebe war.

»Ich kann das nicht mehr. Ich...« ich hielt inne und sah zu Boden. Schwer atmend schloss ich meine Augen, bevor ich wieder ernst aufschaute.  »Ich werde Satoru nicht mehr betrügen. Ich will das zwischen...das hier will ich beenden«

Dai sah mich an und zog die Schnüre seiner Montur fest. »Betrügen? Ist es denn Betrug?«, fragte er und verbarg die Trauer und die Wut nicht, die er empfand. Er schaute weg. »Denn für mich wäre es das nur, wenn du etwas für ihn fühlen würdest. Aber«, mit einem festen Ruck, zurrte er den letzten Riemen fest, »wenn ich es richtig deute, tust du das bereits, oder? Denn ich muss davon ausgehen, wenn ich Satorus Worten glaube. Immerhin hast du es ihm ja gesagt, nicht wahr?«
Sein Blick traf wieder meinen und er schien sich für die harschen Worte zu hassen.

Meine Augen weiteten sich ein Stück. Wir sahen uns an und ich sagte eine Weile nichts.
»Wie lange weißt du schon davon?«

Ich fühlte mich schrecklich, aber ich konnte es nicht länger verbergen. Satoru hatte wenigstens die Macht, mich an seiner Seite zu wissen. Wie lange sollte ich bitte auf Dai warten und mich hier wie eine echte Hure benehmen. Ich schlief mit zwei Männern, das war nicht damenhaft. Meine Mutter wäre enttäuscht von mir.

»Lange genug, um mich zu wundern, weshalb du mich noch immer zu dir kommen lässt«, erklärte er und  straffte sich. »Aber lass mich andersherum fragen, Ki, seit wann fühlst du etwas für ihn?«

»Das stimmt nicht, Dai. Ich habe dich nicht immer zu mir rufen lassen. Es gab genug Situationen, in denen du den ersten Schritt getan hast. Du hast mit mir geschlafen, obwohl du über meine Gefühle Bescheid wusstest« hielt ich ihm vor. »Ich frage mich gerade wirklich, wie lange du das hier zwischen uns laufen lassen hättest, wenn ich jetzt nicht endlich die Wahrheit gesagt hätte?«

Ich seufzte laut und schüttelte den Kopf. Wir waren beide schuld, es war eine Katastrophe. Wir konnten es nicht mehr rückgängig machen. Ich hatte Angst, ich wollte nicht, dass Satoru davon erfährt.

Ich sah enttäuscht von mir selbst zur Seite. »Ich weiß es nicht. Aber nachdem Ausflug, hat sich etwas verändert. Ich empfinde für dich auch noch etwas, aber..... Dai, ich will nicht mehr warten. Ich kann das nicht mehr«

Das Faktum, dass ich hier die Chance hatte Kaiserin zu werden, behielt ich für mich. Vielleicht war ich auch etwas Naive und zum Schluss würde ich Konkubine bleiben. Doch ich glaube Satoru. Er wollte mich und würde einen Weg finden. Meine Aufgabe war es schwanger zu werden und deswegen war das alles zu heikel. Ich hatte zwar darauf geachtet, nicht an meinen fruchtbaren Tagen mit Dai zu verkehren, aber letzten Endes gab es für nichts eine Sicherheit.

The Empress {Satoru Gojo x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt